iOS in the Car: Apple führt «CarPlay» ein – Premiere am Auto-Salon Genf

Apple hat heute die Funktion CarPlay offiziell vorgestellt. Damit wird Apple nun auch im Fahrzeug präsent. CarPlay ermöglicht es den Nutzern, ihre Nachrichten, Anrufe und andere iOS-Funktionen direkt über das Lenkrad und das Bordsystem des Fahrzeuges zu steuern. CarPlay ist für das iPhone 5, das iPhone 5c sowie das iPhone 5s verfügbar. Ausserdem zum Start in 15 Ländern — darunter neben USA, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien auch in der Schweiz.

Wie bereits in der letzten Woche spekuliert worden ist, wird Apple anlässlich des Genfer Autosalons später in dieser Woche die Auto-Erweiterung für iOS dem Publikum vorstellen. Die offizielle Ankündigung gab es bereits heute. Mit CarPlay bringt Apple zahlreiche iOS-Funktionen ins Fahrzeuginnere. Mit der tieferen Integration von iOS in das Bordsystem des Fahrzeuges sorgt Apple dafür, dass sich die Fahrer auf das Geschehen auf der Strasse konzentrieren können, während sie zeitgleich das iPhone genutzt werden kann.

CarPlay ist von Grund auf entwickelt worden, um Fahrern ein fantastisches Erlebnis mit ihrem iPhone im Auto zu ermöglichen. iPhone-Anwender wollen ihre Inhalte immer zur Hand haben und CarPlay lässt Fahrer ihr iPhone mit der minimalsten Ablenkung nutzen. Wir haben tolle Automobilhersteller als Partner, die CarPlay einführen werden, und wir sind begeistert, dass es diese Woche in Genf vorgestellt wird.
Greg Joswiak, Vice President iPhone und iOS Product Marketing

Viele iOS-Funktionen im Fahrzeug

Mit CarPlay können zahlreiche iOS-Funktionen über einen Steuerknopf am Lenkrad sowie über den Bildschirm des Fahrzeuges gesteuert werden. Dank dem Steuerknopf am Lenkrad kann ohne einen Blick auf das iPhone Siri aktiviert werden. Damit ist es dem Fahrer möglich, dem iPhone Sprachbefehle zu geben, ohne den Blick von der Strasse abwenden zu müssen.
Sobald das kompatible iPhone mit CarPlay verbunden ist, kann der Fahrer über Siri auf die Kontakte zugreifen, Anrufe tätigen, Sprachnachrichten abhören oder auch Nachrichten diktieren.

Homescreen von CarPlay

Apple verspricht, dass das Planen von Routen künftig intuitiver sein wird. Das System kann angeblich die Ziele auf der Basis kürzlich vorgenommener Fahrten oder aufgrund der Mails bestimmen. In der Praxis muss sich noch zeigen, wie zuverlässig dieses System funktioniert. Ebenfalls möglich ist die Nutzung der Turn-by-Turn-Navigation über das im Fahrzeug eingebaute Navigationssystem. Die Anzeige des Bordbildschirms korrespondiert dabei mit den Ansagen des iPhones.

Über die im Fahrzeug eingebaute Bordelektronik kann der Nutzer zudem auf Musik, Podcasts sowie Hörbücher zugreifen. Ebenfalls unterstützt wird die Nutzung von Dritt-Apps wie beispielsweise Spotify. Damit kann der Anwender auf die Nutzung des klassischen Radios verzichten und hat stattdessen immer den gesamten Musik-Katalog im Fahrzeug verfügbar.

Ferrari, Mercedes und Volvo sind die ersten Partner

Zu den ersten Partnern von Apple, die CarPlay in ihren Fahrzeugen integrieren, gehören Ferrari, Mercedes-Benz sowie Volvo. Im Verlaufe dieses Jahres werden gemäss Apple noch weitere Unternehmen zu dieser Dreiergruppe stossen und Automobile anbieten, die mit CarPlay ausgestattet sein werden. Zu diesen Herstellern gehören die BMW Group, Ford, General Motors, Honda, Hyundai Motor Company, Jaguar Land Rover, Kia Motors, Mitsubishi Motors, Nissan Motor Company, PSA Peugeot Citroen, Subaru, Suzuki und Toyota.

CarPlay mit Kartenfunktion

Apple benennt den Dienst um

Apple hat bereits anlässlich der WWDC 2013 die Funktion «iOS in the Car» vorgestellt, welche nun unter dem Namen CarPlay offiziell lanciert worden ist. Unklar ist, weshalb Apple den Namen der Funktion geändert hat. Es ist allerdings augenfällig, dass der Name CarPlay deutlich einfacher ist als «iOS in the Car».

Verhandeln Apple und Ferrari bereits seit letztem Jahr an iOS-Integration?

Ein Grund für die Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Apple ist wohl Eddy Cues Verwaltungsratsmandat bei Ferrari. Apples Internet-Chef wurde im November 2012 in den Verwaltungsrat des italienischen Sportwagenbauers gewählt. Anlässlich des letzten Genfer Autosalons sollen Apple und Ferrari miteinander Gespräche geführt haben, um die aktuelle Partnerschaft weiter auszubauen. Die Integration von iOS 7 in die Sportwagen von Ferrari könnte das Ergebnis dieser Verhandlungen gewesen sein.

Musikfunktion bei CarPlay

IT-Konzerne wollen das Auto erobern

Das Automobil gehört im Moment zu den letzten Orten des Alltags, in welchen das Smartphone nur eingeschränkt genutzt werden kann. Deshalb investieren die IT-Konzerne grosse Beträge, um ihre Geräte mit den Automobilen kompatibel zu machen.
Neben CarPlay hat Google die Plattform «Open Automotive Alliance» gegründet. In Zusammenarbeit mit Audi, GM, Honda, Hyundai und dem IT-Konzern Nvidia will der Suchmaschinen-Betreiber ein System entwickeln, mit welchem sich Android-Smartphones nahtlos in das Bordsystems des Fahrzeuges integrieren lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll eine spezielle Android-Plattform für Fahrzeuge aufgebaut werden. Die ersten Android-Fahrzeuge werden für Ende 2014 erwartet.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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4 Kommentare

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Kommentar von bst

…ich denke das ganze müsste auch für andere Handy Hersteller nutzbar sein,dann macht das ganze auch Sinn.

Das dürfte wohl kein Problem sein. In einem anderen Artikel zu CarPlay habe ich gelesen, dass via Lightning das Bordsystem lediglich die Grösse des Displays an das iPhone schickt. Der Aufbau des User Interfaces sowie die komplette Funktionalität übernimmt dann iOS im iPhone.

Eigentlich eine clevere Strategie. So stellen sich der raschen Verbreitung von CarPlay keine technischen Hürden in den Weg. Ohne iPhone muss das Display und das Bordsystem schliesslich auch funktionieren. Also werden die Autohersteller problemlos auch andere Schnittstellen einbauen, wenn sie denn wollen.

Allerdings… ohne Offline-Navigation ist CarPlay natürlich ein totaler Witz. Ich frage mich, ob Apple hier die nötigen Änderungen an der Karten-App vornimmt, oder ob hier weiterhin auch Navi-Lösungen von Drittanbietern gesetzt werden muss.

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