Atari wird wohl zerschlagen
Der legendäre Spieleentwickler Atari hat Anfang Jahr einen Insolvenzantrag gestellt. Da kein Investor gefunden wurde, wird das Unternehmen nun zerschlagen und in Einzelteilen versteigert. Die Insolvenzverwalter erwarten daraus Einnahmen für die Gläubiger von 22.15 Millionen US-Dollar.
Sofern die zuständigen Richter dem Vorhaben zustimmen, wird Mitte Juli die Marke «Atari» inklusive den Spielrechten der Firma für 15 Millionen US-Dollar verkauft. Die «RollerCoster Tycoon»-Serie soll für mindestens 3.5 Millionen US-Dollar, «Test Drive» für 1.5 Millionen US-Dollar veräussert werden. Der Titel «Total Annihilation» soll derweil nur 250’000 US-Dollar kosten.
Atari wurde 1972 gegründet, wurde mit Spieleautomaten populär und ist Pionier bei Spielekonsolen und Heim-Spiele-Computern. Titel wie «Pong», «Breakout» und «Asteroids» sind legendäre Spiele-Klassiker. Kurze Zeit bevor sie Apple mitbegründeten, arbeiteten Steve Jobs und Stephen Wozniak 1975 kurz für Atari. Die beiden entwickelten dort neben anderem eine neue Pong-Konsole und das Videospiel «Breakout». (Siehe Kapitel 1 der «Apple History: Geschichte»)
Seit den 1980er Jahren kämpft das Unternehmen immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten — in der Folge gab es immer wieder Aufspaltungen und Besitzerwechsel. 1998 übernahm Hasbro Atari und 2001 gingen die Atari-Rechte mit Hasbro an Inforgrames. Inforgrames nannte sich in «Atari» um und versuchte ein Neustart der Kult-Marke — ohne anhaltenden Erfolg.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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