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Apples Marktanteile in der Schweiz 2014
Im jährlich erscheinenden «Weissbuch» werden Umsatzzahlen des Schweizer ICT-Marktes aufgestellt. Die Marktstudie gibt Aufschluss darüber, wie die Marktanteile in der Schweiz verteilt sind — insbesondere auch jene von Apple, die vom Unternehmen selbst nicht genannt werden.
Letztes Jahr erschien eigentlich die letzte Ausgabe des «Weissbuch». Die Marktstudie erschien davor über ein Vierteljahrhundert lang jährlich im Frühjahr und enthielt detailliertes Zahlenmaterial über den gesamten ICT-Markt der Schweiz. Diese Woche nun aber erschien die Studie in einer neuen Ausgabe — laut Initiand Robert Weiss aus dem Grund, dass über den Schweizer Markt unterschiedlichste Zahlen im Umlauf seien, einige davon «völlig aus der Luft gegriffen». Um aufzuzeigen, was in der Schweiz im vergangenen Jahr wirklich lief, machte sich Weiss nochmal an eine neue Ausgabe des Weissbuch.
Neben den Umsatzzahlen werden im Weissbuch auch Marktprognosen sowohl für das laufende als auch für die folgenden Jahre aufgestellt. Die im Weissbuch enthaltenden Umsatzzahlen liegen Zahlen von Marktforschungsunternehmen und eigenen Recherchen der Robert Weiss Consulting zugrunde. Da beispielsweise Apple keine Schweizer Absatzzahlen nennt, gibt das Weissbuch unter anderem Aufschluss darüber, wie Apples Marktanteile in der Schweiz aussehen könnten.
Rückgängiger Tablet-Markt, zulegender Computer-Markt
Während der Absatz von Tablets im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist, konnte der «klassische» Computer-Markt zulegen. Trotz Tablet-Rückgang weiterhin Schweizer Marktführer über den Gesamtmarkt ist Apple. Und eben aufgrund des Tablet-Rückgangs in dieser Metrik stark am aufholen gegenüber Apple ist das zweitplatzierte Unternehmen HP.
Laut dem Weissbuch ist der «klassische» Schweizer Computer-Markt, also alle verkauften Computer ohne Tablets, im vergangenen Jahr 2014 um 3.6 Prozent gewachsen. Konkret seien dies 1.71 Millionen verkaufte Geräte, schätzt Weiss. Aufgeschlüsselt auf Desktop- und mobile Geräte zeigt die Studie, dass weiterhin die mobilen Geräte besser laufen als die stationären: Am Gesamtumsatz des klassischen Computer-Marktes von 1.406 Milliarden Schweizer Franken trugen Notebooks 60.2 Prozent bei, bei den Stückzahlen 63.5 Prozent. Konkret legten Notebooks um 3.8 Prozent auf 1.085 Millionen Geräte zu, Desktops um 3.3 Prozent auf 625’000 Geräte. Einer der Gründe dass sowohl Notebooks wie auch Desktops zulegen konnten, vermutet Weiss in der Umstellung von Windows XP zu Windows 7 oder Windows 8. Diese sei normalerweise mit einer Neuanschaffung der Hardware verbunden.
In der Schweiz erstmals rückläufig war der Absatz von Tablet-Computern. Dies, so stellt Weiss fest, trotz diverser Verkaufs-Aktionen und einer grossen Zunahme an Anbietern. Laut den Weissbuch-Zahlen soll der Rückgang bei den Tablets im vergangenen Jahr 8 Prozent betragen haben — damit sollen 2014 in der Schweiz noch 1.04 Millionen Tabelts abgesetzt worden sein.
Infolgedessen ist der Schweizer Gesamtmarkt, also «klassische» Computer und Tablets, 2014 um 1.1 Prozent geschrumpft. 2013 legte der Markt — mitunter dank guten Tablet-Verkäufen — laut dem Weissbuch noch um 2.3 Prozent zu.
Apple weiterhin die Nr. 1
Trotz grösserem Absatz generierte der Markt mit Desktops im vergangenen Jahr etwa gleich viel Geld wie noch 2013. Weiss schätzt den Umsatz auf rund 560 Millionen Franken. Bei den Notebooks sei der Umsatz trotz Absatzsteigerung von 3.8 Prozent um 5.3 Prozent von 893 Millionen Franken auf 846 Millionen Franken gesunken. Bei den Tablets sank der Umsatz gar um 28.5 Prozent von 509 Millionen Franken auf 364 Millionen Franken.
Marktführer über den Gesamtmarkt bleibt weiterhin Apple — jedoch musste der Mac-Hersteller ein sattes Minus von 16.8 Prozent hinnehmen. Mit 24.5 Prozent Schweizer Marktanteil bleibt Apple aber zuoberst in der Rangliste.
Dank Apples Minus, und einem eigenen Plus von 12.8 Prozent, holt das zweitplatzierte HP kräftig auf: das Unternehmen hatte 2014 einen Marktanteil von 21.1 Prozent.
Auf Platz drei folgt Lenovo. Das asiatische Unternehmen konnte seinen Marktanteil gegenüber dem Vorjahr um 59.3 Prozent steigern und kommt damit auf einen Marktanteil von 9.5 Prozent.
Die «Top 5» komplettieren Samsung und Acer.
245’000 verkaufte Macs
Werden die Tablet-Verkäufe nicht mitgerechnet, dann ist HP mit 535’000 verkauften Computern (+7%) und einem Marktanteil von 31.3 Prozent (+3.2%) auf dem ersten Platz. Apple soll 2014 245’000 Macs (-2%) verkauft haben, womit das Unternehmen mit einem Marktanteil von 14.3 Prozent (-5.4%) auf dem zweiten Platz landet. Lenovo liegt mit 200’000 verkauften Computern (+33.3%) und einem Marktanteil von 11.7 Prozent (+28.7%) neu auf dem dritten Platz und hat Acer (190’000 Computer, -24%; 11.1 Prozent Marktanteil, -26.7%) auf Rang vier verdrängt.
Im Geschäftsbereich (Notebooks und Desktops, aber ohne Tablets) hat Apple in den obersten Rängen nichts mitzureden, wie die Zahlen des Weissbuch zeigen. Der Business-PC-Markt wird mit 39.3 Prozent Marktanteil von HP dominiert, gefolgt von Lenovo und Dell mit je gut 13 Prozent Marktanteil.
Im Home-Markt (ebenfalls Notebooks und Desktops, ohne Tablets) liegt HP mit 22 Prozent nur knapp vor Apple mit 19.5 Prozent. Weiter folgt Acer mit 17 Prozent auf Platz drei. Lenovo, der erst kürzlich in den Home-Bereich einstieg, konnte sich immerhin bereits 10.1 Prozent Marktanteil erkämpfen und sich damit auf Platz vier hocharbeiten.
Ein Viertel weniger iPads abgesetzt als noch 2013
Laut dem Weissbuch verkaufte Apple 2014 noch 430’000 iPads — gegenüber 2013, als das Unternehmen noch 572’000 Tablets absetzte, ein Minus von 24.8 Prozent. Alle anderen Hersteller zusammen legten derweil um 9.3 auf 610’000 Tablets zu. Damit hat Apple auch nicht mehr über die Hälfte des Marktanteils wie 2013 (50.6 Prozent), sondern zeigt sich «nur» noch für 41.3 Prozent des Schweizer Tablet-Marktes verantwortlich.
Dass sich weniger iPads, und gleichzeitig mehr Tablets anderer Hersteller verkauften, hatte laut Weiss auch einen Einfluss auf den Durchschnittspreis pro verkauftes Tablet. Dieser sank um satte 100 Franken von 450 Schweizer Franken im 2013 auf 350 Schweizer Franken im 2014.
Trotz sinkenden Absatzzahlen dominiert Apple den Schweizer Tablet-Markt weiterhin. Denn Samsung auf Platz zwei setzte mit 220’000 Geräten nur gut halb so viel Tablets ab wie Apple iPads. Lenovo folgt mit 60’000 Tablets auf dem dritten, Asus mit 40’000 Geräten auf dem vierten und HP mit 25’000 Geräten auf dem fünften Platz.
Aufgeschlüsselt auf die Plattformen wurden vergangenes Jahr 46.3 Prozent Android-basierte Tablets (davon 45.8 Prozent von Samsung), 41.3 Prozent iPads und 7.7 Prozent Windows-basierte Tablets verkauft.
Werden alle Tablet-Verkäufe seit 2010 kumuliert, hat Apple einen Marktanteil von 58.2 Prozent.
Robert Weiss geht davon aus, dass in der Schweiz gut drei Millionen Tablets im Umlauf sind. 58.2 Prozent davon seien iPads, 30.9 Prozent würden mit Android betrieben und 5.5 Prozent seien Windows-Tablets.
Apple weiterhin Schweizer Mobiltelefon-Marktführer
Stagniert haben soll derweil der Schweizer Mobiltelefon-Markt: vier Millionen Geräte sollen 2014 abgesetzt worden sein. 77.5 Prozent aller verkaufter Mobiltelefone sollen Smartphones gewesen sein (3.1 Millionen Stück) — ein Plus von immerhin 10.7 Prozent. Auch der Umsatz mit den intelligenten Mobiltelefonen soll zugelegt haben: um 5.4 Prozent auf 1.333 Milliarden Schweizer Franken.
Mit 44.8 Prozent Marktanteil ist weiterhin Apple der Schweizer Mobiltelefon-Marktführer. Apple legte sogar noch zu, hatte der iPhone-Hersteller 2013 laut dem Weissbuch noch 42.1 Prozent Marktanteil. Auf dem zweiten Platz folgt wenig überraschend Samsung mit 36.5 Prozent. Auch Apples südkoreanischer Konkurrent konnte zulegen: 2013 hatte Samsung noch einen Marktanteil von 35.4 Prozent.
Alle anderen Hersteller sind nur für tiefe einstellige Prozente des Marktes verantwortlich: Microsoft auf Platz drei mit 4.5 Prozent (2013: 3.9%), HTC mit 2.6 Prozent (2013: 2.7%) auf Platz vier und Sony auf Platz fünf mit 1.9 Prozent (2013: 2.0%).
Auf die Plattformen aufgeschlüsselt ergibt sich eine Verteilung von 47.4 Prozent Android (leicht weniger als 2013 mit 49.2%), iOS 44.8 Prozent, Windows 5.8 Prozent und alle anderen zusammen 7.7 Prozent.
Apple und Samsung dominieren mobilen Markt
Der Schweizer Markt für mobile Geräte — Notebooks, Tablets und Smartphones — konnte 2014 laut dem Weissbuch um 4.9 Prozent auf einen Absatz von 5.225 Millionen Geräte zulegen. Beim Umsatz soll es ein Minus von 4.6 Prozent auf 2.543 Milliarden Schweizer Franken gegeben haben. In diesem von Weiss «Mobile-Client» genannten Markt hat Apple einen Stückzahlen-Marktanteil von 37.7 Prozent, gefolgt von Samsung mit 25.9 Prozent.
Apple und Samsung dominieren den Schweizer Markt für mobile Geräte: bei den Stückzahlen des Marktes decken die beiden Unternehmen 63.6 Prozent ab. Bei den Tablets sind es 62.5 Prozent und bei den Smartphones gar 81.3 Prozent.
Über den Gesamtmarkt gesehen wurden in der Schweiz vergangenes Jahr mit Desktops, Notebooks, Tablets und Mobiltelefonen 3.103 Milliarden Schweizer Franken umgesetzt — ein Minus von 3.8 Prozent gegenüber 2013. 1.831 Milliarden Schweizer Franken davon wurden im privaten Bereich und 1.272 Milliarden Schweizer Franken im Geschäftsbereich ausgegeben.
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