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iTunes wird zum Umsatz-Biest

Als der iTunes Store vor fast 10 Jahren startete, proklamierte Apple das Ziel, mit dem iTunes Store keinen Verlust machen zu wollen. Der iTunes Store wurde als Ergänzung für den iPod gesehen, um dem Konsumenten ein vollständiges Ökosystem für digitale Inhalte anbieten zu können.

Eine Studie von Asymco kommt nun zum Schluss, dass dieses Ziel in den letzten Jahren zur Makulatur geworden ist. Dank der Ausweitung des Portfolios auf Film oder Apps wuchsen zwar die Kosten sehr stark an. Allerdings wuchsen die Umsätze noch schneller an als die Ausgaben, was dafür sorgt, dass Apple mit iTunes sehr viel Geld verdient. Gemäss Asymco hat das Management von iTunes im Jahr 2010 beschlossen, mit den iOS-Apps eine leicht höhere Marge erzielen zu wollen als Beispielsweise bei der Musik. Laut Horace Dediu von Asymco rechnet Apple bei der Musik mit einer Marge von einem Prozent, während bei den Apps eine Marge von zwei Prozent angepeilt wird. Damit könnte Apple einen Gewinn von 150 Millionen Dollar erzielen.

Als «vergessenen Helden» bezeichnet der Analyst die Software-Sparte von Apple. Seitdem Apps mehrheitlich nicht mehr über die traditionellen Absatzkanäle verkauft werden, kontrolliert Apple dank den App Stores die gesamte Verkaufskette. Apple hat in den letzten Jahren die eigenen Apps in den Katalog der Drittanbieter-Apps eingebunden und gleichzeitig Preise gesenkt.
Dediu geht davon aus, dass alleine mit den Apps von Apple im Jahr 2012 ein Umsatz von 3.6 Milliarden US-Dollar erzielt worden sind. Das Wachstum ist in dieser Sparte mit 20 Prozent pro Jahr überdurchschnittlich hoch. Überdurchschnittlich hoch sollen auch die Margen sein, welche Dediu in Anlehnung an Microsofts-Marge mit rund 50 Prozent beziffert.

Der Analyst geht schlussendlich davon aus, dass Apple mit iTunes eine operative Marge von 15 Prozent erzielt. Damit würde Apple rund 2 Milliarden US-Dollar pro Jahr alleine mit iTunes verdienen. Im Vergleich zur iPhone-Sparte ist dies noch immer ein kleiner Betrag — für ein Geschäft, welches man ursprünglich kostendeckend betreiben wollte, bedeutet dies aber einen grossen Erfolg.

Veränderung des iTunes-Umsatzes über die letzten sieben Jahre Quelle: Asymco

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am