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Apple stellt die «iCloud» vor

Apple hat heute «iCloud» vorgestellt. «iCloud» ist die Forsetzung von Apples Internet-Strategie rund um den Digital Hub, Mac OS X, iOS, MobileMe und iTunes. «iCloud» ist eine Cloud-Lösung, mit welcher Daten künftig «in der Wolke», d.h. im Internet, gespeichert werden und danach auf alle eigenen Geräte verteilt werden.

Steve Jobs erklärt das Prinzip hinter der «iCloud» am Digitalen Hub, der Apple-Strategie Anfang der 00er Jahre. Der Mac ist das Zentrum des digitalen Lebens. Alles läuft über den Computer — mit Plug-and-Play lassen sich Digital Kameras, Video-Kameras, Music-Player und andere Geräte an den Computer anschliessen und die Inhalte werden zentral am Computer gespeichert und verwaltet. Doch in den letzten Jahren haben sich die Gesellschaft immer mehr zu einer «Mehr-Geräte-Gesellschaft» entwickelt. Man hat mehrere Computer, hat ein iPhone, ein iPad und so weiter. Es sei immer komplizierter all diese Geräte immer mit den aktuellsten Daten zu versorgen. Man kauft auf dem iPhone ein Lied, updatet auf dem Mac ein Adressbuch-Eintrag und erstellt mit dem iPad eine Pages-Datei. Bisher musste man alle Geräte manuell miteinander snychroniseren, bis alle Geräte die selben Dateien auch hatten (natürlich gibt es Exchange oder MobileMe, die einige Arten von Daten wie Kontakte, Mails, Kalender unter mehreren Geräten aktuell halten). Dieses mühsame manuelle synchronisieren und abgleichen der Daten soll mit iCloud der Vergangenheit angehören.

iCloud speichert alle Daten in der Wolke und verteilt sie dann sofort auf alle Geräte. Dies geschieht gänzlich automatisch und kabellos. Da iCloud direkt in die Applikaionen und das System eingebaut sind, geschieht alles ohne zusätzlichen Aufwand — «it all just works» (Steve Jobs).

iCloud wird zusammen mit iOS 5 im Herbst eingeführt und wird kostenlos sein.

Zu iCloud gehören folgende Dienste:

Die bisherigen MobileMe Dienste

Kontakte, Kalender und Mail wurden allesammt erneuer und so umgeschrieben, dass sie mit iCloud zusammenarbeiten können. Benutzer können Kalender mit Freunden und Familien teilen und der @me.com-Mail-Account unterstützt Push-Mails.

Inhalte aus App Store und iBookstore laden

Der App Store und der iBookstore zeigen neu auf den iOS-Geräten alle bisher gekauften Apps bzw. Bücher an, auch wenn sie nicht auf dem entsprechenden Gerät installiert sind. Durch ein neues iCloud-Icon neben dem App- bzw. Buch-Titel können so bereits einmal gekaufte Apps bzw. Bücher jederzeit direkt auf alle Geräte (bis zu 10 Geräte) heruntergeladen werden ohne umweg über iTunes und ohne die App oder das Buch nochmals bezahlen zu müssen.

iCloud Backup

Die iCloud sichert täglich automatisch und sicher alle Daten eines iOS-Gerätes über WiFi in die Wolke. Zu den gesicherten Daten gehören gekaufte Musik, Apps und Bücher sowie Fotos und Videos wie auch die Geräte Einstellungen und App Daten. Wird einmal ein iOS-Gerät ausgewechselt, kann durch simple angabe von Apple ID und Passwort aus der iCloud das Gerät wieder mit allen alten Daten bestückt werden.

iCloud Storage

Mit iCloud Storage stehen einem in der Wokle ein Speicher zur Verfüfung auf welcher alle Dokumente, die mit einem iCloud-kompatiblen Programm erstellt wurden, abgespeichert werden. Die in der iCloud Storage gespeicherten Dokumente werden dann automatisch an alle Geräte verteilt. Die kostenlos verfügbare Speichermenge in der iCloud beträgt 5 GB für Mails, Dokumente und Backup. Den Speicherplatz für die gekaufte Musik, Apps und Bücher sowie für den «Photo Stream» zählen nicht zu diesen 5 GB, da diese Inhalte von Apple eh bereits angeboten werden (iTunes Store, App Store, iBookstore) bzw. «Photo Stream» einen eigenen Speicherplatz hat.

iCloud Photo Stream

Fotos, die mit einem iOS-Gerät geschossen werden, werden automatisch an die iCloud geschickt. Dort werden bis zu 1000 Fotos bis zu 30 Tage gespeichert. Im Photo Stream gespeicherte Fotos werden automatisch auf andere Geräte synchronisiert — auf dem Mac in iPhone, auf dem PC in den «Bilder»-Ordner und beim AppleTV wird es einen neuen Menüpunkt «Photo Stream» geben.

iTunes in the Cloud

Ähnlich den Apps aus dem App Store und den Büchern aus dem iBookstore können auf anderen Geräten gekaufte Werke aus dem iTunes Store auf alle Geräte heruntergeladen werden. Optional kann auf den iOS-Geräten auch eine Einstellung aktiviert werden, wodurch auf anderen Geräten eingekaufte Titel immer gleich sofort automatisch heruntergeladen werden.

iTunes Match

Musik, die nicht im iTunes Store gekauft wurde, sich aber in der iTunes Mediathek befindet, können über die Funktion «iTunes Match» durch Dateien aus dem iTunes Store ersetzt werden. Die Datein aus dem iTunes Store sind DRM-frei und im 256 kbps AAC-Format. Da der iTunes Store mittlerweile über 18 Millionen Titel anbietet, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass diese Titel durch «iTunes Match» abgedeckt werden können. Ist dies jedoch nicht der Fall — also gibt es die eigenen Titel nicht im iTunes Store — so können diese Musik-Titel in die Cloud heraufgeladen werden.
iTunes Match wird wie iCloud im Herbst verfügbar sein und jährlich CHF 25.— kosten

Mehr Speicherplatz für die iCloud

Benutzer können mehr als die von Apple kostenlos zur Verfügung gestellten 5 GB Speicherplatz kaufen. Details zu den Preisen gibt es jedoch erst bei der iCloud-Einführung im Herbst.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

16 Kommentare

Profilfoto von Peschech

Kommentar von Peschech

Es muss nachher jeder mal sehen wie er mit der Cloud umgehen will. Es gibt ja dafür und dagegen, dass jedes Gerät alle Daten hat, will ich das überhaupt oder brauch ich das wirklich? Die Kontroverse über Datenkontrolle lass ich mal ausgeblendet, den da hat es ja schon bei google nichts genützt, dass einige darauf hingewiesen haben, dass es kein Schutz gibt. Sowohl gegenüber Anderen als auch gegenüber Google selbst. Alle Daten sind immer und überall von jedem über jeden verfügbar. Logisch das das Schlagwort Cloud da jedem sehr willkommen ist und ein dankbares Datenmining ist. Festplatten in einem WLAN Netz ohne Internetzugang ist fürs arbeiten mit grossen Datenmengen immer noch praktisch. Für Spielereien in die Cloud gehen und unwichtiges aufblasen, okidoki lasst knacken. Ich bin mal gespannt wohin die Reise geht. Ich bin auch gespannt wie sich die Technik mit meinem Alltag verbinden kann, wenn überhaupt.

Kommentar von anonymous4479

@bst Dann hast Du nicht’s verstanden was ich geschrieben haben. Sehr schade.

Und zu Deinem WLAN-Hinweis… Bedenke, nicht jeder Haushalt hat WLAN ;) …aber Interessant, Du trägst also wenn Du aus dem Haus oder in die Ferien gehst Deinen WLAN-Router immer mit Dir rum? So kannst Du jederzeit und automatisch die gerade geschossenen Fotos mit den Geräten Zuhause auch ohne iCloud abgleichen… bin schon gespannt was für Dimensionen Deine Kabelrolle hat. Sorry aber über solche Kommentare kann ich mich nur kaputt lachen.

Jedenfalls… Ich freue mich schon auf den Kassensturzbeitrag der garantiert Ende Jahr ausgestrahlt wir. Dort sieht man erneut verärgerte Mami’s & Papi’s die eine Rechnung im vierstelligen Bereich in die Kamera halten. Nur weil sie oder Ihr Kind nicht wussten dass man beim auf den Geburtstag geschenkte iPhone die autosync für iCloud abschalten muss um nicht in die Falle zu tappen.

Eine Woche später strahl Kassensturz dann erneut einen Beitrag. Selbes Problem aber mit den Leuten die in den Ferien in die Datenfalle tappten. Und wieder wird ein Stück Papier gezeigt… diesmal im fünfstelligen Bereich. Hier der etwas ältere KS-Beitrag: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=c709b503-2316-4515-b9dc-7aecc32de254

So… ist jetzt alles klar? ;)

Gruss

Kommentar von schn0rkel

Bezüglich Datenschutz gibt es zwischen Apple und Google einen gravierenden Unterschied: Apple hat alle Datencenter in den USA. Google betreibt solche für europäische Kunden auch in Europa. Ausländische Daten, die in den USA auf Servern liegen, sind von den amerikanischen Datenschutzbestimmungen ausgenommen. Die Regierung kann ohne Angabe von Gründen und Gerichtsentscheid jederzeit auf alles zugreifen. Auch MjtarbeiterInnen der Firma können völlig legal Einsicht nehmen (wobei dies zumindest gegen die Firmen-Policy verstösst, hoffe ich mal). Für mich ist daher sonnenklar, dass Apple meine Daten nicht kriegt. Unter keinen Umständen. Da kann ich ja gleich meine Festplatten nach Langley schicken.

Profilfoto von bst

Kommentar von bst

@daffy Oh ja, wenn ich mit dem iPhone in die Ferien fahre, muss ich es ja unbedingt stündlich mit meinem Mac zu Hause synchronisieren… Quatsch, das ist völlig unnötig.

Die allermeisten Daten (Kontakte, Kalender), die synchronisiert werden, benötigen sehr wenig Speicherplatz. Und Musik muss ich ja nicht aus der Cloud ziehen, wenn mein Monatsguthaben schon aufgebraucht ist. Ich habe bei Orange 1 GB pro Monat. Das reicht nur, um 21’000 Kontakte zu synchronisieren. Muss ich mir nun Sorgen machen?

Ach jaaaa, es gibt ja auch Leute ohne WLAN zu Hause. Rückständig, aber durchaus denkbar. Und ausgerechnet die wollen eine kabellose Synchronisierung von Mac und iPhone? Echt? Die halten es also nicht für nötig, ihr Internet kabellos zu beziehen, wollen aber all ihre Internetgeräte kabellos miteinander verbinden? Wiiiiirklich?

Ne, mein Lieber, da hast du wohl zu früh gelacht…

Kommentar von kultfilme

Bei iCloud sind meiner Meinung nach noch zu viele Fragen offen! Was geschieht mit meiner ME Galerie mit der ich meine Bilder und Videos sehr einfach mit Freunden und Familienmitgliedern sharen konnte? Ich habe mittlerweile etwa 20 Giga dort drauf, da reichen 5 Giga, wenn auch Gratis, nirgend wo hin! Kann ich Platz dazu kaufen um meine Bilder und Videos länger als 30 Tage zu speichern, und zwar alle die ICH will, so wie jetzt bei ME!? Will ich einen Automatischen abgleich!? Für Kalender und für die Camera Roll ja vielleicht, aber für den Rest doch wohl gar nicht! Ich will bestimmen was ich wann vom iTunes oder vom MAC auf meinem iPhone oder iPad haben will, und nicht alles immer abgleichen und meine Devices füllen, also heisst es abschalten von iCloud oder wenigstens so konfigurieren dass nur genau das drauf kommt was ich haben will! Also muss es auch die Möglichkeit haben alles so zu konfigurieren, wie, wann und was abgeglichen wird…….. Dann fehlen mir aber viele Funktionen die ich jetzt an ME geschätzt habe, wie Webmail, Webkalender, iDisk wo ich immer wieder einzelne Files abgelegt habe…….gibt es da noch was vergleichbares? Muss ich jetzt 24.99– $ bezahlen für iTunes Match um meinen Songs die ich von den CD’s gerippt habe auf mein iPad oder iPhone zu bringen, oder wie oder was!? Das wäre ja der grösste Witz den ich gehört habe! Ich gehe mal davon aus dass ich meine Stücke ohne über die iCloud zu gehen weiterhin via Kabel mit dem iPad oder iPhone abgleichen kann, oder? Ich will nicht dass Apple meinen Computer scannt für irgend einen Dienst! Wer braucht so einen Schrott!? Was geschieht mit den Internet Seiten die man im ME anlegen konnte? Meine Bedürfnisse wurden mit ME genau abgedeckt, ich bekam genau das Produkt das ich so einrichten konnte wie ich es wollte, und ich hatte alles was ich brauchte. Ich werde mir wohl jetzt einen anderen Provider suchen der das in etwa abdeckt was mir ME geboten hat, und dafür bin ich auch bereit zu zahlen! Hat da jemand ein Tip? Bei diesem iCloud Hype setze ich ein grosses Fragezeichen! Nicht alles was die “Sekte” bringt ist dann auch wirkliche einen Verbesserung……

Kommentar von mkoehler

Nun mal ruhig Blut. iCloud wird man genauso konfigurieren können wie mobileMe. In der iOS 5 beta gibt es bereits die einzelnen Punkte.

Die offenen Fragen, wie das Schicksal der iDisk sind noch offen und werden noch früh genug mitgeteilt. Wobei gerade die Dateisynchronisation durch Documents in the Cloud die Richtung weisen wird. Dass man z.B. einen Ordner für iCloud freigibt und alle Dokumente darin werden durch iCloud an alle iOS Geräte gepusht. So dass deine Word, Excel, Powerpoint-Files und Fotos in den kompatiblen iOS Apps weiterbearbeitet werden können. Das würde in etwa der synchronisierten iDisk entsprechen.

iTunes Match funktioniert anders. iTunes in the Cloud funktioniert nicht mit von CD gerippter Musik. Übers Kabel funktioniert die Sychronisation aber weiterhin wie gewohnt. Betroffen bist du dann, wenn du eine neue CD kaufst und die Musik in iTunes kopierst. Diese wird nicht über iCloud mit deinen übrigen Geräten synchroniesiert. Mit iTunes Match erwirbst du dir diesen Service, der gleichzeitig auch als Backup dient. Angenommen du verlierst durch Feuer oder Überschwemmung deine CD Sammlung und deine iOS Geräte, dann kannst du all deine Verlorene Musik kostenlos über iCloud auf deine neuen Geräte laden. Wenn tausende Lieder von CD stammen und nicht aus dem iTunes Music Store, dann sind das die 25 Mücken im Jahr schon wert.

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