Bündner Kantonspolizisten erhalten iPhones
450 Kantonspolizisten des Bergkantons werden künftig mit iPhones ausgestattet. Die Apple-Smartphones werden den Pager und teilweise auch den Funk ersetzen und ermöglichen den Polizisten mobile Datenbankabfragen.
Nach anderen Kantonspolizeien wird nun auch der Kanton Graubünden seine Gesetzeshüter mit iPhones ausrüsten. 450 Apple-Smartphones werden an die Polizisten verteilt. Die iPhones werden dank verschiedenen Apps von der Bündner Kapo künftig in einem breiten Feld eingesetzt. Beispielsweise wird der Pager der Polizisten abgelöst und mittels einer verschlüsselten Kommunikationsapp sogar teilweise auch der Funk.
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Polizisten über das iPhone auch direkt vor Ort Rapporte ausfüllen und an die Zentrale übermitteln können.
Weiter soll die Zusammenarbeit der Spezialeinheiten im Konkordat Ostschweiz vereinfacht werden. Im Ernstfall sollen diese dank einer neuen Lösung besser miteinander koordinieren können.
Auf Eigenentwicklungen will der Kanton Graubünden derweil nicht setzen. Alle Lösungen sollen kompatibel mit jenen der anderen Kantonspolizeien sein.
März: Berner Grossrat kritisierte Abhängigkeit von Apple
Erst im März kam es in Bern zu einem Aufschrei eines Grossrates, als die dortige Kantonspolizei 1200 ältere iPhones mit dem iPhone 6 ersetzte. Gemäss einem Medienbericht beliefen sich die Kosten für diese Beschaffung auf rund 900’000 Schweizer Franken.
Bereits 2014 beschaffte sich die Berner Kapo 850 iPhone 5s.
In einem Parlaments-Vorstoss kritisierte der Berner Grossrat Michel Rudin die Beschaffung. Als kritisch erachtete dieser die Abhängigkeit der Berner Kantonspolizei von einem Smartphone-Hersteller. Er montierte, dass aufgrund der Gebundenheit an Apple-Produkte keine Möglichkeit bestehe, auf ein Konkurrenz-Produkt auszuweichen. Apples Preishoheit verhindere zudem den Wettbewerb der Händler.
Dabei gibt es einen scheinbar einfachen Grund, weshalb die Polizeien — wie auch beispielsweise die Berufsfeuerwehr Bern — auf Smartphones von Apple setzt: die Sicherheitsbehörden setzen auf den Swisscom-Dienst «eAlarm», um die Einsatzkräfte zu alarmieren oder deren Standorte zu bestimmen. Die passende App zu dieser Dienstleistung ist lediglich für iOS erhältlich. Gleiches soll für andere benötigte Apps gelten: diese gibt es nur für iOS. Würden sich die Behörden auf den Kauf von Smartphones anderer Hersteller entscheiden, kämen wohl hohe Umstellungskosten auf die Polizeien zu.
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