Heute Abend Apple-Quartalszahlen

Nach Börsenschluss an der Wall Street in New York wird Apple heute Abend sein Geschäftsbericht für die ersten drei Monate dieses Jahres präsentieren. Für Apple stellen die Monate Januar bis März jeweils das zweite Fiskalquartal dar, da das Fiskaljahr beim Mac-Hersteller im September beginnt.

Stefan Rechsteiner

Apple wird die Zahlen heute Abend um 22:30 Uhr veröffentlichen. Ab 23 Uhr wird das Unternehmen anlässlich der traditionellen Quartalszahlenkonferenz detaillierter über den Bericht informieren und Journalisten Rede und Antwort stehen.

Wie gewohnt wird macprime heute Abend und morgen Mittwoch ausführlich über die Apple-Geschäftszahlen berichten. In unserem «Apple Zahlen»-Wissensartikel im macprime Lexikon stehen zudem interaktive Grafiken zu den Apple-Zahlen seit dem Jahr 2000 bereit. Die neuesten Zahlen werden heute Abend kurz nach deren Veröffentlichung ebenfalls in den Grafiken abgebildet.
Die vergangenen Herbst überarbeiteten Grafiken erhielten im Januar eine neue Vergleichs-Möglichkeit: mit einem zusätzlichen Filter können seither in den Quartals-Grafiken auch einzelne Q1-, Q2-, Q3- oder Q4-Zahlen über die Jahre hinweg miteinander verglichen werden.

Leichtes Plus erwartet

Vor einem Jahr musste Apple im Q2 erstmals nach 13 Jahren wieder ein Wachstumsminus verzeichnen. Dass sich dies in diesem Jahr wiederholt glaubte Apple bisher nicht. Im Januar zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich. Apple prognostizierte Anfang Jahr für die drei Monate einen Umsatz zwischen 51.5 und 53.5 Milliarden US-Dollar. Die Bruttogewinnspanne, so Apple, würde wohl zwischen 38 bis 39 Prozent liegen. Im Vorjahresquartal, dem besagten ersten Wachstumsminus-Quartal seit 13 Jahren, setzte Apple 50.6 Milliarden US-Dollar um und verdiente bei einer Bruttogewinnmarge von 39.4 Prozent deren 10.5 Milliarden US-Dollar. Gegenüber Q2 2015 sank der Umsatz damals um 12.77 Prozent. Erfüllt Apple seine eigenen Erwartungen, dann bedeutete dies wieder ein leichtes Wachstum von 1.7 bis 5.7 Prozent.

Auch die Analysten sind zuversichtlich, erwarten jedoch keine Überraschungen. Im vergangenen Weihnachtsquartal konnte Apple neue Verkaufsrekorde aufstellen (z.B. mit den 78.3 Millionen verkauften iPhones) — dieses Hoch soll nun auch in das neue Jahr hineingetragen worden sein. Vor allem auch deshalb, weil speziell das iPhone 7 Plus vielerorts erst im Verlaufe des Januars gut erhältlich wurde. IDC beispielsweise schätzt, dass Apple über die vergangenen drei Monate 51.6 Millionen iPhones verkauft haben könnte — dies würde einem kleines Plus gegenüber den 51.2 Millionen vor einem Jahr entsprechen. MarketWatch erwartet 52 Millionen verkaufter iPhones. Im Durchschnitt erwarten die bekanntesten und einflussreichsten Analysten etwa einen Umsatz von 53 Milliarden US-Dollar.

Ausblick ist entscheidend

Besonders interessant an den heutigen Zahlen wird Apples Ausblick auf das per April angelaufene dritte Fiskalquartal sein. Die Apple eigene Schätzung wird Investoren einen Anhaltspunkt darüber geben, ob Apples Rückkehr zum Wachstumsplus im Weihnachtsquartal nur temporär war, oder Teil eines wieder verfestigten Trends. Apple musste im Fiskaljahr 2016 während drei Quartalen gegenüber dem Vorjahresquartalen ein Wachstumsminus bekannt geben. Apple machte damit im Fiskaljahr 2016 ein YoY-Minus von 8 Prozent, ein grosser Kontrast gegenüber dem Fiskaljahr 2015, als Apple den Umsatz um starke 28 Prozent steigern konnte.

Das dritte Fiskalquartal ist traditionsgemäss Apples schwächstes Quartal. Dies, weil viele Kunden mit einem iPhone-Kauf abwarten, da zuletzt meist im Q4 eine neue iPhone-Generation vorgestellt wurde. Dem dürfte auch in diesem Jahr so sein — und in diesem Jahr wird ein sogenannter «Super-Cycle» erwartet. Dass heisst mehr Nutzer als gewöhnlich dürften in diesem Jahr ihre alten Geräte durch ein neues iPhone ersetzen. Dies zum Einen weil für das diesjährige iPhone aussergewöhnlich viele Neuerungen erwartet werden, und zum anderen weil Kunden früherer Super-Cycles (wie jener beim iPhone 6/6 Plus) nun ihre zwei- bis drei-jährigen Geräte ersetzen könnten.

Für die heutigen Zahlen besonders interessant also wird, ob Apple für Q3 2017 einen höheren Umsatz schätzen wird, als das Unternehmen im Q3 2016 erreicht hatte — die Zahl, die es in diesem Falle zu übertreffen gilt, ist 42.4 Milliarden US-Dollar.


Ausführliche Analysen und Grafiken zu Apples Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen seit dem Jahr 2000 haben wir in einem Wissensartikel im Lexikon zusammengetragen.

Noch grösseres Kapitalrückflussprogramm?

Per Ende Dezember betrug Apples Bargeldreserve 246 Milliarden US-Dollar — und der Geldberg wird immer grösser. Mittlerweile dürfte in Apples Kriegskasse über eine Viertel Billion US-Dollar deponiert sein. Analysten rechnen deshalb damit, dass das Unternehmen sein Kapitalrückflussprogramm verlängern und erneut ausbauen wird. Konkret werden eine weitere Dividenden-Erhöhung und noch weitere Aktienrückkäufe erwartet.

AAPL: Allzeithoch vor den Zahlen

Im Zuge der Erwartungen an die heutigen Geschäftszahlen erreichte Apples Aktienkurs im Verlaufe des gestrigen Handelstags an der Technologiebörse NASDAQ in New York neue Rekordwerte. Der Kurs startete den Handelstag bereits mit einem satten Plus und stieg dann kontinuierlich auf bis 147.20 US-Dollar an — neues Allzeithoch.

Kurz vor Handelsschluss gab der Kurs dann nochmals einwenig nach und schloss bei 146.58 US-Dollar — neuer Rekord-Schlusswert.

Damit resultierte gestern ein Tagesplus von 2.93 US-Dollar bzw. 2.04 Prozent. Im nachbörslichen Handel hat sich das Papier etwa auf diesem Wert eingependelt.

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