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Liquidmetal: Für Apple vorerst nur für kleine Komponenten interessant?

Mitarbeitern von Apple wurden in den vergangenen Wochen insgesamt 17 neue Patente zugesprochen, die im Zusammenhang mit Liquidmetal stehen. Während bei keiner Patentschrift «Apple» als Erfinder genannt ist, handelt es sich bei den erwähnten Personen um Angestellte des Unternehmens. Diese Mitarbeitenden haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Erfindungen eintragen lassen, die im Zusammenhang mit Apples Ambitionen rund um Liquidmetal stehen.

Ein mögliches neues Anwendungsgebiet für Liquidmetal sind gemäss einer der Patentschriften Tasten in mobilen Geräten. Weil diese Tasten zum Teil dauernd genutzt werden, ist es sinnvoll, diese aus beständigen Materialien herzustellen. Damit kann gewährleistet werden, dass die Tasten auch nach längerem Gebrauch noch wie im Originalzustand funktionieren. Liquidmetal könnte sich dafür eignen, weil sich die Legierung auch bei dauerndem Gebrauch nicht verformt und im Originalzustand verbleibt. Obwohl die Patentschrift kein spezielles Anwendungsgebiet nennt, deutet die Beschreibung auf eine mögliche Anwendung im Home Button der iOS-Geräte hin.

Im Dezember wurde zudem eine manipulationssichere Schraube in einer der Patentschriften erwähnt, die aus Liquidmetal hergestellt werden könnte. Damit könnte Apple verhindern, dass die Geräte des Unternehmens von Unbefugten geöffnet werden.
Eine weitere Patentschrift beschreibt den Einsatz von Liquidmetal bei den Touch-Sensoren, wie sie in den iOS-Geräten eingesetzt werden. Dank Liquidmetal versprechen sich die Erfinder eine bessere Reaktionsfähigkeit des Touch-Sensors.

Die meisten anderen Patente, die Apple im Zusammenhang mit Liquidmetal zugesprochen wurden, sind technischer Natur. Sie beschreiben, wie die Legierung hergestellt werden kann.
Die aufgetauchten Patente zeigen auf, dass in mittelbarer Zukunft wohl kein grösserer Bestandteil eines iOS-Gerätes aus Liquidmetal hergestellt wird. Stattdessen wird sich das Unternehmen auf kleine, ausgesuchte Elemente konzentrieren, die aus dieser Legierung fabriziert werden.

Apple hat sich im Jahr 2010 die Exklusivrechte gesichert, um die Legierung «Liquidmetal» als einziges Unternehmen in der IT-Industrie einsetzen zu können. Angeblich hat sich Apple dieses Geschäft 20 Millionen US-Dollar kosten lassen. Im Jahr 2012 hat Apple den Exklusivvertrag verlängert.
Die Legierung kommt nicht nur in Apple-Produkten, sondern auch im Sport, der Raumfahrt und in der Rüstungsindustrie zum Einsatz. Liquidmetal hebt sich durch seine Materialeigenschaften von anderen Stoffen ab. Der Stoff weisst nicht nur eine hohe Stabilität auf, sondern ist auch korrosionsfest und lässt sich gut in verschiedene Formen giessen.
Im vergangenen Jahr hat Apple immer wieder Patente eingereicht, die im Zusammenhang mit Liquidmetal stehen. Im Sommer wurde beispielsweise ein Patent bekannt, welches die technische Grundlage dazu schaffen könnte, um eine fortlaufende Produktion von Liquidmetal zu ermöglichen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am