Interne Apple-Präsentation könnte auf grösseres iPhone hindeuten
Bereits seit einiger Zeit gibt es Gerüchte um die Lancierung eines grösseren iPhones. Während des zweiten grossen Prozesses zwischen Apple und Samsung wurden nun interne Präsentationen von Apple veröffentlicht, aus welchen hervorgeht, dass Apple die hohe Nachfrage nach grösseren Smartphones erkannt hat.
Während des Prozesses zwischen Apple und Samsung wurden mehrere Folien einer Präsentation veröffentlicht, die anlässlich der «FY’14 Planning Offsite» im April 2013 gezeigt worden sind. Auf diesen Plänen analysieren die Experten von Apple den globalen Smartphone-Markt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Wachstumstreiber auf diesem Markt gelegt.
Die Kunden wollen, was Apple nicht hat
Im Vergleich zum Jahr 2011 wurden im Jahr 2012 mit 722 Millionen Geräten 228 Millionen Smartphones mehr verkauft. Gemäss der Statistik von Apple wuchs das Segment der Smartphones mit einem Bildschirm von mehr als 4 Zoll um 91 Millionen Geräte. Ebenfalls von einem starken Wachstumstrend profitierten die Smartphones mit einem Preis von weniger als 300 US-Dollar. Der Absatz auf dem Rest des Marktes sank derweil um 22 Millionen Geräte.
In denjenigen Kategorien, in welchen Apple präsent ist, gibt es demzufolge kein Wachstum. Apple musste anerkennen, dass die meisten Kunden nicht das wollen, was das Unternehmen im Angebot hat.
Diese Erkenntnis von Apple zeigt sich auch am Wachstum der iPhone-Absatzzahlen. Das Wachstum der verkauften iPhones schwächte sich in den letzten Monaten immer stärker ab.
Zwei Möglichkeiten: günstiges oder grösseres iPhone?
Apple hat gemäss den Marktforschungs-Ergebnissen zwei Möglichkeiten, um das Wachstum bei den iPhones wieder zu beschleunigen. Entweder stellt das Unternehmen ein iPhone zu einem Preis von unter 300 US-Dollar vor. Damit würde allerdings die Marge des Unternehmens stark zurückgehen.
Die Vorstellung eines grösseren iPhones zu einem Preis von mehr als 300 US-Dollar scheint im Moment allerdings deutlich wahrscheinlicher. So könnte die hohe Marge von Apple beibehalten werden.
Unklar ist, wie sich ein grösseres Display auf die App-Umgebung auswirken würde. Die Entwickler müssten unter Umständen ihre Apps anpassen, damit sie auf dem grösseren Bildschirm optimal dargestellt werden könnten. Besonders das übersichtliche Geräteangebot von Apple (alle iPhones verfügen über einen 3.5- oder 4-Zoll-Bildschirm, und seit dem iPhone 4 ist das hochauflösende Retina-Display Standard) ist für App-Entwickler ein grosses Plus für die iOS-Plattform gegenüber der extrem fragmentierten Android-Plattform, bei der fast jedes Gerät über eine andere Auflösung verfügt.
Auch Mobilfunkprovider und Konkurrenten setzten Apple zu
Gemäss den internen Folien haben Apples Mitbewerber ihre Hardware und teilweise ihr Betriebssystem stark verbessert. Die Konkurrenten haben sich besser im Markt positioniert, um das iPhone konkurrenzieren zu können.
Neben den stark verbesserten Geräten beobachtet Apple auch eine starke Werbetätigkeit der Konkurrenten. Aus den Folien geht aber nicht hervor, welche Massnahmen Apple treffen will, um der Konkurrenz zu begegnen.
Neben den Konkurrenten haben aktuell gemäss der Analyse von Apple auch die Mobilfunkprovider ein grosses Interesse an tieferen iPhone-Absatzzahlen. Apple erhält von den Providern einen beträchtlichen Betrag, wenn diese ein iPhone verkaufen. Zudem macht Apple strenge Werbevorschriften. Da erstaunt es nicht, dass die Anbieter lieber auf die weniger streng regulierten und günstigeren Android-Smartphones setzen.
Diese Vorgaben sollen den Gerüchten zufolge auch lange einen Deal zwischen Apple und China Mobile verhindert haben.
Von Patrick Bieri
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