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Apple will bis 2030 durch-und-durch CO₂-neutral werden
Was die weltweiten Emissionen im laufenden Betrieb anbelangt, ist das Unternehmen seit dem April dieses Jahres komplett «klimaneutral» unterwegs, dies geht aus der firmeneigenen Umwelt-Bilanz 2020 (PDF) hervor. Nun hat sich Apple das ehrgeizige Ziel gesetzt, innert dem neuen Jahrzehnt bis 2030 auch in der Zuliefererkette und bei den Produkten zu 100 Prozent klimaneutral zu werden. Damit soll Apples komplette weltweite CO₂-Bilanz bereits 20 Jahre früher als in den IPCC-Zielen festgeschrieben auf Null reduziert werden.
Den Plan, welchen der Mac-Hersteller gestern auf seiner Webseite unter apple.com/2030 kommuniziert hat, umfasst «alle Tätigkeitsbereiche des Unternehmens, die Zuliefererkette und den Produktlebenszyklus». Apple betont, dass die neue Verpflichtung schlussendlich bedeutet, dass bis 2030 «jedes verkaufte Apple-Gerät keinerlei Auswirkungen auf das Klima haben wird».
Konkret sieht Apples neue Verpflichtung vor, die Emissionen bis 2030 um 75 Prozent zu reduzieren. Gleichzeitig sollen «innovative Lösungen zur Beseitigung von CO₂-Emissionen» für die verbleibenden 25 Prozent der gesamten Bilanz entwickelt werden. Damit Apple dieses ehrgeizige Ziel erreicht, lanciert das Unternehmen einen «Impact Accelerator», mit welchem in Unternehmen investiert werden soll, die «positive Ergebnisse in der Zuliefererkette und in die Gemeinschaften» erzielen, «die überverhältnismässig stark von Umweltrisiken betroffen sind». Der Accelerator sei Teil der von Apple kürzlich angekündigten «Initiative für Gerechtigkeit und Gleichheit aller Menschen». Apple hat für diese Initiative 100 Millionen US-Dollar bereitgestellt.
Die «Klima-Roadmap» von Apple sieht unter anderem vor, dass das Unternehmen die Verwendung kohlenstoffarmer und recycelter Materialien in seinen Produkten weiter ausbauen wird. Weiter sollen weitere Innovationen beim Produktrecycling eingeführt und die Produkte so energieeffizient wie möglich gestalten werden. Überdies sollen neue Wege zur Senkung des Energieverbrauchs an den Standorten des Unternehmens gefunden und umgesetzt werden. Die Zuliefererkette möchte Apple dabei unterstützen, die gleiche Umstellung vorzunehmen. Apple wolle zudem weiterhin unternehmensweit 100 Prozent erneuerbare Energien einsetzen und «sich auf die Entwicklung neuer Projekte und die Umstellung der gesamten Zuliefererkette auf saubere Energie konzentrieren». Bei den Fertigungsprozessen und dem Einsatz eingesetzter Materialien will Apple die Emissionen durch technologische Verbesserungen weiter reduzieren und gleichzeitig weltweit «in Wälder und andere naturbasierte Lösungen» für die «Entfernung des Kohlenstoffs aus der Atmosphäre» investieren.
Auf seiner Webseite nennt Apple verschiedene Beispiele, wie das Unternehmen schon länger auf die Ziele dieser Roadmap hinarbeitet und wie die Ziele schlussendlich erreicht werden sollen. Eines dieser Beispiele ist der neueste Recycling-Roboter des Unternehmens, «Dave» genannt, der die \<em>Taptic Engine\</em> des iPhone (quasi der Vibrations-Motor des Apple-Smartphones) so zerlegen kann, dass «wichtige Materialien wie Magnete aus Seltenen Erden und Wolfram» besser rück-gewonnen werden können und auch gleichzeitig die Rückgewinnung von Stahl ermöglicht wird. Apple nennt Dave den «nächsten Entwicklungsschritt» nach der Produktlinie der schon seit längerem eingesetzten «Daisy»-Demontageroboter für iPhones.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am