Hat Apple die Führungsrolle im Display-Bereich verloren?
In einem Blog-Artikel hat DisplaySearchs Vize-Präsident David Hsieh Apples Rolle auf dem Display-Markt genauer untersucht. Zeitgleich wagt er eine Voraussage über die kommenden Innovationen von Apple.
Für Hsieh hat Apple im Bereich der Bildschirme die Führungs-Funktion verloren. Bereits seit einigen Jahren investierte Apple stark im Bereich der Bildschirme, um sich von den Zulieferern unabhängiger zu machen. In den vergangenen Jahren konnte Apple mehrere Innovationen vorstellen, welche vom Erfolg dieses Programms zeugten. So war Apple das erste Unternehmen, welches ein Display mit mehr als 300 Pixel pro Zoll in einem Smartphone verbaute. Auch bei der Einführung der In-Cell-Displays oder dem hochauflösenden iPad-Display übernahm Apple eine Pionierrolle.
Mit der schnell voranschreitenden technologischen Entwicklung sei Apple aber nicht mehr in der Lage, einen besonderen Bildschirm anzubieten. Die Konkurrenten setzen auf breiter Front Bildschirme ein, welche über eine höhere Auflösung als das Retina Display von Apple verfügen. Auch das iPhone gehört mit dem 4-Zoll-Bilschirm zu den kleineren Smartphones. Immer mehr Kunden nutzen Geräte mit einer Diagonale von mehr als 4.5 Zoll.
Aufgrund dieser Einschätzung gehen die Analysten von DisplaySearch von einer starken Optimierung der von Apple eingesetzten Bildschirme aus.
Bereits für diesen Monat erwartet Hsieh die Lancierung eines Retina-iPad-mini. Obwohl es Gerüchte um einen Lieferengpass bei den kleineren Retina Displays gab, glaubt der Analyst fest an die Veröffentlichung des optimierten iPad mini. Die Auflösung des verbauten Bildschirms dürfte 2’048 x 1’536 Pixel betragen.
Zeitgleich soll auch das iPad 5 vorgestellt werden. Das iPad 5 wird seiner Ansicht nach ähnlich gestaltet sein wie das iPad mini. Diese Einschätzung entspricht den bisherigen Gerüchten.
Für das Jahr 2014 rechnet der Analyst mit der Präsentation eines iPads mit einer Bildschirmdiagonale von 12.9 Zoll. Die Auflösung könnte 2’732 x 2’048 Pixel betragen.
Ebenfalls für das Jahr 2014 könnte Apple zwei grössere iPhones ins Sortiment aufnehmen. Hsieh geht von der Lancierung eines iPhones mit einer Bildschirmdiagonale von 4.7 Zoll aus. Die Auflösung des Bildschirms könnte 1’280 x 720 Pixel betragen. Zeitgleich könnte Apple auch ein noch grösseres iPhone mit einer Bildschirmdiagonale von 5.7 Zoll auf den Markt bringen. Dieser Bildschirm könnte über eine Auflösung von 1’920 x 1’080 Pixel (FullHD, 1080p) verfügen.
Mit diesen beiden Bildschirmen würde Apple von der klassischen Auflösung des Retina Displays abweichen. Das Retina Display hat eine Auflösung von 1’136 x 640 Pixel. Zudem gab es bereits bei der Lancierung des iPhone 5 starke Kritik, weil eingefleischten Nutzern die Bildschirmdiagonale von 4 Zoll als zu gross erschien.
Neuerungen erwarten die Analysten von DisplaySearch auch beim MacBook Air. Das ultra-kompakte MacBook könnte im Jahr 2014 mit einem 12-Zoll-Bildschirm ausgeliefert werden. Dieser Bildschirm würde über eine Auflösung von 2’304 x 1’440 Pixel verfügen. Diese vermutete Auflösung weicht massiv von der Auflösung des Retina Displays des 13 Zoll MacBook Pro ab.
Der Schluss vom Angebot der Konkurrenz auf die Stellung von Apple im Display-Markt kann trügerische Ergebnisse liefern. Auch wenn viele konkurrierende Unternehmen grössere Smartphones im Angebot haben, kann sich Apple noch immer über einen beachtlichen Marktanteil in diesem Markt freuen. Viele Nutzer dürften zudem gerade das kleinere Display schätzen, weil sich dieses auch mit 4 Zoll noch relativ gut mit einer Hand bedienen lässt.
Die Einschätzungen für den Tablet-Markt dürften hingegen zutreffend sein. Um zur Konkurrenz aufschliessen zu können, dürfte für die nächste iPad-mini-Generation das Retina Display ein Pflichtbestandteil sein. Insbesondere die Kindle-Tablets und das Nexus 7 von Google setzen Apple unter Druck, ein iPad mini mit einem Retina Display auf den Markt zu bringen.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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Kommentar von ArkoN
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