Apple Special Event: Was heute Neues kommen könnte
Heute Abend um 19 Uhr ist es wieder soweit: Apple wird ein Special Event abhalten. Wie immer hat Apple noch keine Informationen herausgegeben, was heute vorgestellt werden könnte. Die Gerüchteküche aber brodelt seit Monaten. Vor allem die Mac-Sparte hat (mit einer Ausnahme) schon lange kein Update mehr erhalten. An der heutigen Keynote soll es nun endlich soweit sein. Aber es gibt auch andere Produkte, die Apple heute im Scheinwerferlicht präsentieren könnte. Eine Zusammenfassung der Gerüchte.
In der Town Hall des Apple Campus in Cupertino wird das iPhone-Unternehmen heute Abend höchstwahrscheinlich neue Produkte vorstellen. Der unter dem Slogan «hello again» geführte Special Event dürfte sich vor allem um neue Mac-Computer drehen. Dafür spricht zum einen der Slogan, welcher Apple vor 18 Jahren bei der Vorstellung des ersten iMac bereits benutzte — und welcher sich damals auf den 1984 mit einem simplen «hello» eingeführten ersten Macintosh bezog. Und zum anderen die Tatsache, dass Apples Mac-Sparte überfällig für ein umfassendes Update ist. Mit Ausnahme des ultra-portablen 12-Zoll MacBook hat Apple schon seit über einem Jahr keine neuen Mac-Modelle mehr lanciert. Einige Modelle sind sogar bereits seit fast drei Jahren unverändert im Angebot. Tragischerweise handelt es sich dabei um den eigentlichen Vorzeige-Computer von Apple, den Boliden «Mac Pro».
Einen weiteren Hinweis auf einen möglichen Mac-Fokus heute Abend lieferte Apple an der vorgestrigen Quartalszahlenkonferez gleich selber. Apple-Chef Tim Cook kündigte während der Konferenz an, dass die Leute das vom Unternehmen heute Abend Präsentierte «lieben» würden. Weiter versprach der höchste aller Apple-Manager «aufregende Neuigkeiten für aktuelle und kommende Mac-Besitzer», und fügte dieser Aussage ein «sehr bald» hinzu. Und auch Finanzchef Luca Maestri kündigte «sehr baldige Neuheiten für Mac-Nutzer» an.
Doch die offensichtlichsten Hinweise auf neue Apple-Computer haben viele unserer Leser bereits auf ihren Macs. Im Code des am Montag veröffentlichten macOS-Sierra-Update auf Version 10.12.1 haben Findige verschiedene Grafiken und Fotos gefunden, die auf neue Funktionen und neue Geräte schliessen lassen. Konkret wurden beispielsweise Grafiken mit dem TouchID-Logo entdeckt und Fotos gefunden, die ein MacBook ohne Funktionstasten-Leiste, dafür aber mit einem Touchscreen an deren Stelle zeigen. Diese MacBook-Fotos scheinen auch einen dünneren Rand um das Display und allgemein ein kompakteres Gehäuse zu zeigen.
Diese neue Leiste oberhalb der Tastatur wird bereits seit längerem hoch in der Gerüchteküche gehandelt. Statt physikalischen Funktionstasten dürfte das künftige MacBook Pro über eine hochauflösende Touchscreen-Leiste verfügen. Auf dieser lassen sich den Berichten zufolge dynamisch je nach verwendeter Software auf dem Mac spezielle Tasten und Schaltflächen darstellen. Ausserdem soll in dieser Leiste ein von den iPhones und iPads her bekannter TouchID-Fingerabdrucksensor integriert sein. Damit könnte man das Gerät entsperren, sonstige Passworteingaben ersetzen (oder erweitern) und die mit macOS Sierra in Safari eingeführten Apple-Pay-Zahlungen autorisieren.
Diese Touchscreen-Leiste könnte Berichten zufolge von Apple «Magic Toolbar» genannt werden.
Ebenfalls auf den Fotos aus den Code-Untiefen von macOS Sierra zu sehen ist ein verändertes Gehäuse-Design. Zwar zeigen die entdeckten Fotos hauptsächlich die mutmassliche «Magic Toolbar» und nicht viel des restlichen Gerätes, doch einige Unterschiede sind trotzdem erkennbar. Weiterhin in einem Aluminium-Gehäuse untergebracht und mit einem schwarzen Rand rund um das Display, könnte das neue Gehäuse noch kompakter gebaut sein als das zuletzt 2012 überarbeitete MacBook-Pro-Design.
Auf dem Bild sind rechts und links von der Tastatur Lautsprecher zu sehen — das aktuelle 13-Zoll MacBook Pro verfügt über keine solchen an den Tastatur-Rändern. Weiter könnte die mit dem 12-Zoll MacBook eingeführte neue Tastatur künftig auch beim Pro eingesetzt werden. Die grösseren Tastenflächen auf dem Foto deuten darauf hin.
Gerüchte besagen zudem, dass Apple die künftigen MacBook Pros noch flacher bauen, und um das zu erreichen auf verschiedene Anschlüsse verzichten wird. Konkret sollen der MagSafe-Stromanschluss und der 3.5mm-Kopfhöhrer-Anschluss daran glauben müssen. Unsicher ist, ob Apple das Pro-Notebook weiterhin mit einem Thunderbolt-Anschluss versehen wird. Angeblich sollen auch die «herkömmlichen» USB-Stecker des Typs A durch die neuen kompakteren USB Type-C Stecker mit USB 3.1 ersetzt werden. Über diese können dann auch Thunderbolt-3-Signale übermittelt und das Gerät mit Strom versorgt werden. Erst dieser Tage hiess es zudem in einem Bericht, dass Apple den innovativen magnetischen Stromstecker «MagSafe» mit einem USB-C-Adapter weiterhin anbieten wolle.
Das MacBook Pro wird es den Berichten zufolge weiterhin in einer 13- und in einer 15-Zoll-Variante geben. Die Displays sollen wie bisher mit 2560 mal 1600 bzw. 2880 mal 1800 Pixel mit «Retina» auflösen. Man darf aber wohl mit verbesserten Spezifikationen und mit dem P3-Farbraum rechnen. Ausgestattet sein sollen die neuen MacBook Pros mit Intels neuesten Skylake-Prozessoren und die leistungsfähigsten Konfigurationen wohl mit AMDs aktuellster Polaris-Grafikkarten.
Unklar ist derweil weiterhin die Zukunft der Air-Reihe. Im Sommer hiess es noch, die dünnen Macs werden eingestellt. Zuletzt hörte man in der Gerüchteküche, dass die MacBook Air als Einsteigergeräte weiterhin im Sortiment bleiben und nur marginal aktualisiert werden. Womöglich erhalten die Airs bessere Innereien wie neue Prozessoren und Unterstützung für neue Anschlüsse wie Thunderbolt 3 und — im Zuge der Aktualisierung der anderen Macs — auch USB Type-C. Ebenfalls spekuliert wird, dass diese Neuerungen aber nur das 13-Zoll Modell betreffen — das kleine 11-Zoll MacBook Air würde demnach eingestellt werden.
Neue iMac, oder keine neue iMac?
Zuletzt vor einem Jahr aktualisiert, wären auch die All-in-One-Desktop-Biester fällig für ein Update. Jüngsten Berichten zufolge sollen die neuen Modelle aber noch nicht marktreif sein und deshalb erst im kommenden Frühling vorgestellt werden. Gemunkelt wird über ein Speed-Bump mit neuen Innereien wie neuen Skylake-CPUs, Thunderbolt 3, USB 3.1 und Polaris-Grafikkarten von AMD.
Mac Pro und Mac mini
Nicht nur die Tage des MacBook Air könnten gezählt sein, auch die Zukunft des Mac mini ist (einmal mehr) ungewiss. Schon seit Jahren wird über eine Einstellung des kompakten BYODKM-Mac gerätselt. Die Bring-Your-Own-Display-Keyboard-and-Mouse-Maschine könnte heute nun endgültig aus dem Sortiment genommen werden — oder aber mit einem Update für eine Überraschung sorgen.
Ähnliches wurde in den letzten Wochen über den Mac Pro gemunkelt. Grund: Der Mac-Bolide, eigentlich Apples Computer-Flaggschiff, erhielt vor Zwei-Dreiviertel-Jahren sein letztes Update. Wer sich heute diese teure Power-Maschine kauft, erhält fast dreijährige Hardware.
Sollten die beiden Display-losen Macs heute aktualisiert werden, dann wohl am ehesten unspektakulär mit neuen Innereien und aktualisierten Anschlüssen.
Ein neues Display von Apple?
Für reichlich Spekulationen sorge Apple diesen Sommer auch mit der plötzlichen Einstellung des Thunderbolt-Displays. Die Apple-Displays wurden eingestellt, ohne das das Unternehmen ein Ersatz-Produkt vorgestellt hat. Gerüchte dafür gäbe es jedoch zu genüge. Seit der Vorstellung des 5K-Retina-iMac vor zwei Jahren wird über ein Standalone-5K-Retina-Display von Apple spekuliert. Um bei dieser immensen Auflösung eine optimale Ausgabe zu erreichen, soll das Display verschiedenen Berichten zufolge über eine integrierte Grafikkarte verfügen. Ob damit der Betrieb des Displays auch mit älteren Macs möglich wäre ist jedoch nicht sicher – darüber scheiden sich noch die Gerüchte-Geister. Höchstwahrscheinlich wird für den Betrieb dieses Pixel-Monstrums trotzdem ein Anschluss mit dem aktuellen DisplayPort 1.3 oder gar dem neuen DisplayPort 1.4 vorausgesetzt werden.
Wie bei den spekulierten neuen iMac, Mac Pro und Mac mini sind sich die Gerüchteköche auch beim Display nicht einig, ob diese Geräte — wenn überhaupt — heute, oder doch erst nächstes Jahr vorgestellt werden.
Neue Apple-TV-App?
Gestern meldete die USA Today, Apple werde die Keynote heute Abend nicht nur neuen Macs widmen, sondern den Fokus auch auf Apple TV setzen. Dem Bericht zufolge wird Apple eine neue App für tvOS lancieren, die im Unternehmen intern angeblich bisher «The Watch List» genannt wurde. Die neue App soll den Apple-TV-Nutzern Fernsehsendungen aufgrund ihrer Interessen vorschlagen. Genaue Details zur angeblichen neuen Apple-TV-App hat aber auch die Tageszeitung keine.
Ein Fokus auf Apple TV ist für heute Abend natürlich nicht ausgeschlossen. Die aktuelle vierte Generation der Settop-Box wurde vor einem Jahr lanciert. Es gibt seit Monaten einige wenige Gerüchte, wonach Apple die Box für 4K aufrüsten könnte. Dazu müsste das Unternehmen gleichzeitig aber wohl auch die Film- und TV-Angebote im iTunes Store in der höheren Auflösung anbieten.
Was auch immer kommen wird: macprime wird heute Abend zeitnah und gewohnt ausführlich über die Apple-Neuigkeiten aus Cupertino berichten.
Wer sich die Keynote heute ab 19 Uhr live ansehen möchte, kann dies per Video-Livestream auf Apple.com oder über einen Kanal auf Apple TV machen. Beim Stream auf Apple.com setzt Apple auf die HTTP Live Streaming (HLS) Technologie. Für diese Technologie wird ein Mac mit Safari 6.0.5 oder neuer unter OS X Mavericks 10.8.5 oder neuer, oder Safari auf einem iOS-Gerät mit iOS 7.0 oder neuer vorausgesetzt. PCs benötigen den neuen Microsoft-Browser «Edge» auf Windows 10. Streaming über Apple TV ist mit der zweiten oder dritten Generation der Settop-Box und der Software 6.2 oder neuer, und mit der aktuellen vierten Generation der Settop-Box möglich. Für den Event gibt es einen eigenen Sender bzw. eine eigene App auf dem Apple-TV-Startbildschirm.
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