Erste Eindrücke: iPhone 5s Fingerabdruck-Sensor «Touch ID»

In dieser Artikelserie berichten wir von den ersten Eindrücken der neuen iPhone-Modelle iPhone 5s und iPhone 5c.

Später werden wir ausführliche Reviews zu den neuen iPhones veröffentlichen — und wir testen zudem auch das iPhone-5s- und das iPhone-5c-Dock, sowie das neue «durchlöcherte» Case für iPhone 5c und das Leder-Case für das iPhone 5s.

Artikel-Serie «Erste Eindrücke»

iPhone 5s: Fingerabdruck-Sensor «Touch ID»

Die Benutzung des Fingerabdruck-Sensors des iPhone 5s ist optional. Man kann das iPhone 5s genau wie alle anderen iPhones bisher auch ohne Schutz lassen oder auf Wunsch mit einem Zahlencode schützen. Will man den neuen Fingerabdruck-Sensor nutzen, erhält man bereits während dem Aufsetzen des neuen iPhones die Möglichkeit Fingerabdrücke für die Nutzung von Touch ID zu konfigurieren. Alternativ kann Touch ID auch erst zu einem späteren Zeitpunkt über die iOS-Einstellungen eingerichtet werden.

Entschlüsseln mit dem Fingerabdruck-Sensor «Touch ID»

Das Einrichten von Touch ID gestaltet sich — Apple-typisch — ganz einfach. Auf dem Bildschirm des iPhone 5s wird angezeigt, was genau zu tun ist, damit der Fingerabdruck möglichst speditiv konfiguriert werden kann. Um Fingerabdrücke einzulesen, muss der Home-Button wiederholt berührt werden. Dabei sollte der Finger laut Apple trocken sein und die ganze Taste abdecken. Nach dem Auflegen des Fingers muss der Finger wiederholt gehoben und wieder auf den Home-Button gelegt werden, bis eine Animation auf dem Bildschirm ein voll ausgefüllten Beispiel-Fingerabdruck abbildet. Danach können, damit der Sensor den Finger später besser lesen kann, zusätzlich die äusseren Ränder des Fingerabdrucks registriert werden.

Das iPhone 5s unterstützt bis zu fünf verschiedene Fingerabdrücke. Man kann also z.B. beide Daumen plus (als Rechtshänder) den rechten Zeigefinger konfigurieren und hat dann die restlichen beiden Abdrücke für Personen des Vertrauens übrig, mit denen man das Gerät manchmal zusammen nutzt.

Das Entsperren des iPhone 5s mit Touch ID könnte einfacher nicht sein: Nach dem Aktiveren des iPhones durch das Betätigen des Home-Buttons kann der Finger einfach auf dem Home-Button liegen bleiben. Der Scan funktioniert so schnell, dass der Sperrbildschirm dabei nur ganz kurz aufleuchtet, bevor das iPhone bereits entsperrt und einsatzbereit ist. Alternativ kann der Home-Button bei einem aktiven iPhone für die Entsperrung auch nur kurz berührt werden — dazu muss der Finger jedoch kurz auf dem iPhone gehalten werden. Ein kurzes Antippen wie man es von der Benutzung des Touch-Screens kennt, reicht für den Scann nicht aus.

Wird Touch ID drei Mal nacheinander mit einem nicht registrierten Finger benutzt, ist danach zum Entsperren des iPhones zwingend die Eingabe des Zugangscodes notwendig. Gleiches gilt für das Entsperren nach einem Geräte-Neustart und wenn das Gerät über 48 Stunden nicht benutzt wurde.

Einrichten des Fingerabdruck-Sensors «Touch ID»

Viel wurde bereits über Touch ID diskutiert — über die erhöhte Sicherheit dank dem Fingerabdruck lässt sich streiten. Sicher ist: das automatische Entsperren mittels dem Fingerabdruck ist viel angenehmer als die Eingabe eines Zugangscodes. Touch ID spart nicht zuletzt auch Zeit. Vor allem ist Touch ID aber auch für Personen, die bisher ihre iPhones — meist aus Bequemlichkeit — ohne Schutz nutzten, eine Bereicherung. Denn Mobiltelefone, Tablets oder Computer sollten immer mit einem Passwort oder Zugangscode gesichert werden.

Weitere «Erste Eindrücke»-Artikel zum iPhone 5s und zum iPhone 5c werden in Kürze folgen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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13 Kommentare

Profilfoto von Stefan Rechsteiner

Kommentar von Stefan Rechsteiner

Ausführlichere Tests von Touch ID — sowie auch der anderen in dieser «Erste Eindrücke»-Serie beschreiben Komponenten der neuen iPhones — werden wir im kommenden ausführlichen Review beschreiben.

Es sei aber schon mal gesagt, dass es auf den Feuchtigkeitsgrad des Fingers ankommt. Der Sensor funktioniert erstaunlich lange — nicht aber mit wirklich «pflutsch-nassen» Fingern.

Kommentar von Glider

Ja, wesentlich dabei ist “sobald man im Besitz des Gerätes ist” und da sollte man sich so gut als möglich schützen. Wenn das iPhone weg ist, habe ich einen grossen finanziellen Verlust, den zumindest meine Daten (als Privatperson) nicht aufwiegen. Ein Diebe würde das Gerät ja nicht zurückgeben, wenn er es nicht verwenden kann. Da ich es gefühlt im Schnitt alle 30 Minuten benutze, wäre es auch längst ferngelöscht. Wer wirklich mit den Daten etwas anfangen könnte (Big Data) hat sie vermutlich ohnehin schon längst.

Ich weiss, ich stehe ziemlich alleine da mit dieser Ansicht, aber ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich im Bus die vielen Leute sehe, die mehrmals einen sechsstelligen Pincode eingeben, um rasch das Wetter nachzuschauen. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.

Kommentar von a.leupin

@Glieder, Gegenfrage: warum schliesst Du Deine Wohnung ab? Jedes “Sicherheitssystem” (Veloschloss, Zutrittssysteme oder eben auch Zugangscode zu einem Smartphone) dient letztlich dazu, dass nicht jeder “einfach so” Zugang in Deine Privatsphäre erhält. Klar lässt sich jedes Sicherheitssystem mit mehr oder weniger Aufwand umgehen/knacken, aber der Zugang ist dann nicht einfach “umsonst”. Wenn Du sicher bist, dass uaf Deinem iPhone absolut keine sensiblen Daten liegen, kann sich eine Aktivierung der Sicherheitsfeatures von daher erübrigen, umgekehrt gibt Dir die Aktivierung im Fall eines Diebstahls des iPhones eine gewisse Zeit, in der Du das Gerät ggf. Orten kannst…

Profilfoto von bst

Kommentar von bst

Der Vergleich mit der Wohnungstür ist merkwürdig. Hier will ich vor allem Einbrecher abhalten, die Wohnung leerzuräumen. Der finanzielle Schaden ist hier immens höher als nur der Verlust eines Telefons. Ausserdem gäbe es Schwierigkeiten mit der Versicherung, würde ich meine Wohnung nicht abschliessen. Das Gleiche gilt doch beim Veloschloss (welche Privatsphäre damit geschützt werden soll, ist mir schleierhaft).

Dass es für die meisten Nutzer eher unnötig ist, 100 Mal am Tag den PIN-Code zur Entsperrung einzugeben, leuchtet ein. Auch ist der kaum mehr wirklich geschützt, so oft der im Alltag in das Telefon getippt wird. Genau da schafft Touch ID Abhilfe.

Ich nutze iOS-Geräte auch in der Schule zur Erfassung von Absenzen, Beurteilungen etc. Da bin ich schon drauf angewiesen, dass Schüler nicht eben mal einen Blick auf diese Daten werfen können. Es geht also nicht immer nur um den Schutz der Daten vor den grossen, bösen Geheimdiensten.

Kommentar von a.leupin

@bst: Zugegeben, ich hätte wohl besser geschrieben “Privatsphäre und Eigentum”… Aber im Grundsatz geht es bei allen Schlössern, Zugangscodes etc. um das Gleiche - ich will verhindern, dass Unbefugte an mein Eigentum (seien dies nun persönliche Daten, Daten die nur mir zugänglich sein sollen oder materielle Güter) gelangen. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Vergleich mit der Wohnungstür keineswegs abwegig - dass der finanzielle Schaden bei einem Einbruch höher ist (meist übrigens vielmehr verursacht durch die Schäden an der Wohnung als durch das, was tatsächlich gestohlen wird) als beim Verlust eines Telefons ist dabei sekundär, es geht in beiden Fällen um den Schutz privater Güter oder Daten.

Wogegen ich mich wehre ist die Aussage einiger Kommentatoren hier, dass ein Zugangssystem ja sowieso nie völlig sicher sei und daher besser gleich nicht benutzt werde. Natürlich ist jedes solche System knackbar (sei es, dass eine abgeschlossene Tür aufgebrochen, die Kette eines Veloschlosses durchgesägt, ein Zugangscode erspäht (vgl. z.B. Skimming von Bankkarten) oder ein Fingerabdrucksensor nach Methode des Chaos-Club überlistet wird). Die Schlussfolgerung, dass ein solches Sicherungssystem besser gleich gar nicht benutzt werden soll, ist aber sicher falsch, da jedes solche System zumindest bei “Gelegenheitskriminellen” den Anreiz zur Begehung einer Straftat massiv runtersetzt…

Das Touch-ID System in den neuen iPhones erhöht die Benutzerfreundlichkeit der Zugangssicherung für das Gerät IMHO massiv (sofern es zurverlässig funktioniert). Da dadurch mehr Leute dieses System aktivieren werden (gerade eben, weil sie dann nicht mehr 100 mal im Tram einen Zugangscode eintippen müssen - und ihnen nebenbei gesagt dabei noch einige Leute über die Schulter blicken), was indirekt die Sicherheit erhöht.

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