iTunes-Monopol-Sammelklage von 2005 kommt vor Gericht

Eine Sammelklage aus dem Jahr 2005 kommt heute in den USA vor Gericht. Darin wird Apple vorgeworfen, mit iTunes+iPod und der Nicht-Unterstützung fremder Musik-DRMs ein Monopol betrieben zu haben.

Stefan Rechsteiner

Eine mittlerweile fast 10 Jahre alte Sammelklage gegen Apple wird heute in den USA vor Gericht kommen. Im Prozess wird die Anschuldigung behandelt, dass Apple mit der Verknüpfung von iTunes+iPod und der Nicht-Unterstützung von anderen geschützten Musik-Formaten in diesem Duo ein Monopol erschaffen haben soll.

Im Sommer 2004 lancierte RealNetworks eine Technologie, durch die sich in ihrem Store gekaufte und mit DRM versehene Musik auch auf iPods abspielen liess. Ursprung der Sammelklage von 2005 war dann ein Software-Update von Apple, durch welches die iPods inkompatibel zu diesen mit DRM versehen Musik-Stücken von RealNetworks wurden.
Gleichzeitig konnten die im iTunes Store gekauften Songs nur auf iPods und keinen anderen digitalen Musik-Geräten abgespielt werden. Die Kläger bringen an, dass die Käufer entsprechend gezwungen seien, ein iPod als Abspielgerät zu kaufen. Nun fordern sie von Apple eine Zahlung von total 350 Millionen US-Dollar an iPod-Käufer, die zwischen dem 12. September 2006 und dem 31. März 2009 ein iPod classic, iPod touch, iPod nano oder iPod shuffle erworben haben.

Teil der Beweislage werden höchstwahrscheinlich E-Mails und ein Video von Steve Jobs. In der Aufzeichnung soll dieser nur Monate vor seinem Tod eine eidesstattliche Aussage zum Fall gemacht haben, wie die New York Times berichtet.

Bereits veröffentlicht wurde ein Schreiben von Jobs, in dem er im Jahre 2003 Apple-Manager auf den Dienst «Musicmatch» aufmerksam machte. Im Mail schrieb Jobs, dass Apple sicherstellen müsse, dass sich «die bei Musicmatch gekaufte Musik nicht auf dem iPod abspielen» lässt.

Auch Apples Marketing-Chef Phil Schiller und iTunes-Chef Eddy Cue dürften beim Prozess eine gewichtige Rolle spielen.

In den ersten Jahren des iTunes Store war die darüber erworbene Musik mit einem DRM versehen. Die gekauften Titel konnten nur auf autorisierten Geräten wiedergegeben werden. Mitte der Nullerjahre überzeugte Apple die Musiklabel davon, die Titel künftig auch ohne DRM anbieten zu können. 2009 wurde der komplette Musik-Katalog des iTunes Stores DRM-frei.

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