Kein Schreibkrampf an Medizin-Prüfungen: Uni Basel prüft Studenten mit dem iPad
Medizin-Studenten der Universität Basel mussten in diesem Frühjahr zum ersten Mal keinen Stift mehr in die Hand nehmen, um eine Prüfung zu schreiben. Stattdessen führte die zuständige Fakultät sämtliche Prüfungen auf dem iPad durch. Die Verantwortlichen und die Studierenden zeigten sich nach den Prüfungen zufrieden.
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Die Medizinische Fakultät der Universität Basel hat vor einem Jahr ein erstes Pilotprojekt durchführt, in welchem die Studierenden ihre Prüfung auf einem iPad ablegen konnten. Das Pilotprojekt war ein voller Erfolg: In diesem Frühjahr wurden erstmals sämtliche schriftlichen Prüfungen auf dem iPad durchgeführt. Insgesamt kam das iPad in fünf Studienjahrgängen mit jeweils 165 bis 205 Studenten zum Einsatz. Auch in Zukunft soll das System eingesetzt werden.

Die App wurde vom Schweizer Unternehmen K2Prime GmbH entwickelt. Dabei handelt es sich um Unternehmen, das aus der Universität Basel hervorging.
Studenten und Dozenten nutzen das iPad
Die Medizinische Fakultät der Universität Basel kennt mehrere Prüfungs-Typen, bei welchen das iPad zum Einsatz kommt. Neben den klassischen «Multiple Choice Prüfungen» nutzten die Studierenden das iPad auch beim «PC OSCE». Beim «PC OSCE» werden den Studierenden Videos und Bilder präsentiert, zu welchen Fragen beantwortet werden müssen. Längere Texte konnten die Studenten mit einer externen Tastatur schreiben.

Auch die Prüfungsexperten nutzten das iPad bei ausgewählten Prüfungen. Während die Studenten Schauspiel-Patienten untersuchen mussten, notierte ein Arzt seine Beobachtungen auf dem iPad.
Studenten verzichteten auf Übungsstunde
Aufgrund des neuen Systems bot die Universität mehrere Test-Termine an, an welchen die Studenten die Prüfungs-App testen konnten. Die meisten Studenten nutzen diese Möglichkeit nicht und sahen die Prüfungs-App an der Prüfung zum ersten Mal. Die Verantwortlichen erklärten sich dieses Verhalten mit dem grossen Vertrauen, welches die Studenten schon zum Voraus in das System hatten.
Alternativen wären teuer
Für die Medizinische Fakultät der Universität Basel ist die Anschaffung der iPads die logische Konsequenz, wenn die Merkmale der Alternativen in Betracht gezogen werden.
Hätte die Fakultät einen PC-Raum bauen müssen, wären Kosten in der Höhe von mehreren Millionen Franken angefallen. Der Einsatz von Notebooks kam nicht in Betracht, weil die Wärmeentwicklung der Geräte zu gross ist. Zudem müsste aufgrund der teilweise langen Prüfungsdauer die Stromversorgung per Kabel sichergestellt werden. Zudem störte sich die Fakultät am logistischen Aufwand, der mit dem Transport der Notebooks verbunden gewesen wäre.
iPads sind einfach in der Handhabung und zuverlässig
Als Alternative bot sich daher der Einsatz des iPads an. Aufgrund des geringen Gewichts lassen sich die iPads einfach transportieren und im Hörsaal verteilen. Die iPads werden von der Universität Basel in mehreren Wagen gelagert. In diesen Wagen lassen sich die iPads nicht nur transportieren, sondern sie können direkt mit einem MacBook synchronisiert werden.

Die Medizinische Fakultät lädt die Prüfungsdaten allerdings drahtlos auf alle iPads. Dank dem internen Speicher des iPads ist keine Internet-Verbindung notwendig, um die Prüfung durchzuführen. Bei einem Stromausfall könnte die Prüfung problemlos zu Ende geführt werden.
Betrügereien wird vorgebeugt
Die Medizinische Fakultät will allerdings auch bei den iPad-Prüfungen nicht vollständig auf die Handschrift verzichten. So müssen die Studenten auf dem iPad unterschreiben, damit die Prüfung eindeutig einem Studenten zugewiesen werden kann.
Alle Aktionen der Studenten werden überwacht und protokolliert. Damit will die Fakultät Manipulationen keine Chance geben. Die Prüfungs-App ist auf dem iPad gesperrt: Weder durch Klicken des Home Buttons noch durch Betätigen des Ausschaltknopfes kann die App verlassen werden.
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2 Kommentare
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