iRadio: Unterzeichnet bald das erste Musik-Label?
In dieser Woche verdichteten sich die Gerüchte, nach welchen Apple spätestens in diesem Sommer einen eigenen Musik-Streaming-Dienst auf den Markt bringen könnte. Nun soll das grösste der drei beteiligten Musik-Labels, Universal Music, kurz vor dem Abschluss der Lizenzverträge stehen, wie The Verge aus Verhandlungskreisen erfahren haben will. Es ist nicht auszuschliessen, dass Apple und Universal bereits in der nächsten Woche die definitiven Verträge unterzeichnen werden. Ebenfalls kurz vor dem Abschluss stehen sollen die Verhandlungen mit Warner Music, wie The Verge weiter schreibt.
Der Hauptgrund, wieso die ersten Musik-Labels nun doch Hand bieten für einen Musik-Streaming-Dienst, ist angeblich ein Entgegenkommen von Apple im Bereich der Lizenzbedingungen. Ursprünglich soll Apple geplant haben, lediglich die Hälfte an Lizenzgebühren zu bezahlen, welche Konkurrent Pandora den Musik-Labels bezahlt. Der nun ausgehandelten Lizenzpreise soll sich an den Lizenz-Gebühren von Pandora orientieren. Unklar ist allerdings, ob der variable Anteil der Werbung, wie von CNet vermutet, bei Apples Streaming-Dienst etwas höher ist als bei Pandora.
Um den Streaming-Dienst starten zu können, braucht Apple mindestens noch ein Lizenzabkommen mit Sony Music und den beteiligten Musik-Verlagen. In den Verhandlungen mit Sony liegt man gemäss den ungenannten Quellen im Zeitplan etwas zurück. Entsprechend sei es schwierig einen ungefähren Zeitrahmen, wann auch diese Verhandlungen zu Ende geführt werden könnten, aufzustellen.
Apple dominiert mit dem iTunes Store weiterhin den digitalen Musikvertrieb. In den letzten Jahren sind Internet-Radios wie Pandora, aber auch Streaming-Dienste wie Spotifiy, immer stärker geworden und setzen die klassischen Vertriebskanäle für Musik weiter unter Druck. Mit den neuen Diensten haben Nutzer Zugang zu Millionen von Songs, ohne sich um die Speicherung der Daten Gedanken machen zu müssen.
Es scheint nachvollziehbar, dass auch Apple auf diesen Zug aufspringen will und so eine Ergänzung zum iTunes Store aufbauen kann. Ein «iRadio»-Streaming-Dienst von Apple könnte mit iTunes so eng verknüpft werden, dass Benutzer die gehörten Songs direkt in iTunes kaufen könnten. Der Dienst hätte somit einen positiven Effekt auf die iTunes-Umsätze.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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