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Jony Ive bringt Software- und Hardware-Teams näher zusammen

Als im letzten Herbst Scott Forstall Apple verlassen musste und Tim Cook die Führungsstrukturen bei Apple anpasste, wurde die verbesserte Zusammenarbeit der verschiedenen Entwickler-Teams als einer der Hauptgründe für diese Umstrukturierung genannt.

Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Jonathan Ive als neuer Leiter der «Human Interface»-Division die gesamte Design-Sparte stark umgebaut habe. Seitdem Ive das Ruder übernommen hat, sollen die Software-Designer an den Meetings, welche regelmässig mit den Hardware-Fachleuten stattfinden, deutlich früher über die Neuerungen bei der Hardware informiert werden als zuvor. Jonathan Ive beteiligt sich angeblich als Chef der «Human Interface»-Division an den Meetings und bringt dort seine Ideen ein. Das Verhältnis zwischen Ive und dem als direkt geltenden Human-Interface-Manager Greg Christie sei während den Meetings überraschenderweise angenehm und freundlich, wie ein Insider gegenüber der Zeitung sagte.
Einige Designer sollen zudem die Möglichkeit haben, unter strengsten Sicherheitsauflagen die neusten Prototypen in einem noch früheren Entwicklungszustand zu betrachten. Diese Form der Zusammenarbeit war früher noch undenkbar, wie es einige Entwickler gegenüber dem Wall Street Journal bestätigten. So hatten die Software-Entwickler bisher angeblich über einen längeren Zeitraum nicht gewusst, für welches Gerät sie eine neue Software entwickeln.

Das Wall Street Journal berichtet zudem, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Software-Teams von iOS und OS X etwas weniger schnell entwickle. Craig Federighi hat anscheinend gegenüber Mitarbeitern angetönt, dass gewisse Doppelspurigkeiten in der Entwicklung beibehalten werden. Unter Craig Federighis Leitung sollen zum Beispiel zwei Teams die Kalender-App entwickeln, einmal für iOS und einmal für OS X. Trotz dieser Umstände besteht eine begrenzte Zusammenarbeit zwischen den beiden Teams.
Unter Berufung auf andere Quellen aus der Entwicklungsabteilung von Apple geht das Wall Street Journal von einer baldigen grösseren Umstrukturierung des Software-Entwicklungs-Teams aus. Die Umstrukturierung wird angeblich in diesem Sommer stattfinden. Mit welchem Ziel eine solche Umstrukturierung vorgenommen wird, konnte das Wall Street Journal nicht aufdecken. Es wird aber schon länger spekuliert dass Apple die beiden Teams — und damit auch die Betriebssysteme — früher oder später zusammenführen wird.

Experten erhoffen sich von der besseren Zusammenarbeit zwischen dem Hardware- und Software-Team in erster Linie eine Verbesserung der verschiedenen Benutzeroberflächen. Das preisgekrönte Hardware-Design von Jonathan Ive würde demzufolge nun auch einen direkten Einfluss auf das Software-Design von OS X und iOS haben. Einige Entwickler spekulieren nach Gesprächen mit Apple-Mitarbeitern über ein «Flat-Design» (also ein «flaches Design»), welches beispielsweise bei iOS 7 zur Anwendung kommen könnte. Das «Flat-Design» wäre gemäss den Gerüchten schlichter und einfacher aufgebaut als die bisherigen iOS-Versionen. Grössere, radikalere Änderungen wären gemäss den Gerüchten kein Bestandteil dieses neuen Designs.
Unwahrscheinlich ist, dass Apple mit dem Ziel arbeitet, möglichst schnell ein überarbeitetes Design auf den Markt zu bringen und damit erneut einen Schnellschuss zu produzieren.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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