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Blink statt WebKit: Google baut sich neue Browser-Engine
Google wird fortan für seine Produkte nicht mehr auf Apples WebKit-Engine «WebCore» setzen, sondern hat sich aus WebKit eine eigene Rendering Engine gebaut: «Blink». Der WebKit-Fork «Blink» soll künftig als Basis für den Chrome-Browser und das Chrome OS dienen. Einfach sei der Entscheid jedoch nicht gewesen, wie Google im hauseigenen Chromium-Blog schreibt. Der Suchmaschinengigant lobt aber die Perfomance, die Flexibilität und das durchdachte Design von WebKit.
Google erklärt den Schritt zu einem eigenen WebKit-Fork damit, dass seine Chromium-Produkte bereits heute nur ein Bruchteil von WebKit (die WebCore-Engine) benutze und bei anderen Bestandteilen auf andere Lösungen setzt — so benutzt Google zum Beispiel eine andere Multi-Prozess-Architektur. Apple baut hier auf «WebKit2», welches bei Google aber nie zum Einsatz kam. Die zahlreichen Unterschiede (z.B. auch bei der JavaScript-Engine) haben schlussendlich zu einer steigenden Komplexität für die WebKit- und Chromium-Projekte geführt, worunter auch die Innovation litt. Nun wolle Google einen eigenen Weg beschreiten und so wieder zu mehr Flexibilität und Innovation finden.
In einem ersten Schritt möchte man vor allem den Code vereinfachen — dabei sollen zum Beispiel sieben Build-Systeme entfernt werden, wodurch über 7000 Dokumente (mit über 4.5 Millionen Code-Zeilen) eingespart werden können.
Auch Opera setzt auf «Blink»
Der skandinavische Browser-Hersteller Opera gab Anfang Jahr bekannt ihre eigene Engine «Presto» einzustellen und künftig auf Apples WebKit zu setzen. Viele Entwickler schätzten diesen Schritt als gefährlich ein, weil so immer mehr Browser auf die gleiche Engine setzen, womit der Wettbewerb und somit der Fortschritt leidtragend sein könnten. Nun schliesst sich Opera jedoch Google an und wird für die Opera-Browser künftig auf «Blink» und nicht mehr auf WebKit setzen. Wie Operas Bruce Lawson schreibt, führe der WebKit-Fork «Blink» wieder zu einer grösseren Vielfalt bei den Engines.
WebKits Zukunft
Interessant wird es zu beobachten sein, wie sich Apples WebKit weiterentwickeln wird, jetzt da sich Google davon abwenden und Opera nun doch nicht zum «Team WebKit» stossen wird. Wie eine Studie von Anfang Februar dieses Jahres zeigt, war Google mittlerweile jene Firma, die am meisten an WebKit entwickelte.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am