Coca Colas Interesse an iBeacon: gelingt der Technologie bald der Durchbruch?
Nachdem im vergangenen Jahr das Warenhaus Macy’s zwei seiner Einkaufshäuser und Apple alle US-Retail-Stores mit der iBeacon-Technologie ausgerüstet haben, könnte der Apple-Technologie in diesem Sommer der globale Durchbruch gelingen.
Gegenüber dem Marketing-Magazin «The Drum» bestätigte Coca Colas Digital Director Simon Miles das Interesse des Tafelgetränk-Unternehmens an Apples iBeacon-Technologie. Der von Apple initiierte Bluetooth-Standard soll vom Unternehmen in die globale Kampagne zur diesjährigen Fussball WM integriert werden. Das Unternehmen prüfte in den vergangenen Wochen intensiv die Vorteile und Auswirkungen der Technologie, wie der Manager gegenüber dem Magazin sagte. Daraus entstanden «interessante Konzepte», die noch in diesem Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aktuell werden die iBeacons in der Kantine des Coca Cola Campus getestet.
Der Grund für das Engagement von Coca Cola ist die grosse Werbedichte, die während der Grossveranstaltung herrscht. So konkurrenzieren während der Fussball WM diverse Unternehmen um die Gunst der Konsumenten. Mit der iBeacon-Technologie hätte Coca Cola die Möglichkeit, sich von den Konkurrenten abzuheben. Mit den iBeacons würde Coca Cola eine neuartige Möglichkeit zur Verfügung stehen, um die Botschaft des Unternehmens an die Kunden zu verbreiten.
Auch für die Zeit nach der Weltmeisterschaft sieht der Manager von Coca Cola ein grosses Potential in der Technologie. So könnten iBeacons in einer Bar installiert werden, womit der Kunde besser durch das Getränke-Angebot geführt werden könnte. Auch beim Eingang eines Einzelhändlers könnten die iBeacons installiert werden, um die Kunden auf die einzelnen Produkte aufmerksam zu machen.
Es ist allerdings unklar, welche Auswirkungen es haben wird, wenn viele Unternehmen iBeacons für Marketing-Zwecke einsetzen würden. Die Kunden könnten sich aufgrund der permanenten Konfrontation mit Werbung auch gegen den Kauf eines Produktes entscheiden.
Trotz dieser Bedenken befinden sich die iBeacons wie bereits erwähnt auf dem Vormarsch. Mit Hilfe der Bluetooth-Transmitter können nicht nur Informationen übertragen werden, sondern der Kunde kann im Geschäft auch lokalisiert werden. Beispielsweise wäre es so möglich, den Einkäufer durch ein Geschäft zu navigieren, bis er das gewünschte Produkt gefunden hat. Die iBeacons könnten ein wichtiger Bestandteil zu einem völlig neuen Einkaufserlebnis sein. Im Zeitalter der Online-Shops ist es von grosser Wichtigkeit, das sich die lokalen Einzelhändler von den digitalen Handelsplätzen abgrenzen. Die iBeacons wären für dieses Ziel geeignet, weil sie nicht nur technisch interessant, sondern auch preiswert zu installieren sind. Die Bluetooth-Transmitter sind darüber hinaus auch sehr stromsparend.
Künftig ist es auch denkbar, die Zahlung mittels der iBeacon-Technologie abzuwickeln. Apple hat in der Vergangenheit zahlreiche Patente zugesprochen bekommen, die eine kontaktlose und drahtlose Übertragung der Zahlungsdaten möglich machen. Konkrete Pläne dazu sind allerdings noch nicht bekannt geworden.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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