Entwicklungen der Browser-Marktanteile im vergangen Jahr

Dieser Tage feiert Apples Safari seinen 10. Geburtstag. Am 7. Januar 2003 stellte Steve Jobs anlässlich der Macworld-Eröffnungs-Keynote einen eigenen Browser vor — «Safari» sollte Apple aus der Abhängigkeit von Microsoft (Internet Explorer for Mac) lösen. Mit anfänglichen Schwierigkeiten mussterte sich Safari schnell zum meistbenutzten Browser auf dem Mac heran. Apple entwickelte seine Browser-Engine WebKit im zügigen Tempo weiter — bald war WebKit jene Browser-Engine mit der besten Web-Standards-Integration und schon bald mauserte sich WebKit zu einer der treibenden Kräfte bei der Weiterentwicklung des Webs. Bald schon setzten auch andere Hersteller wie Nokia und später Google für ihre Browser auf Apples WebKit. Mit dem iPhone und iOS revolutionierte Safari das «mobile Internet» und eroberte diesen Markt. Während all dieser Jahre schickte auch Mozilla einen neuen Browser ins Rennen. Firefox machte dem Internet Explorer Marktanteile streitig. Und auch der jüngste der vier grossen Browser — Googles auf WebKit basierender «Chrome» — sah seit seiner Vorstellung im Herbst 2008 eine eindrückliche Verbreitung. In diesem Artikel schauen wir uns die Entwicklung der Markanteile dieser Browser im vergangenen Jahr 2012 etwas genauer an. Wir greifen dabei auf die Statistiken der beiden globalen Browser-Marktanteilspezialisten NetApplications und StatCounter zurück.

Desktop-Browser

In den Statistiken von NetApplications liegt bei den Desktop-Browsern der Internet Explorer von Microsoft nach wie vor mit grossem Abstand an der Spitze. Der Browser aus Redmond konnte im Verlaufe der letzten 12 Monate (nach Jahren des stetigen Marktanteilverlustes) wieder etwas Boden gut machen: der InternetExplorer legte zwischen Januar und Dezember 2012 um 1.81 Prozent von 52.96 Prozent auf 54.77 Prozent (Jahreshoch) zu.
Gleichzeitig haben sowohl Mozillas Firefox wie auch Googles Chrome Marktanteile abgeben müssen. Chrome startete mit 18.94 Prozent im Januar und erreichte im Mai mit 19.59 Prozent sein bisheriges Spitzenresultat. Bis zum Dezember verlor der auf Apples WebKit basierende Browser von Google aber wieder Anteile und verzeichnete im Dezember 18.04 Prozent Marktanteil. Im Verlaufe des Jahres 2012 verlor Chrome somit 0.9 Prozent.
Mozillas Firefox hielt sich in den NetApplications-Statistiken das ganze Jahr über relativ stabil um die 20 Prozent-Marke. Im Januar mit 20.88 Prozent ins Jahr gestartet, schloss der Feuerfuchs im Dezember mit einem Jahresminus von 1.06 Prozent mit einem Marktanteil von 19.82 Prozent. Das Jahreshoch erreichte Firefox mit 20.55 Prozent im März.
Während Apple die Mobile-Sparte dominiert, kann die Desktop-Version von Safari seinen Marktanteil nur langsam vergrössern. Im Januar 2012 lag der Anteil bei 4.9 Prozent, im Dezember bei 5.24 Prozent — ein Plus von 0.34 Prozent. Den bisher grössten Marktanteil schaffte Apples Safari mit 5.26 Prozent im September 2012.

NetApplication 2012: Desktop-Browser

Bei den von StatCounter untersuchten Seiten konnte Googles Chrome dieses Jahr den Internet Explorer von Microsoft überholen. Internet Explorer verzeichnete im Januar ein Marktanteil von 37.45 Prozent, verlor über das Jahr fast 7 Prozent und erreichte im Dezember noch 30.78 Prozent. Googles Chrome konnte seinen Anteil derweil von 28.4 Prozent im Januar auf 36.42 Prozent im Dezember um über 8 Prozent erhöhen. Hält dieser Trend an, dann dürfte Microsofts Internet Explorer per Januar 2013 Google Chromes Marktanteil von Januar 2012 haben, während Chrome im Januar 2013 jenen Anteil vom Internet Explorer im Januar 2012 erzielen dürfte.
Wie auch bei NetApplication hat Mozillas Firefox auch bei StatCounter Marktanteile verloren: Von 24.78 Prozent im Januar auf 21.89 Prozent im Dezember 2012 — ein Minus von 2.89 Prozent.
Apples Safari kann in den Statistiken von StatCounter von 6.52 Prozent im Januar 2012 auf 7.92 Prozent im Dezember 2012 zulegen (+1.4 Prozent).

StatCounter 2012: Desktop-Browser

Mobile Browser

Bei der Internetbenutzung auf Smartphones und Tablet-Computer sieht die Browser-Welt etwas anders aus: hier dominiert Apples WebKit. Während auf dem Desktop Apples WebKit je nach Quelle 23 bis 44 Prozent Marktanteil geniesst (Google Chrome plus Apples Safari), sind es bei den mobilen Browsern ca. 80 Prozent. Apples Safari (iPhone, iPad & iPod touch) dominiert den Markt laut den Zahlen von NetApplications mit über 60.56 Prozent (Dezember 2012). Gegenüber Anfang 2012 konnte mobile Safari sogar um 5.71 Prozent zulegen. Das Jahreshoch wurde mit über 66 Prozent Marktanteil im Sommer erreicht.
Der Browser von Googles Android-Betriebssystem (ebenfalls auf WebKit basierend), steigerte sich von 17.78 Prozent im Januar 2012 auf 22.10 Prozent im Dezember 2012 (+4.32 Prozent). Der Android Browser erreichte sein Jahreshöchststand mit 26.09 Prozent im November 2012. Opera Mini, der am drittmeisten benutzte mobile Browser verlor 2012 Marktanteil: von 19.50% im Januar auf 7.02% im November. Im Dezember konnte er jedoch wieder leicht zulegen und verzeichnete 10.71%.
Auch bei den mobilen Browsern unterscheiden sich die Statistiken von NetApplications gegenüber jenen von StatCounter zum Teil beträchtlich, so dominierte im Dezember 2012 mit gut 28 Prozent Marktanteil der Android-Browser die StatCounter-Statistiken — gefolgt von Safari mit 20.64 Prozent und Opera mit 16.9 Prozent. Da es bei StatCounter zwar eine Angabe «iPod touch» gibt, jedoch kein «iPad», dürften die Zugriffe per iPad wohl zu den Desktop-Anteilen von Safari hinzugezählt werden — und bei den «Mobile Browsern» werden nur jene Zugriffe von iPhone und iPod touch erfasst.

NetApplication 2012: Mobile-Browser

Betriebssysteme

Windows führte in den Desktop-Betriebssystem-Statistiken von NetApplications den Markt mit 91.74 Prozent im Dezember 2012 an. Im Januar lag der Anteil noch bei 92.05 Prozent. Gleichzeitig konnte der Mac zulegen: von 6.39 Prozent im Januar auf 7.07 Prozent im Dezember 2012.
iOS dominiert auch die Mobile-Betriebssystem-Statistiken von NetApplications. Im Januar lag Apples Betriebssystem für iPhone, iPad und iPod touch bei 53.65 Prozent Marktanteil. Im August erreichte es einen Höchststand von 65.94 Prozent, ehe es im Dezember noch 60.13 Prozent erreichte (+6.48 Prozent). Auch Android legte zu: von 18.12% im Januar auf 24.60% im Dezember. Wie auch bei den Browser-Statistiken knickte der Dezember-Anteil gegenüber November (28.02%) etwas ein.
Java ME betriebene Smartphones verloren von Januar (19.19%) bis Dezember (10.18%) fast 10 Prozent, konnten aber — vergleiche Browser-Anteile von Opera — von November (6.65%) auf Dezember (10.18%) wieder zulegen.

Keine repräsentativen Statistiken

Die Unterschiede der zwei Statistik-Anbietern zeigt eindrücklich, dass weder NetApplications noch StatCounter repräsentative Angaben machen können. StatCounter wertet pro Monat 15 Milliarden Seitenzugriffe auf 3 Millionen Websites aus, welche Dienste von StatCounter einsetzen. NetApplications untersucht monatlich eta 160 Millionen Besuche auf 40’000 Webseiten.

Zugriffe auf macprime.ch

Im Dezember 2012 griffen 71.65 Prozent aller Besucher mit Safari als Browser auf macprime.ch zu. 11.79 Prozent benutzten Mozillas Firefox und 7.31 Prozent Microsofts Internet Explorer. Googles Chrome erreichte 7.16 Prozent Marktanteil und der Android Browser 1.54 Prozent. Opera kam auf 0.41 Prozent und Opera Mini auf 0.04 Prozent.
Interessant auch ein Blick in die Betriebssysteme: 57.23 Prozent griffen mit einem Mac auf unser Portal zu. Auf Platz zwei folgte bereits Apples iOS mit 22.29 Prozent. Windows kam auf 18.19 Prozent und Googles Android auf 1.75 Prozent.

Browser- und Betriebssystem-Anteile auf macprime.ch (Dezember 2012)

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen

1 Kommentar

Anmelden um neue Kommentare zu verfassen

Allegra Leser! Nur angemeldete Nutzer können bei diesem Inhalt Kommentare hinterlassen. Jetzt kostenlos registrieren oder mit bestehendem Benutzerprofil anmelden.