Arbeits-Bedingungen bei Apples Zulieferern: Arbeitszeit noch immer ein Problem

Apple hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in welchem die Arbeits-Bedingungen bei den Zulieferern analysiert werden. Dabei konnte das Unternehmen zahlreiche Verbesserungen präsentieren. Die Einhaltung der Arbeitszeit-Vorschriften stellt für Apples Zulieferer aber noch immer ein Problem dar.

Patrick Bieri

Apple hat in der Nacht auf heute seinen «Supplier Responsibility 2015 Progress Report» veröffentlicht. In diesem Bericht gibt das Unternehmen Auskunft über seine Bestrebungen, die Produktions-Bedingungen für die Angestellten der Zulieferer zu verbessern.

Arbeitszeit wurde schlechter eingehalten

Wie bereits im Vorjahr konnten die Apple-Zulieferer die Vorgaben bei den Arbeitszeiten nicht zu 100 Prozent einhalten. Apple verlangt von den Zulieferern, dass die Arbeiter maximal 60 Stunden und an sechs Tagen pro Woche beschäftigt werden. In Ausnahmefällen darf von dieser Regelung abgewichen werden.
Gemäss den Erhebungen von Apple haben die Zulieferer die Vorgaben in 92 Prozent aller Arbeitswochen eingehalten. Für diese Zahlen wurden die Arbeitszeiten von 1.1 Millionen Arbeiter überprüft.

Im Vergleich zum letzten Jahr ergeben sich somit keine Veränderungen.

Ab 2015 keine Vermittlungs-Gebühr mehr

Wenn Apples Zulieferer nicht genügend Arbeitskräfte haben, greifen sie oftmals auf Arbeitsvermittler zurück. Diese Unternehmen verlangen von den vermittelten Arbeitern eine Gebühr. Die Höhe dieser Gebühren sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Probleme: Teilweise mussten die Angestellten in der Folge mehrere Monate arbeiten, damit die Vermittlungs-Gebühr beglichen werden konnte.

Die maximale Höhe der Vermittlungs-Gebühr war bis im Jahr 2014 bei einem Monatslohn festgesetzt. Auf Apples bestreben hin, zahlten Zulieferer im letzten Jahr 3.96 Millionen US-Dollar an diejenigen Mitarbeiter zurück, welche den Arbeitsvermittlern eine höhere Provision bezahlen mussten. Seit dem Jahr 2008 wurden so 21 Millionen US-Dollar an 30’000 Angestellte zurückvergütet.

Ab diesem Jahr ist es den Zulieferern nicht mehr erlaubt, von den Angestellten eine Vermittlungs-Gebühr zu kassieren. Apple führt somit eine Nulltoleranz ein.

Keine Konflikt-Mineralien gefunden

Apple bezieht Rohstoffe wie Gold, Tantal oder Zinn von 225 Zulieferern. Von diesen Zulieferern wurden 135 begutachtet: Keines der Unternehmen bezog die Rohstoffe aus Regionen, in welchen Krieg geführt wird.

Im letzten Jahr hat Apple der US-Börsenaufsicht SEC einen ersten detaillierten Bericht über Konflikt-Mineralien präsentiert.

Verantwortlichkeit der Zulieferer

Seit dem Jahr 2007 veröffentlicht Apple jedes Jahr einen Bericht über die Produktions-Bedingungen bei den Zulieferern. Medien-Berichte aus China über schlechte Arbeitsbedingungen bei den Produktionsfirmen haben Apple damals dazu bewegt, den Produktions-Prozess genauer zu analysieren.

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