HP trennt sich von PC-Sparte

HP vollzieht einen radikalen Strategiewechsel: nachdem die Firma im Jahre 2002 durch die Fusion mit Compaq zu einem der grössten Hersteller für PCs geworden war und die Stellung im Endkunden-Markt im Jahre 2010 mit dem Kauf von Palm stärken wollte, trennt sich der Konzern aus Palo Alto baldmöglichst von dieser Sparte. Fortan will man sich auf den Verkauf von Druckern und auf das Grosskunden-Segment konzentrieren. Ursprünglich hatte man vor allem im Tablet-Markt grosse Ambitionen: HP wollte damit die Hälfte des Umsatzes der Computer-Sparte generieren. Eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass HP zwei PCs pro Sekunde verkauft. Doch die Tablets auf Basis des webOS Betriebssystems stiessen bei den Konsumenten auf wenig Gegenliebe und blieben ein Ladenhüter. Alleine Wal-Mart soll noch 250’000 unverkaufte Tablets besitzen und will diese schnellstmöglich an HP zurückgeben. Somit verliert HP auch im Kampf gegen Apple, denn das webOS-Tablet war als direkter Konkurrent zum iPad konzipiert. Doch die Kunden bevorzugten das iPad, denn das webOS-Tablet verfügt über deutlich weniger Apps. Auch die wagen Ankündigungen, dass in Zukunft Apps von webOS auf Computern von HP laufen sollen, konnten die Konsumenten nicht überzeugen. Gleichzeitig kündigt HP an, die Firma Autonomy zu übernehmen, welche Infrastruktursoftware für Grossunternehmen und Regierunge entwickelt. Analysten sind skeptisch, ob die Abspaltung der PC-Sparte die richtige Entscheidung ist, denn das PC-Geschäft war nicht nur die grösste Sparte, sondern hat auch die Hälfte des Wachstums gebracht.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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15 Kommentare

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Kommentar von tho

Wenn wir Glück haben, wandern die Palm bzw. WebOS Leute zu Microsoft, verbessern dort Windows Mobile und die HP-Hardware-PC-Sparte geht an Samsung…

Traurig ist’s grundsätzlich für die ganzen Firmen. Neben Dell ist HP wohl durchaus am meisten in Büros etc. vertreten. Ok, Lenovo/Ex-IBM auch noch. Aber im Verhältnis ist ja Apple gar mager im Unternehmenssektor vertreten - auch wenn natürlich mit dem iMac das auch zugenommen hat (vielerorts jedoch mit Windows am laufen).

Kommentar von schn0rkel

@tho: Samsung hat leider schon verneint, dass sie die HW-Sparte kaufen wollen. Ich befürchte, das wird an irgendeine China-Bude gehen.

Dass Apple in den Büros heute nicht mehr vertreten ist, hat mehrere Gründe:

  • Die glossy iMacs, welche nach SUVA-Richtlinien wegen der Spiegelung an Arbeitsplätzen nicht eingesetzt werden dürften (theoretisch, halten sich natürlich nicht alle dran)
  • XServes eingestellt
  • Kein Vor-Ort Support (gut, kann man bei einigen wenigen Resellern einkaufen - für eine Grossfirma aber kaum eine Option)
  • OS X Entwickelt sich immer weiter zum Consumer-Only OS. Jüngstes Beispiel ist der App Store. Lion Updates in Firmen zu installieren ist fast unmöglich im Moment.

Kommentar von anonymous6251

@schn0rkel(Beitrag vom 20. August 2011, 20:59 Uhr)

Also, damit ich das jetzt richtig verstehe: Weil Apple offenbar das bessere Marketing hat (ich sage nicht explizit die besseren Produkte), werden jetzt viele Leute auf die Strasse gestellt, weil HP nicht im Stande ist/war, paroli zu bieten.

Dass du jetzt “F*ck Apple” ausrufst finde ich doch sehr merkwürdig. HP hätte es ja mit Palm in der Hand gehabt. Sie haben nichts daraus gemacht. Ist jetzt dafür Apple verantwortlich? Wohl kaum. Wenn die Konkurrenz gut ist, muss das Motto doch lauten: “Wir sind besser”.

Und vergiss nicht: Die Sparte wird verkauft, obwohl sie rentabel ist. Da kannst du wohl eher sagen: “F*ck Aktionäre”….

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