Apple Suchmaschine, Special Event, Streamingdienst für Android und andere Gerüchte
Der Januar ist vorbei — und so auch das berühmte «Januar-Loch». Pünktlich zum Start in den Februar gab es dieser Tage wieder eine Vielzahl an neuen Gerüchten rund um Apple. Zum einen werden alte Gerüchte mit neuen «Insider-Wissen» und «Fakten» wiederbelebt, zum anderen wird darüber spekuliert, was Apple als nächstes grosses Planen wird.
Dieser Tage machten wieder zahlreiche Gerüchte rund um Apple ihre Runden im Internet. Ein Überblick.
iPhone 6s mit Saphir-Display
Im Vorfeld der letztjährigen iPhone-6-Vorstellung war sich die Gerüchteküche sicher, dass Apple bei seinen neuen Smartphones auf ein Display-Glas aus Saphir-Kristall setzen wird. Als zweit-härtestes durchsichtiges Material, sollten Saphir-Displays für weniger zersplitterte iPhone-Displays nach einem Fall des Gerätes sorgen. Auch kratzfester sollen Saphir-Displays sein.
Gleichzeitig wäre das Saphir-Glas aber auch reflektierender, und damit anfälliger für Spiegelungen, gewesen. Zudem hätten Inhalte bei schwachem Umgebungslicht weniger gut von den darunterliegenden Panels abgelesen werden können. Schlussendlich ging Apples Saphir-Lieferant GT Advanced vergangenen Herbst spektakulär Pleite.
Nun aber sollen dank einer neuen Technologie die Saphir-Gläser in neue Sphären gelangen: Die Experten von DisplayMate sollen laut einem Schreiben an Cult of Mac ein neues Saphir-Glas getestet haben, bei welchem die bisherigen Nachteile eines Displays aus Saphir zu deren Vorteile umgemünzt wurden. Das neue Glas reflektiere so wenig wie kein anderes Glas. Dabei komme keine Anti-Reflektions-Schicht zum Einsatz, die unter Umständen abgekratzt werden könnte, sondern die Eigenschaften würden von einem anderen Herstellungsprozess her führen.
Weiter sei das Glass so durchsichtig, dass die darunterliegenden Panels bei gleicher Lesbarkeit mit weniger Lichtstärke betrieben werden könnten — so könnte wiederum das Gerät Strom sparen.
Die Experten sehen im neuen Saphir-Glas «eine der bedeutetsten neuen Fortschritte für Smarpthone-Displays der nahen Zukunft».
Natürlich befeuert diese neue Technologie nun erneut die Gerüchte rund um Saphir im iPhone. Gerätselt wird, ob Apple dank der neuen Technologie nun beim wohl im Herbst kommenden iPhone-6-Nachfolger — wahrscheinlich «iPhone 6s» — auf ein Display aus Saphir-Kristall setzen wird.
TV-Dienst von Apple
Neu aufgerollt wird dieser Tage auch das Gerücht, wonach Apple einen eigenen Fernseh-Dienst plane. Laut einem Bericht von Re/code, welches diese Gerüchte bereits vor einigen Monaten mal aufgerollt hatte, steht das iPhone-Unternehmen mit Anbietern aus dem TV-Geschäft in Verhandlungen um ein neues Fernsehangebot.
Wie bereits früher spekuliert wurde, soll dieses neue Angebot weiterhin darauf abzielen, das Fernseherlebnis zu revolutionieren. Apple plane in einem Mischangebot On-Demand- und Live-Inhalte anzubieten. Statt ein Abo bei einem Kabel-Anbieter zu lösen, sollen einzelne Inhalte dieser Anbieter gekauft werden können. Apple CEO Tim Cook bekräftigte bereits mehrmals, dass er das Fernsehgeschäft als interessant erachte. Er selbst empfinde das Benutzererlebnis am Fernseher als äusserst altmodisch — er fühle sich in die 1970er-Jahre zurückversetzt, wenn er sich vor einen Fernseher setze.
Gegenüber den bisherigen Gerüchten soll Apple nun aber nicht mehr mit den US-Kabelanbietern verhandeln, sondern direkt mit den Inhalteanbietern.
Laut dem Bericht seien die Verhandlungen noch in einem frühen Stadium, genauere Details über die Konditionen oder Rahmenbedingungen seien deshalb noch nicht ausformuliert.
Apple mit eigener Suchmaschine
Eine Stellenanzeige von Apple ist der Auslöser für Spekulationen um eine Suchmaschine vom Mac-Hersteller. Das Unternehmen sucht mittels Job-Inserat nach einem Engineering Project Manager für etwas namens «Apple Search». Die gesuchte Person würde das Backend einer «Such-Plattform für Hunderte von Millionen Nutzern» übersehen.
Weiter steht in der Beschreibung der Anzeige, dass der künftige Projekt-Manager eine Rolle dabei spielen werde, die Art und Weise zu «revolutionieren», wie Menschen ihre Computer und mobile Geräte nutzen würden.
Es ist nicht das erste Mal, dass spekuliert wird dass Apple eine eigene Suchmaschine aufbaut. Ende 2012 holte sich Apple den Such-Experten William Stasior an Bord. Stasior arbeitete davor bei Amazon und AltaVista. Vergangenes Jahr wurden in Web-Server-Logs Spuren von einem Web-Crawling-Roboter gefunden, welcher angeblich von Apple stammen soll.
Auch Apples Vorstellung von Siri — unter anderem auch eine Suchmaschine — und die erweiterten Fähigkeiten von Spotlight unter OS X Yosemite und iOS zeigen, dass das Thema wichtig ist für Apple.
Trotzdem gibt es nicht unbegründete Zweifel daran, dass Apple eine eigene Suchmaschine aufbauen soll und in diesem Gebiet gegen die Über-Suche Google antreten will. Wahrscheinlicher sehen einige Kommentatoren bei der im Inserat erwähnten Suchplattform Spotlight in OS X und iOS oder die Suchmaschinen der App Stores.
Special Event im Februar oder März
Unsere Kollegen von iGen.fr berichteten gestern, dass Apple Ende Februar ein Special Event plane, um die Marktlancierung der Apple Watch anzukündigen und andere neue Produkte zu zeigen. Gegenüber 9to5Mac hingegen sollen Insider verneint haben, dass es in diesem Monat ein Medienevent von Apple geben werde.
Vermutet wurde, dass der Event wahrscheinlich am 24. Februar stattfinden wird und neben der finalen Apple Watch auch das spekulierte neuaufgelegte 12-Zoll MacBook gezeigt werden soll.
Derweil schliessen Kommentatoren aber nicht aus, dass es noch vor dem Frühling einen Special Event von Apple geben wird, an welchem das Unternehmen zumindest die neue Uhr definitiv lancieren wird. Apple CEO Tim Cook kündigte während der Quartalszahlenkonferenz Ende Januar an, dass sich die Entwicklung der Apple Watch auf gutem Pfade befinde, sodass sie im April auf den Markt gebracht werden könne.
Spekuliert wird nun, dass Apple im Verlaufe des März ein Event planen wird. Neben der Apple Watch selbst könnte dabei auch iOS 8.2 und das SDK WatchKit eine gewichtige Rolle an diesem Event spielen.
Neuauflegung des Streaming-Dienst «Beats Music»: Günstig und auch für Android
Bereits seit längerem wird vermutet, dass Apple den vor einem halben Jahr mit dem Kopfhörer-Hersteller Beats zusammen mit übernommenen Musik-Streamingdienst «Beats Music» — womöglich unter dem Dach der iTunes-Marke — neu auflegen wird. Apple wolle ein Dienst lancieren, mit welchem das Unternehmen gegen die Streaming-Konkurrenz wie Spotify antreten könne.
Nun will 9to5Mac neue Details über Apples Pläne erfahren haben. Demnach werde der Dienst komplett von Apple entwickelt, baue jedoch auch auf Technologien und Dienste, die von Beats her stammen. Insbesondere dieses Zusammenspannen soll bisher zu einigen Verzögerungen geführt haben.
Statt einfach nur «Beats Music» als Standard-App in iOS zu integrieren, habe sich Apple dazu entschlossen, den Dienst optimiert tief in iOS, iTunes und den iTunes Store zu integrieren. Auch eine App für Apple TV sei in Arbeit, so das Gerüchte-Portal.
Der neue Dienst soll stark auf das Streaming aus der Cloud setzen, dabei aber auch die lokale Mediathek des Nutzers aufbauen. Demnach werde über eine zentrale Suche jeder Titel im iTunes- und Beats-Katalog zum direkten Anhören verfügbar sein — gleichzeitig sollen diese Titel auch unkompliziert der eigenen Mediathek hinzugefügt werden können.
Nutzer sollen jederzeit auswählen können, welche der von ihnen gekauften Titel sie lokal abspeichern wollen und welche sie nur in der Cloud vermerken wollen.
Der Streaming-Dienst «Beats Music» überzeugt gegenüber der Konkurrenz vor allem durch die vom Beats-Team kuratierten Playlists. Diese sollen ebenfalls Teil des neuen Dienstes sein.
Weiter werde Apple die Social-Media-Funktionen des Beats-Dienstes ausbauen und es Nutzern erlauben, anderen Nutzern und Künstlern zu folgen. Apple scheiterte vor einigen Jahren bereits einmal mit dem Versuch in iTunes ein eigenes soziales Netzwerk zu integrieren. Ping wurde 2010 lanciert und bereits zwei Jahre später wieder aus iTunes entfernt.
Beim Erscheinungsbild des neuen Dienstes würde nicht auf jenes von Beats gesetzt, so 9to5Mac, sondern auf das gewohnte iTunes-UI von Apple.
Bestehende Beats-Music-Konten sollen mit Apple IDs zusammengeführt werden.
Die bestehenden Dienste iTunes Radio und iTunes Match, wie auch der klassische iTunes Store sollen parallel zum neuen Dienst wie gewohnt weitergeführt werden.
Preislich will Apple angeblich aggressiv vorgehen. Demnach werde bei Apple ein Monats-Preis von 5 US-Dollar anvisiert. Auch wären 7.99 USD pro Monat möglich. Zum Vergleich: Beats Music kostet 9.99 US-Dollar pro Monat bzw. 99.99 US-Dollar pro Jahr, und die Konkurrenten Spotify Premium, Google Play Music und Rdio Premium kosten ebenfalls je 9.99 US-Dollar pro Monat.
Zu guter Letzt könnte der neue Dienst auch in einem anderen Hinblick eine grosse Sache sein: Laut dem Bericht soll Apple für den Dienst eine Android-App planen. Es wäre die erste App, welche Apple für das Konkurrenz-Betriebssystem von Google anbieten würde. Apple CEO Tim Cook sagte vor zwei Jahren einmal, es gäbe bei Apple «keine religiöse Streitfrage» darum, ob man auch Apps für Android entwickeln wolle. «Wenn wir denken es macht Sinn, dann würden wir das tun», so Cook über Android-Apps von Apple.
Wann der neue Musik-Streamingdienst lanciert werden soll steht angeblich noch in den Sternen. Aufgrund einiger Probleme während der noch laufenden Entwicklung soll sich der Lancierungstermin aber weiter nach Hinten verschoben haben. Angeblich war mal eine Markteinführung im März geplant — nun könne es auch Sommer werden, so der Bericht.
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