iPad für Schüler: Erfolgreicher Tablet-Test in Solothurner Schulen

In den letzten beiden Schuljahren testete der Kanton Solothurn den Einsatz von iPads an Schulen. Im Schlussbericht des Tests wird ein positives Fazit gezogen: Die Kinder sind mit dem Tablet lernbereiter als ohne. Zu Hause wird das iPad privat genutzt, aber nicht nur.

Patrick Bieri

Apple versuchte in den vergangenen Jahren, das iPad im Bildungs-Markt zu etablieren. Unter anderem wollte Los Angeles von Apple 40’000 Tablets. In LA sollte das iPad unter anderem dazu dienen, auch Kindern aus unteren Einkommensklassen einen guten Zugang zur Bildung zu verschaffen*.

In der Schweiz gibt es ebenfalls Bestrebungen, das iPad in der Schule einzusetzen. Der Kanton Solothurn hat im Jahr 2012 das Pilotprojekt «myPad» gestartet und dafür 14 Klassen mit iPads ausgerüstet. Insgesamt waren 250 Schüler und 45 Lehrer an «myPad» beteiligt. Nun sind die Resultate dieses Pilotversuchs veröffentlicht worden, wie inside-IT schreibt.

Spannender Unterricht dank dem iPad

Die Schüler lobten in ihren Rückmeldungen, dass mit dem Einsatz des iPads der Unterricht spannender geworden ist, wie es im Schlussbericht (PDF) heisst. Die Studienautoren begründen diese Haltung mit dem Zugang zum Internet: So erhalten die Schüler schnellen und unkomplizierten Zugang zu Informationen. Das Tablet wecke bei den Kindern gar den «Forschergeist».

Nicht nur die Schüler lobten in ihren Rückmeldungen den Einsatz des iPads. Für die Lehrer bietet der Einsatz des iPads ebenfalls Vorteile: So könne der Unterricht variantenreicher und flexibler gestaltet werden. Die Lehrer beobachteten ebenfalls eine gesteigerte Lernbereitschaft.

Spielen die Kinder zu Hause nur mit dem Tablet?

Die Studienautoren gingen auch der Frage nach, wie das iPad von den Schülern zu Hause genutzt wird. Beim Projekt «myPad» wurde jeder der beteiligten Schüler mit einem eigenen iPad ausgerüstet, für welches er persönlich verantwortlich war. Deshalb konnten die Schüler die Geräte auch zu Hause nutzen.

Von der Mehrheit der Schüler wurde das iPad zu Hause sowohl für das Lernen als auch für den privaten Gebrauch genutzt. Rund 26 Prozent der Schüler gaben an, das iPad zu Hause öfters für das Lernen zu verwenden als für den privaten Gebrauch. Weniger als 20 Prozent nutzten das iPad zu Hause vorwiegend für private Zwecke.

Jeder Schüler erhält sein iPad

Der Pilotversuch scheint ein voller Erfolg gewesen zu sein. Der Solothurner Bildungsdirektor Remo Anklin möchte in Zukunft alle Schüler des Kantons mit einem eigenen Tablet ausrüsten. Auch die Schule sei in Zukunft digital, wie der Bildungsdirektor sagte.

Unklar scheint momentan, wie die Schüler mit den Tablets ausgerüstet werden sollen. Falls nicht jedem Schüler ein Tablet finanziert werden kann, könnten die Schüler unter Umständen verpflichtet werden, ihr eigenes Gerät in die schulische Infrastruktur einzubinden.

* Das Projekt in LA scheiterte schlussendlich an fehlenden Ressourcen und falscher Planung, wie eine Studie der US Behörde für Schulbildung Anfang Jahr mitteilte. Für das Projekt wollte die Stadt Los Angeles 1.3 Milliarden US-Dollar aufwenden.

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