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Frühe Computer- und Tablet-Designs von Apple
Der deutsche Designer Hartmut Esslinger, Gründer der Agentur «Frog Design», wird im Januar ein neues Buch auf den Markt bringen, in welchem er darlegt, wie Design den Markt auf kreative Weise beeinflussen konnte. «Frog Design» war in den 1980er für einige Jahre Partner von Apple und somit am Design einiger früher Apple-Produkte beteiligt. Designboom erhielt nun exklusiv ein erstes Exemplar von Esslingers Buch «Design Forward». Im Buch sind einige Arbeiten von Esslinger für Apple abgebildet — besonders interessant: viele davon haben es nie über den Prototyp-Status heraus geschaft und wurden deshalb bisher nie veröffentlicht.
Besonders im Fokus des Buches sind die frühen 1980er Jahre bei Apple. Mit Ausnahme des «Apple II» waren die Apple-Produkte zu dieser Zeit nicht «schön» (im heutigen Sinne) gestaltet. Vor allem den «Apple III» sowie «Lisa» werden von Esslinger als «hässlich» bezeichnet. Der damalige Apple-CEO Michael Scott sorgte dafür, dass für jede Produktlinie eine eigene Division geschaffen wurde. Jede dieser Divisionen hatte einen eigenen Design-Chef, was dafür sorgte, dass kein einheitliches Apple-Design entstand. Steve Jobs erkannte damals diesen Mangel und sorgte mit einem «strategischen Design Projekt» dafür, dass Apples Design auf revolutionäre Weise verändert wurde. Die Strategie war von Xerox beeinflusst, wo ein Design-Team dafür sorgte, dass ein einziges firmeneigenes Design entstand, welches von allen Produkten repräsentiert wird. Der Designer des «Apple II» und der Chef der «Apple II»-Division arbeiteten ein Konzept aus, bei welchem führende Designer zu Apple eingeladen wurden und in einem Wettbewerb gegeneinander antreten sollten. Das siegreiche Design sollte dann die Grundlage für das kommende Apple-Design sein. Auf Grundlage dieses Wettbewerbes entstanden verschiedene Design-Konzepte.
Das «Concept 1» war dadurch definiert, dass die Designer einen Computer gestalten sollten, der so aussieht, als ob ihn Sony gebaut hätte. Zu dieser Zeit war Sony noch nicht im PC-Markt aktiv. Für Steve Jobs war Sony zu dieser Zeit ein Benchmark für gutes Design. Sony war damals der Trendsetter, der elektronische Produkte kleiner und portabler machte.
Das «Concept 2» sollte gemäss Esslinger eine Verbindung zwischen High-Tech-Design und klassischen amerikanischen Formen darstellen. Das Konzept trug auch den Übernahmen «Americana».
Mit dem «Concept 3» sollte eine radikal neue Designsprache gefunden werden. Damit handelte es sich um das schwierigste aller drei Konzepte. Dieses Konzept wurde Esslinger übertragen. Mit diesem Konzept gewann Esslinger schlussendlich den Contest.
Esslinger war danach massgebend daran beteiligt, das «Weisse-Design» bei Apple zu etablieren. Nach dem Abgang von Steve Jobs bei Apple im Jahr 1987 folgte kurz darauf Esslinger zu NeXT, wo er dann unter anderem den NeXTcube designete.
Mehr zu Apples Geschichte findet ihr in unserer ausführlichen Apple History.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am