Apple-Statement zu neuen iTunes-Preisen und Alben ohne Einzeltitel (Update)

Nach unserem Bericht über die geänderten Song-Preise im iTunes Store und die immer häufiger anzutreffenden «Nur mit Album»-Titel am Freitag-Morgen zog sich die Story bei Apple über Apple Schweiz und Apple- sowie iTunes-Europa bis in die USA. Heute erhielten wir nun offizielle Statements von Apple zu diesen beiden Themen.

Die geänderten Preise im iTunes Store «reflektieren Änderungen im Schweizer Steuergesetz mit Bezug auf Mehrwertsteuer für digitale Inhalte», so Apple. Die Preise für Einzeltitel wurden in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag um 10 Rappen (von CHF 1.50 auf CHF 1.60) bzw. 20 Rappen (von CHF 2.00 auf CHF 2.20) angehoben. Zum Artikel «Preisanstieg im CH iTunes Store (& immer mehr «Nur mit Album»)» vom Freitag-Morgen.

Zu den seit Mitte letzter Woche plötzlich zuhauf im Schweizer iTunes Store aufzufindenden Alben, die nur «Nur mit Album»-Titel enthalten, schreibt Apple:

Im Zuge der Aktualisierungen in iTunes [bezüglich Preis, Anm. d. Red.] wurden vermehrt individuelle Songs als nicht einzeln verfügbar angezeigt, sondern nur als Album. Dies ist ein technisches Problem im Zusammenhang mit der Preis-Aktualisierung in iTunes. Die einzelnen Songs sollten in Kürze wieder zum Download zur Verfügung stehen.

Apple Pressestelle

Update 20. April, 14:05 Uhr
Bezüglich der angesprochenen MwSt-Gesesetzesänderung meldet 20 Minuten: «Seit dem 1. Januar 2010 gilt das sogenannte Empfängerortprinzip. Der Song wird dort besteuert, wo der Empfänger seinen Sitz hat.» Im Falle des Schweizer iTunes Stores wäre dies Luxemburg, denn dort ist der Sitz der iTunes S.A.R.L..

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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22 Kommentare

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Kommentar von azymuth

Ich nehme an, da geht es um “höhere” ökonomische und steuerliche Beweggründe, wo solche Unternehmungen angesiedelt werden. Was mich aber schon sehr irritiert ist, dass diese happige Preiserhöhung einfach so mir nichts dir nichts über Nacht an die Kunden weitergegeben wird. So im Sinne von, “die werden das schon schlucken, die doofen Käufer….” Fr. 2.20 ist schon sehr weit von $0.99 weg…. :( :( :(

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Kommentar von duke11

Betrachten wir die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel: Im Zeitalter vor iTunes waren einzelne Songs nur dann erhältlich, wenn Künstler und/oder Plattenfirma der Meinung waren, der Titel verfüge über ein genügend grosses Marktpotenzial, das die Produktion einer Single oder EP rechnet. Ob Bob Dylans “Absolutely Sweet Marie” oder Bruce Springsteens “Bobby Jean” daher je als Einzeltitel hätten gekauft werden können, ist äusserst fraglich. Hier hat uns iTunes also völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Und was den Preis betrifft: Für eine Vinyl-Single bezahlten wir seinerzeit mindestens CHF 5.00, für eine Single-CD später auch nicht weniger. So gesehen sind für mich die CHF 2.20 für einen Einzeltitel immer noch gut. Egal, wer den grossen Reibach damit macht .. Apple, Sony Music, die Steuerbehörde …

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Kommentar von azymuth

Das mit den Einzeltiteln ist sicher richtig. Der technische Fortschritt macht dies heute aber möglich. Nur weil es früher anders war, darauf zu verzichten, wäre nicht logisch. Für die Fr. 5.- bekam ich aber zwei Songs auf der Vinyl-Single - und nicht selten war die B-Side besser als das, was heute als “A-Side” veröffentlich wird, aber darum geht es nicht - und Material, also eine Schallplatte und ein Cover. Hinzu kommen ein Plattenladen, samt Infrastruktur, ein Verkäufer oder eine Verkäuferin, Zwischenhändler wie Musikvertrieb usw. usw. Das fällt heute alles weg. Nein, für mich ist der Preis absolut nicht in Ordnung. Für einzelne wenige geniale Songs würde ich auch Fr. 10.00 bezahlen, aber für die anderen 99,9% wäre 1.00 Fr. gerade richtig.

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Kommentar von duke11

Zwei Mal CHF 2.20 macht CHF 4.40. Und ich kann selber entscheiden, ob ich zwei A- oder zwei B-Seiten oder eine A- und eine B-Seite möchte. Oder für CHF 2.20 halt nur eine A-Seite oder nur eine B-Seite. Die nette Verkäuferin im Plattenladen, okee, die fehlt mir auch ein bisschen. Dafür muss ich nicht mehr extra in die Stadt fahren und drei Musikhäuser abklappern, um festzustellen, dass der Wunschtitel nicht an Lager ist, was bedeutet, dass ich eine Woche später noch einmal den Weg nach Downtown machen muss, um die inzwischen gelieferte Scheibe abzuholen. Genau das macht der technische Fortschritt möglich. Deshalb bin ich auch bereit, dafür einen - im Vergleich zu früher immer noch moderaten - Preis zu bezahlen. Damit wir uns richtig verstehen: Ich wünsche mir weder die “alten Zeiten” zurück (sooo alt bin ich denn auch wieder nicht!) noch hätte ich etwas dagegen, Musik für CHF 1.50 oder noch besser für CHF 1.00 zu kaufen. ;-)

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