iPhone-4G-Prototyp aufgetaucht
Eigentlich liesst sich die ganze Geschichte ja schon etwas gar komisch, aber es macht allen Anschein, dass Apples Geheimpolitik um künftige Produkte für einmal aufgrund eines allzu menschlichen Fehlers scheiterte: Am 18. März dieses Jahres soll der 27-jährige Apple-Entwickler Gray Powell ein Prototyp des kommenden iPhones in einer Bar in Redwood, einer Stadt an der San Francisco Bay Area bzw. zwischen San Francisco und Cupertino, wo Apple sein Hauptquartier hat, liegen gelassen haben. Ein Tischnachbar soll zuerst noch längere Zeit auf den Besitzer gewartet haben, bevor er das Gerät an sich nahm. Via MobileMe wurde das Gerät dann am darauf folgenden Tag ausgeschalten. Nachdem sich der Finder bei Apple gemeldet hatte und diese ihm die Geschichte nicht glaubte, informierte dieser Gizmodo, welche dem Finder das Gerät für 5000 US-Dollar abkauften und nun seit diesen Tagen natürlich zahlreiche Fotos, Videos und Informationen über dieses «next generation iPhone» veröffentlichen. Über die Software auf dem Gerät kann Gizmodo nicht viel sagen, denn man komme aufgrund der MobileMe-Sperrung nicht über die «Verbinde mit iTunes»-Anzeige hinweg – doch diese Anzeige soll unglaublich scharf sein, sogar so scharf, dass man anscheinend nicht einmal die Pixel zählen könne, die das USB-Kabel und das iTunes-Icon auf dem iPhone-Display anzeigen. Das neue iPhone hat also eine einiges höhere Auflösung als die bisherigen iPhones (480x320 Pixel). Wir listen folgend eine Zusammenfassung der Entdeckungen, die Gizmodo mit dem Gerät bisher gemacht haben:
- Die Kamera auf der Rückseite ist grösser (Objektiv/Öffnung) als bei den bisherigen Modellen
- Auf der Vorderseite befindet sich (links neben dem Telefonlautsprecher) eine Frontkamera
- Neben der Kamera auf der Rückseite befindet sich ein LED (wohl ein Blitz)
- SIM-Slot nicht mehr oben sondern rechts; neu Micro SIM
- Display mit einer höheren Auflösung; ggf. 960x460 Pixel
- Rückseite flach bzw. nicht gewölbt und aus Acrylglas, Glas oder etwas ähnlichem
- Aluminiumrahmen rund um das Gerät; Knöpfe aus Alu
- Zwei Mikrofone für Telefongespräche (2. wohl für die Geräuscheunterdrückung)
- Die Lautsterkeregler sind nun zwei einzelne Knöpfe und nicht mehr wie bisher ein zusammenhängender Knopf
Gizmodo hat das Gerät auch bereits seziert und ist dabei auf einen um 16 Prozent grösseren Akku gestossen. Die restlichen Bauteile des iPhones seien entsprechend kleiner gefertigt worden, sodass der grössere (und wohl auch bessere) Akku Platz habe.
Mittlerweile hat sich Apple mit einem Brief bei Gizmodo gemeldet und verlangt das «Apple gehörende Gerät» wieder zurück. Gizmodo, die dadurch einen weiteren Beweis erhielten, dass das Gerät tatsächlich ein echter iPhone-Prototyp von Apple ist, gibt das Gerät nun gerne an Apple zurück.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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