Auch Wilmaa mit eigener Settop-Box
Der Kampf um den Fernseher scheint lanciert — diese Woche lancierte zuerst Amazon eine eigene Settop-Box namens «fireTV», danach folgt Swisscom mit der Neuauflage seines Fernsehangebotes — «Swisscom TV 2.0» — und gestern Freitag stellte auch Wilmaa eine eigene Settop-Box vor. Apple ist bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit seiner Settop-Box «Apple TV» im Markt vertreten.
Die «Wilmaa Box» bietet zum Start mehr als 200 Sender an. 40 davon werden in HD-Qualität übertragen. Laut Wilmaa hebt sich ihre Box vor allem deshalb von der Konkurrenz ab, weil die «Wilmaa Box» mit «allen Internet-Anbietern» und unabhängig von der Leitung funktioniere. Als Kunde ist man also nicht auf einen speziellen Internet-Anbieter oder eine spezielle Leitung (Glasfaser, Kabel-Anschluss…) angewiesen, wie dies zum Beispiel bei der Swisscom-TV-Box oder beim Fernseh-Angebot von Cablecom der Fall ist. Einzige Limite: der verwendete Internet-Anschluss muss mindestens ein Download von 10 Mbit/s haben. Tatsächlich würden aber auch HD-Sender nur 2.5 Mbit/s benötigen, der Rest soll als Marge dienen.
Genau wie es Apple vor einigen Jahren vorgemacht hat und diese Woche nun auch die Swisscom nachgezogen ist, setzt die «Wilmaa Box» nicht auf eine interne Festplatte für die Speicherung der Inhalte. Die «Wilmaa Box» setzt wie alle neuen Geräte auf die Cloud — auf die «Wilmaa Cloud».
Die Wilmaa Box kann für 29 Franken im Monat gemietet werden. Für die Box sind einmalig 199 Franken fällig. Wer sich eine Wilmaa Box kauft, erhält zum Start gleich ein Jahresabo von «Premium Web TV» kostenlos dazu. Das bisherige Premium Abo ist auch weiterhin ohne Box erhältlich.
Mit der Wilmaa Box können verpasste Sendungen innerhalb von 7 Tagen auf Verlangen erneut angeschaut werden. Diese von den meisten anderen Anbietern «Replay» genannte Funktion heisst bei Wilmaa seit jeher «Time Machine». Ebenfalls verfügbar ist «Live-Pause», also das Pausieren und später weiter-anschauen von normal laufenden Sendungen.
Was die «Wilmaa Cloud» aber nicht bietet ist einen Speicherplatz für Aufnahmen. Solche lassen sich aber auf einen via USB angeschlossenen externen Speicher sichern. Diese Aufnahmen können dann nicht nur von der Wilmaa Box, sondern auch von anderen Geräten abgespielt werden — dabei soll es keine zeitliche Limite geben.
Die Wilmaa Box verfügt neben WLAN auch über diverse Anschlüsse: HDMI, Ethernet, SPDIF, Audio-Line-Out und 2x USB.
Bereits im Jahr 2012 kündigte Wilmaa die Lancierung einer eigenen Settop-Box an. Damals rechnete das Unternehmen mit einer Veröffentlichung im Februar 2013. Mehr als ein Jahr war es nun ruhig um das Projekt. Unklar ist, welche Gründe zur massiven Verzögerung geführt haben.
Ursprünglich plante das Unternehmen die Lancierung einer Settop-Box mit 150 Sendern. Die Fernbedienung hätte gemäss ersten Plänen ähnlich der Apple-Remote mit möglichst wenigen Knöpfen, deren sechs, auskommen sollen. Dieses Ziel haben die Wilmaa-Entwickler nicht erreicht.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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