Künftige Smartphones mit Displays aus Saphir-Kristall statt Glas?

Apple wurde in den letzten Jahren immer wieder dafür kritisiert, beim iPhone ein Display zu verbauen, welches zu wenig kratzempfindlich ist. Momentan verwendet Apple beim iPhone 5 das «Gorilla Glass 2» von Corning. Corning ist bestrebt, schon bald «Gorilla Glass 3» auf den Markt zu bringen. Dieses Glas soll gegenüber der Vorgängergeneration über eine grössere Kratzfestigkeit verfügen, womit das Unternehmen die Kundenbedürfnisse aufzunehmen versucht.

Nun gibt es allerdings Gerüchte, wonach Apple bei einem künftigen iPhone für das Display den noch kratzfesteren Saphir-Kristall verwenden könnte. Dieser Kristall bietet gegenüber herkömmlichem Glas eine grössere Langlebigkeit sowie eine verbesserte Kratzresistenz. Saphir-Kristall ist das zweithärteste transparente Material nach dem Diamanten. Aktuell wird der Saphir-Kristall beim kleinen Scheibchen vor der iSight-Kamera des iPhone 5 verwendet. Mit dem Saphir-Glas vor der Kamera soll der empfindlichste Bereich der Rückseite besser geschützt werden. Wohl aufgrund der vergleichsweise hohen Kosten gegenüber herkömmlichem Glas schrecken Hersteller wie Apple momentan noch davor zurück, den Saphir-Kristall zum Schutz des Displays zu verwenden. Ein Display aus Saphir-Kristall würde gemäss Schätzungen rund 30 US-Dollar kosten. Im Gegensatz hierzu kostet Cornings «Gorilla Glass 2» lediglich 3 US-Dollar.
Analysten sind der Meinung, dass ein Display aus Saphir-Kristall nie so günstig hergestellt werden kann wie Cornings «Gorilla Glass». Allerdings könnten bereits in einigen Jahren die Herstellungs-Kosten des Saphir-Glases auf unter 20 US-Dollar pro Stück fallen, womit das Glas preislich attraktiv werden könnte. Alternativ forschen Unternehmen an der Möglichkeit, ein normales Glas als Grundlage zu verwenden und darauf eine dünne Schicht des Saphir-Kristalls anzubringen. Mit dieser Methode könnten die Kosten deutlich schneller fallen, als wenn man einen reinen Kristall verwenden würde.

Analyst Eric Virey ist der Ansicht, dass trotz der hohen Kosten bereits in diesem Jahr die ersten Premium-Hersteller Smartphones auf den Markt bringen könnten, welche über ein Display aus Saphir-Kristall verfügen. Ob Apple auch zu diesen Herstellern gehören könnte, ist allerdings fraglich. Aufgrund der hohen Stückzahlen in Verbindung mit den hohen Stückkosten des Kristalls lohnt sich die Implementierung des Kristalls beim iPhone aus finanzieller Sicht nicht.
Alle grossen Smartphone-Hersteller sollen allerdings die Entwicklungen in diesem Bereich beobachten, wie der Analyst aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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3 Kommentare

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Kommentar von gentux

Da ist wohl ein Fehler: “beim iPhone ein Display zu verbauen, welches zu wenig kratzempfindlich ist” ich glaube das sollte entweder zu wenig kratzfest oder zu kratzempfindlich heissen.

@saduino Faktor 10 beim Displayglas schlägt sich aber schon mächtig nieder, etwa wegen Ausschuss, Rücklauf, Marge etc etc, das kann man nicht einfach mit “kostet halt einfach 20 stutz mehr” wieder reinholen.

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Kommentar von sash

Ich hab’s weder beim iPhone 3 noch 4 geschafft, einen Kratzer ins Display zu machen. Nicht dass ich es mit Absicht probiert hätte, aber im normalen Gebrauch habe ich die Kratzfestigkeit nie als Problem empfunden. Viel eher ist doch das Problem, dass das Glas relativ schnell bricht, wenn man das iPhone mal fallen lässt. Mir selber zum Glück noch nie passiert, aber etlichen Freunden. Wie verhielte sich denn ein Saphir-Kristall-Display bezüglich Bruchfestigkeit? DAS wäre ein richtiges Killer-Verkaufsargument! Und da wäre wohl manch einer auch bereit, ein paar Franken Aufpreis für zu bezahlen.

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