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iBeacons bei Macy’s – Ein weiterer Schritt in Richtung gläserner Konsument
Das bekannte US-Warenhaus «Macy’s» ist mit dem kalifornischen Software-Unternehmen «Shopkick» eine Partnerschaft eingegangen, um das Einkaufserlebnis in den Warenhäusern zu verbessern. In den grossen Macy’s-Filialen in San Francisco und New York liess die Warenhauskette iBeacon-Transmitter installieren. Die Shopping-App von Shopkick nutzt die von den Transmittern bereitgestellten Informationen und zeigt den Kunden bereits beim Eingang Produkte auf, die ihnen unter Umständen gefallen könnten. Dazu muss die App dank der iBeacon-Technologie nicht geöffnet werden. Eine aktivierte Bluetooth-Verbindung reicht zur ersten Nutzung des Programms aus. Die App kann dem Besucher auch aufzeigen, wie weit entfernt von seinem aktuellen Standort sich ein gewünschtes Produkt in der Filiale befindet. Später kann der Konsument zum gewünschten Produkt gelotst werden.
Das Unternehmen weiss dank den Transmittern im Gegenzug, wo sich die Kunden im Geschäft aufhalten und wie sie sich fortbewegen. Der Nutzer wird mit der App auch auf spezielle Angebote hingewiesen. Eines der Ziele dieser neuen Funktion dürfte natürlich die Steigerung des Umsatzes sein.
Die App von Shopkick ist ein weiterer Schritt in Richtung des gläsernen Konsumenten. Wenn der Nutzer mit Hilfe der Shopkick-App von zu Hause aus nach Produkten von Macy’s sucht, dann wird er später unter Umständen im Warenhaus auf die zuvor getätigten Suchen aufmerksam gemacht. Die App kann den Konsumenten daraufhin an diejenige Stelle des Geschäftes lotsen, in der sich das zuvor gesuchte Produkt befindet.
Für Händler besonders attraktiv dürfte der Preis der von Shopkick genannten «shopBeacon» sein. Die runden Kunststoff-Kuppeln kosten rund 40 US-Dollar pro Stück. Mit der Kapazität einer Batterie soll sich der Bluetooth-Transmitter fünf Jahre lang betreiben lassen. Diese lange Batterie-Lebensdauer der Transmitter wird erreicht, weil die Technologie den Bluetooth-Standard LE nutzt. Bereits diese Zahlen zeigen die Überlegenheit der Bluetooth-Transmittern gegenüber alternativen Lösungen mit WiFi.
Apple hat mit der Einführung von iOS 7 die Bluetooth-Technologie «iBeacon» in das mobile Betriebssystem integriert. Bislang hat Apple die Technologie weder selbst eingesetzt noch offensiv beworben. Allerdings sind in dieser Woche Gerüchte aufgetaucht, nach welchen das Unternehmen in Zukunft die Apple Stores mit den iBeacons ausrüsten will. Wenn die im Apple Store installierten Beacon mit der Apple-Store-App verbunden werden, könnte Apple in Zukunft spezifische Produkt-Informationen auf das iOS-Gerät des Besuchers übertragen. Die Lokalisierungs-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, anstelle in einer Warteschlange stehend frei im Ladenlokal auf den Berater zu warten. Der Apple-Angestellte könnte dank den Beacons den Kunden jederzeit finden.
Die neue Technologie bietet auf der einen Seite sehr viele Vorteile und hat das Potential, in diesem Fall das Einkaufserlebnis nachhaltig zu vereinfachen. Andererseits können die Geschäfte so noch detailliertere Kundenprofile erstellen. Dank dem Verkauf und der Verknüpfung der entsprechenden Daten entsteht ein grosses Missbrauchspotential. Versuche, den Konsumenten gezielt zu manipulieren, dürften eine Folge der grösseren Informationsdichte sein.
Es ist davon auszugehen, dass sich die Politik schon sehr bald Gedanken um den Einsatz dieser Technologien machen wird. Ob der politische Betrieb in diesem Bereich mit der technischen Entwicklung Schritt halten kann, ist allerdings fraglich.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am