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Apple veröffentlicht «2013 Supplier Responsibility Report»
Apple hat am Freitag den neusten «Supplier Responsibility Progress Report» für das Jahr 2012 vorgestellt. In diesem Dokument zeigt Apple auf, in welchem Umfang Zulieferer kontrolliert werden und welche Missstände dabei entdeckt worden sind. Insgesamt führten Apples Prüferim vergangenen Jahr 393 Audits durch, was gemäss Apple einer Zunahme von 72% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit wurden 1.5 Millionen Arbeiter, welche Produkte für Apple herstellen, von den Kontrollen erfasst.
Arbeitszeiten
Apple berichtet im neuen Report unter anderem über die Fortschritte bei der Einhaltung der Arbeitszeiten. Apple verlangt von den Zulieferern, dass man die Arbeiter maximal 60 Stunden und sechs Tagen pro Woche arbeiten lässt. In besonderen Situationen kann allerdings von diesen Regeln abgewichen werden. Im letzten Jahr hat Apple eine neue Messmethode eingeführt, mit welcher die Arbeitszeit von über einer Million Arbeitern erfassen und in einem monatlichen Bericht veröffentlicht wird. Dabei hat man festgestellt, dass in 92% aller Fälle die gesetzliche Arbeitszeit eingehalten worden ist.
Auffallend ist, dass in den Monaten September bis Oktober der Durchschnittswert des Vorjahres leicht unterschritten wurde. Dies könnte damit zusammenhängen, dass genau in dieser Zeit das iPhone 5 sowie das iPad mini auf den Markt kamen.
Spezielles Audit für Foxconn
Positiv wird hervorgehoben, dass Apple der erste IT-Konzern ist, welcher einen Zulieferer durch die unabhängige «Fair Labor Association» durchleuchten lässt. Gemäss den FLA-Berichten hat Apples grösster Zulieferer Foxconn bereits bedeutende Schritte unternommen, um die Arbeitsbedingungen in den Fabrikationsbetrieben zu verbessern. Bis im Juni dieses Jahres hat Foxconn noch Zeit, die im letzten Sommer festgestellten Mängel zu beseitigen. Gemäss aktuellsten Meldungen ist Foxconn auf einem guten Weg, die Bedingungen der FLA zu erfüllen.
Kinderarbeit
Negativ ausgefallen ist die Prüfung der chinesischen Zulieferfirma «Guangdong Real Faith Pingzhou Electronics Co.», wie Apple im Bericht schreibt. So wurden in 74 Fällen Personen unter 16 Jahren in der Fabrikation beschäftigt. Damit verstiess das Unternehmen gegen Apples eigenen Verhaltenskodex, was dazu führte, dass dieses Unternehmen nun keine Bauteile mehr für Apple herstellt.
Wie Apple nach weiteren Recherchen herausfand, soll ein Personalvermittlungsbüro mit den Familien der Kinder zusammengearbeitet haben, um Dokumente zu fälschen, welche das Alter der Kinder bestätigten. Daraufhin verlor das Unternehmen die Zulassung und musste den Kindern die Rückkehr bezahlen.
Umwelt
Apple hebt im Bericht ausserdem hervor, dass man einen sehr grossen Wert auf die Erhaltung der Umwelt legt. Die Zulieferer von Apple sollen demnach im selben Ausmass auf die Umwelt Rücksicht nehmen, wie es Apple selbst vormacht. Die Zulieferer müssen mindestens die lokalen Umweltgesetze einhalten. Apple legt gemäss dem Bericht Wert darauf, dass die Produkte möglichst umweltfreundlich hergestellt werden. Apple hebt hervor, dass man einer der wenigen IT-Konzerne ist, welcher eine umfassende CO2-Bilanz der Produkte erstellt.
Diskriminierung
Apple will gemäss dem eigenen Unternehmenskodex keine Diskriminierungen tolerieren. Die Audits haben allerdings ergeben, dass in 34 Zulieferfabriken Schwangerschaftstest und «Hepatitis B»-Tests durchgeführt werden. Apple hat diese Praktiken als Diskriminierungen eingestuft und die Zulieferer aufgefordert, auf solche und andere diskriminierenden Tests zu verzichten. Des Weiteren wurden Massnahmen getroffen, damit die diskriminierenden Praktiken nicht mehr eingeführt werden.
Ausbildung
Apple legt Wert auf die Ausbildung der lokalen Angestellten, so der Bericht weiter. Seit dem Jahr 2008 kamen 200’000 Arbeiter in den Genuss des «Supplier Employee Education and Development»-Programm. In diesem kostenlosen Ausbildungsprogramm enthalten sind Angebote zur Verbesserung der Sprachkenntnisse und der technischen Fähigkeiten, Angebote zur Verbesserung der rechtlichen Kenntnis, Umweltkurse und Zugang zu weiteren Ausbildungsangeboten. Gemäss Apple will man in diesem Jahr das Programm noch weiter ausbauen, um noch mehr Menschen zu erreichen.
Sicherheit
Apple legt gemäss dem Bericht auch grossen Wert auf die Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses Ziel soll nicht nur durch spezielle Schutzmassnahmen an den Maschinen erreicht werden, sondern auch durch die Verbesserung der Ergonomie an den Arbeitsplätzen. Die Gesundheit der Arbeitskräfte soll damit auf nachhaltige Weise gestärkt werden. Zur Sicherheit beitragen sollten auch 40 Audits, welche sich schwerpunktmässig mit der Sicherheit am Arbeitsplatz beschäftigten. Die dort gefundenen Mängel mussten von den Firmen behoben werden. Anschliessend soll Apple die gemachten Verbesserungen kontrolliert haben, wie es im Bericht weiter heisst.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am