Apple verklagt Qualcomm
Der Zulieferer der iPhone-Modems wurde von Apple zu einem Schadensersatz von einer Milliarde US-Dollar verklagt. Bereits Anfang Woche wurde gegen Qualcomm von der US-Handelskommission FTC Klage eingereicht. Es geht um unfaire Handelspraktiken.
Der Mac-Hersteller hat in den USA Klage gegen den Chip-Hersteller Qualcomm eingereicht. Apple wirft Qualcomm vor, zu viel Geld für Patent-Lizenzen verlangt zu haben und finanziellen Druck auf das Unternehmen ausgeübt zu haben.
Qualcomm halte eigentlich vereinbarte Zahlungen von rund einer Milliarde US-Dollar zurück, so die Anklageschrift. Apple zufolge begann der Chip-Hersteller das Geld zurück zu halten, als die Kalifornier den südkoreanischen Behörden bei einer Untersuchung gegen den Chip-Hersteller unterstützen begannen. Der iPhone-Hersteller ist überzeugt, dass Qualcomm Apple nun dafür bestrafe. Im Dezember wurde Qualcomm in der Folge in Südkorea aufgrund «unlauterem Wettbewerb» zu einer Strafzahlung von 854 Millionen US-Dollar verdonnert.
Qualcomm, so Apple in der Anklageschrift weiter, soll zudem jahrelang Lizenzgebühren für Technologien verlangt haben, mit denen das Unternehmen «nichts zu tun» habe. Ausserdem verlange Qualcomm «mindestens fünf Mal so viel» für ihre Lizenzen, wie alle anderen Patent-Halter ähnlicher Funk-Technologien, die Apple lizenziert hat, zusammen.
Die Kalifornier klagen nun Schadensersatz in der Höhe von 1 Milliarde US-Dollar von Qualcomm.
Auch US-Behörde klagt
Anfang Woche reichte bereits die US-Handelskommission FTC eine Klage gegen Qualcomm ein. Die Behörde ermittelt bereits seit 2014 gegen den Chip-Hersteller. Mit Apples Klage nun gewinnen die Vorwürfe unfairen Wettbewerbs gegen Qualcomm weiter an Gewicht.
Wie aus der FTC-Klage hervorgeht, gab es zwischen 2011 und 2016 ein Abkommen zwischen Qualcomm und Apple. Der iPhone-Hersteller bekam die Chips von Qualcomm zu günstigeren Konditionen, dafür durfte Apple aber keine Funk-Chips von anderen Anbietern in den Smartphones verwenden. Wie es in der Anklageschrift von Apple heisst, handelt es sich bei der fehlenden Milliarde US-Dollar um Zahlungen aus eben dieser Vereinbarung.
Qualcomm zufolge sind die Vorwürfe der beiden Kläger «haltlos». Die Vereinbarung mit den Kaliforniern soll von Apple bewusst falsch dargestellt werden.
Qualcomm-Chips in iPhones
Apple setzt bei iPhones auf Modems von Qualcomm. Bis zum Auslaufen der Vereinbarung im letzten Jahr wurden alle Apple-Smartphones mit Funk-Chips der Südkoreaner ausgestattet. Mit dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus setzt Apple seit vergangenem Herbst neben den Qualcomm-Chips auch auf Modems von Intel.
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