Interessante Details aus Apples Quartalszahlen-Konferenz

Apple hat in der Nacht auf heute die Quartalszahlen für das zweite Fiskalquartal 2014 veröffentlicht. Apple hat im zweiten Fiskalquartal erneut einen Umsatz- und Gewinn-Rekord verbuchen können. Nach der Präsentation der Quartalszahlen sind Apples CEO Tim Cook und Apples designierter CFO Luca Maestri auf einige Details der Zahlen eingegangen.

Erweiterter Aktien-Rückkauf, höhere Dividende, 7:1-Split

Apple hat anlässlich der gestrigen Quartalszahlenkonferenz unerwartet die Ausschüttung einer höheren Dividende bekanntgegeben. Die Dividendenzahlung steigt um jährlich 8 Prozent.

Zeitgleich wird auch das Aktienrückkaufprogramm um 30 Milliarden US-Dollar auf insgesamt 130 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Die Aktien werden bis zum Ende des Jahres 2015 zurückgekauft.
Bereits in der letzten Woche gingen die Analysten von Bernstein Research von einer Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms um 30 Milliarden US-Dollar aus. Mit der Vergrösserung des Aktienrückkaufprogramms kann Apple über die nächsten Monate hinweg den Aktienrückkauf gleichmässig fortsetzen.

Am 2. Juni wird Apple zudem einen Aktien-Split durchführen. Die Aktionäre erhalten an diesem Datum pro Apple-Aktie sechs weitere Aktien dazu. Der Kurs wird entsprechend sinken. Diese Massnahme erhöht die Handelbarkeit der Apple-Aktie.

Nach Rekord-Zahlen: Apples Aktienkurs steigt im nachbörslichen Handel

Während des gestrigen Handelstages gab die Apple-Aktie um 1.31 Prozent nach und schloss bei einem Kurs von 524.75 US-Dollar. Nach Börsenschluss wurden von Apple die Quartalszahlen, die Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms sowie der Aktien-Split bekannt gegeben. Diese Verlautbarungen sorgten für eine deutliche Wertsteigerung der Apple-Aktie. Im nachbörslichen Handel legte die Aktie um 7.89 Prozent auf über 566 US-Dollar zu.

Seit 2007 mehr als 20 Millionen verkaufter Apple-TV-Einheiten

Seit der Lancierung von Apple TV im Jahr 2007 hat Apple mehr als 20 Millionen Geräte verkauft, wie Tim Cook auf Nachfrage eines Analysten bekannt gab.

Bereits seit der Generalversammlung von Apple bezeichnet man im Unternehmen Apple TV nicht mehr als Hobby. Mit dem Geschäft rund um Apple TV wurde im Jahr 2013 ein Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar erzielt. In diesem Zusammenhang noch von einem Hobby zu sprechen, ist auch bei den Umsätzen von Apple nicht angemessen.

Enorme Datenbasis für die Lancierung eines mobilen Bezahldienstes

Momentan sind bei Apple mehr als 800 Millionen iTunes-Accounts aktiviert, wie Apple nun bekannt gegeben hat. Die Mehrheit dieser Benutzerkonten ist mit einer Kreditkarte verknüpft. Damit besteht bei Apple ein grosses Potential, um einen mobilen Bezahldienst zu lancieren. Bereits seit einiger Zeit gibt es Spekulationen, dass Apple in den Markt für mobile Bezahllösungen einsteigen könnte. Früheren Aussagen von Tim Cook zufolge war das mobile Bezahlen einer der Gründe für die Implementation der Touch ID im iPhone 5s.

24 Firmenübernahmen innerhalb der letzten 18 Monate

Anlässlich der Quartalszahlenkonferenz erteilte Apples CEO Tim Cook genauere Auskünfte zu den in den letzten Monaten getätigten Firmenübernahmen. Innerhalb der letzten eineinhalb Jahre wurden von Apple 24 Unternehmen übernommen, wie der CEO bekannt gab. Damit hat Apple innerhalb der letzten zwei Monate still und leise ein Unternehmen erworben. An der Aktionärsversammlung vom letzten Februar gab Tim Cook die Übernahme von 23 Unternehmen innerhalb der letzten 16 Monate bekannt. Gemäss Tim Cook konzentriert man sich bei den möglichen Übernahme-Kandidaten auf Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von Hard- und Software spezialisiert haben.

Nur etwas mehr als die Hälfte der Übernahmen sind in diesem Zeitraum bekannt geworden. Im Jahr 2014 wurde zum Beispiel die Übernahme von Burstly und SnappyLabs offengelegt. Burstly hat sich auf die Entwicklung von Programmen für Entwickler fokussiert. Zum Portfolio gehören die Werbe-Management-Plattform «SkyRocket» sowie die Entwicklungs-Plattform «TestFlight».

Zu den weiteren Firmen, deren Übernahme durch Apple bestätigt worden ist, gehören WiFiSlam, Locationary, HopStop, Passif Semiconductor, Matcha, Embark, AlgoTrim, Cue, PrimeSense, Topsy, Broadmap und Catch.

Die von Apple übernommenen Unternehmen haben alle Technologien in ihrem Portfolio, welche künftig im mobilen Betriebssystem iOS oder auch in OS X integriert werden könnten. Insbesondere die Übernahmen von Karten-Dienstleistern könnte unter iOS 8 zu einer verbesserten Karten-Funktion führen.

Angela Ahrendts beginnt in der nächsten Woche mit Arbeit bei Apple

Tim Cook äusserte sich anlässlich der Quartalszahlenkonferenz auch zu Angela Ahrendts, der künftigen Retail-Chefin von Apple. Angela Ahrendts wird in der nächsten Woche mit ihrer Arbeit bei Apple beginnen, wie der CEO bekannt geben konnte.

Zu Beginn der Woche kamen Gerüchte auf, nach welchen sich der Stellenantritt von Ahrendts bis im Juni verzögern könnte. Wenn die Chefin des britischen Modelabels Burberry ihre Stelle bis im Juni 2014 behalten hätte, hätte sie sich eine Prämie von rund 8 Millionen Pfund sichern können. Den damaligen Gerüchten zufolge bemühte sich Angela Ahrendts persönlich um eine einvernehmliche Lösung zwischen Apple und Burberry. Damit wäre Ahrendts mindestens ein Teil der Entschädigung, welcher ihr durch den früheren Wechsel zu Apple entgeht, ersetzt worden.
Es ist unklar, ob eine entsprechende Entschädigung ausgerichtet worden ist.

Im letzten Oktober wurde Angela Ahrendts als neue Retail-Chefin von Apple vorgestellt. Zuvor war sie mehrere Jahre beim britischen Modelabel Burberry tätig, wo sie konsequent den Einsatz der neuen Medien vorantrieb.
Nach der Bekanntgabe des Wechsels musste sie während 6 Monaten bei Burberry verbleiben, um den neuen CEO bei seinem Stellenantritt zu unterstützen.

Tim Cook bedankt sich für Peter Oppenheimers Arbeit

Im März gab Apple bekannt, dass der langjährige CFO des Unternehmens, Peter Oppenheimer, das Unternehmen im September verlassen wird. Oppenheimer war seit dem Jahr 1996 bei Apple beschäftigt. Seit dem Jahr 2004 amtete er als Finanzchef.

Tim Cook würdigte während der Quartalszahlenkonferenz die Leistungen von Oppenheimer. Apple war zwanzigmal kleiner, als Peter Oppenheimer die Stelle als CFO angetreten hat. Der Erfolg von Apple in den letzten Jahren geht unter anderem auch auf seine Expertisen und seine Arbeit zurück, wie Tim Cook die Zusammenarbeit mit Oppenheimer würdigte.

Während seiner Amtszeit als CFO hat sich Oppenheimer allerdings nicht nur Freunde gemacht. Er gilt als einer der Haupt-Architekten des Firmengeflechts, welches Apple weltweit die Reduktion der Steuern erlaubt. Angeblich zahlt Apple auch in der Schweiz kaum Steuern.

Zeitgleich zeigte sich Tim Cook auch sehr glücklich, mit Luca Maestri einen hochkarätigen Nachfolger für Peter Oppenheimer gefunden zu haben. Bereits seit dem letzten Jahr besetzt Maestri eine Top-Funktion bei Apple und er hat während dieser Zeit einen grossartigen Job gemacht, wie Tim Cook den künftigen CFO würdigte.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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