Apple übernimmt britischen Spracherkennungsspezialisten VocalIQ
Am Wochenende wurde bekannt, dass Apple das britische Unternehmen VocalIQ übernommen hat. Das Spracherkennungs-Startup hat sich auf die Erkennung und Auswertung von Dialogen in natürlicher Sprache spezialisiert.
Apple hat mit VocalIQ ein Unternehmen übernommen, welches sich auf die Spracherkennung spezialisiert hat. Das im britischen Cambridge ansässige Unternehmen forscht seit 10 Jahren an der Erkennung und Auswertung von Dialogen in natürlicher Sprache.
Erst im März dieses Jahres bezeichnete das Unternehmen in seinem Blog Apples Sprachassistenten Siri als ein «Spielzeug» — die Systeme anderer Hersteller seien sogar in Vergessenheit geraten. Grosse ICT-Unternehmen wie Apple, Google, Microsoft und Co. hätten Unsummen in die Entwicklung ihrer Spracherkennungssysteme investiert, doch die Systeme lägen weit hinter den Erwartungen der Nutzer zurück, so VocalIQ. Sie würden die Nutzer nicht verstehen und es dann nicht mal zugeben und den Nutzer darüber informieren. Im Gegenzug würden sie einfach auf Grundlage des Falsch-Verstandenens Befehle ausführen. Siri und Co. würden nicht zu viel mehr als dem Anlegen von Kalendereinträgen taugen.
Statt sich nach vordefinierten Kommandos zu richten, sollen die Nutzer mit VocalIQs Technologie frei in normalen Sätzen und so in natürlichen Dialogen unterhalten können. Die Entwicklung sei imstande, zu lernen und sich den Sprachgewohnheiten des Nutzers anzupassen.
Apple dürfte mit der VocalIQ-Übernahme Siri verbessern wollen. Auch könnte das Unternehmen speziell im Hinblick auf Apples Auto-System «CarPlay» interessant sein, denn VocalIQ hat sich unter anderem auch auf die Interaktion in Autos spezialisiert. Laut VocalIQ sei die Sprachsteuerung prädestiniert für den Einsatz in Fahrzeugen — der Fahrer könne frei Sprechen, statt sich mit Blicken auf Displays vom Fahren abzulenken. Diese Tatsache schürt auch die Gerüchte rund um ein Auto von Apple — Stichwort «Project Titan» — weiter an.
Zuerst über die Übernahme berichtet hatte Business Weekly. Gegenüber dem Wirtschaftsblatt The Financial Times hat Apple die Übernahme mit dem gewohnten Statement indirekt bestätigt: Apple kaufe von Zeit zu Zeit kleinere Technologie-Unternehmen, kommentiere aber weder Details noch die Pläne des Unternehmens. Einzelheiten zur Übernahme sind entsprechend keine bekannt. Spekuliert wird, dass Apple für die britische Firma 50 bis 100 Millionen US-Dollar ausgegeben hat. Unklar ist, ob die Talente in Cambridge bleiben, oder in ein Apple-Büro übersiedeln.
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