Ende einer Ära: QuickTime für Windows eingestellt

Per sofort hat Apple den Support für QuickTime eingestellt. Das letzte Update erfuhr die Software im Januar. Für Window 8 und Windows 10 hat Apple den Player nie angeboten. Nutzer älterer Windows-Systeme sollten die Software wenn möglich baldmöglichst deinstallieren, denn für die Windows-Version von QuickTime sind zwei kritische Sicherheitslücken bekannt.

Stefan Rechsteiner

Apple stellt per Sofort die Unterstützung für die Medienabspiel-Software «QuickTime» unter Windows ein. Bereits vor einigen Jahren hat Apple die Abhängigkeit von iTunes unter Windows vom QuickTime-Player abgespalten — der Player ist seither für die Nutzung der Medienverwaltungssoftware nicht mehr notwendig. Betroffen vom Support-Wegfall sind Windows 7 und älter. Für die beiden neuesten Versionen von Windows — «Windows 8» und «Windows 10» — hat Apple den QuickTime-Player nie offiziell angeboten.

Die Support-Einstellung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem eigentlich zwei als «kritisch» eingestufte Sicherheitslücken in QuickTime bekannt sind. Über diese beiden Schwachstellen können Dritte aus der Ferne Schadcode auf dem System des Nutzers ausführen. Dazu nötig ist eine überbürdete modifizierte Datei oder das Ausführen einer solchen über eine Webseite — letzteres jedoch nur mit einer älteren Version von QuickTime. Sicherheitsexperten zufolge werden die beiden Schwachstellen bis dato nicht aktiv ausgenutzt — entsprechende Angriffe sollen bisher nicht bekannt sein. Durch die Einstellung der Unterstützung seitens Apple werden die beiden Lücken aber nicht mehr geflickt, womit QuickTime unter Windows wohl angreifbar bleibt. Sicherheits-Firmen und auch das US Ministerium für Innere Sicherheit, auch «Homeland-Security», rufen deshalb Nutzer des Microsoft-Betriebssystems auf, QuickTime möglichst zeitnah von ihren PCs zu deinstallieren. Wie dies unter Windows am saubersten abgewickelt wird, erklärt Apple auf einer Support-Webseite.

Das letzte Update unter Windows erfuhr QuickTime Anfang Jahr: Version 7.7.9 für Windows Vista und Windows 7 behob unter anderem bereits eine schwerwiegende Sicherheitslücke. Ausserdem entfernte das Update das Browser-Plugin, über welches QuickTime zum Betrachten von Filmen im Browser genutzt werden konnte.

QuickTime wurde von Apple erstmals 1991 veröffentlicht — als Bestandteil eines Multimedia-AddOns für das damalige Mac-Betriebssystem System 6. Die erste Version für Windows 3.1 folgte kurz darauf. QuickTime entwickelte sich in der Folge schnell zum Defacto-Standard für Videos, später mit dem Aufkommen des Internets wurde dies noch weiter untermauert.

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