Apple schützt iMessage mit einer Quantencomputer-sicheren Verschlüsselung
Grossen Quantencomputern wird nachgesagt, starke bisherige Verschlüsselungen knacken zu können. Apple bereitet sich für diese Zukunft vor und aktualisiert seine «iMessage»-Plattform («Nachrichten») mit einer neuen Verschlüsselung, die auch gegen Quantencomputern hält. Zwar gibt es Apple zufolge bisher keine Beweise dafür, dass die aktuell eingesetzten Verschlüsselungsalgorithmen erfolgreich angegriffen wurden, mit dem Aufkommen von Quantencomputern könnten die heute starken Technologien indes «plötzlich und dramatisch geschwächt» werden.
Das neue Protokoll heisst «PQ3» und Apple beschreibt es als «ein bahnbrechendes kryptografisches Post-Quantum-Protokoll, das den Stand der Technik für sichere End-to-End-Nachrichtenübermittlung weiterentwickelt». Apple schreibt in seinem Security-Blog weiter: «Mit einer kompromisslosen Verschlüsselung und umfassenden Verteidigungsmassnahmen selbst gegen hoch-entwickelte Quantenangriffe ist PQ3 das erste Messaging-Protokoll, das die von uns als Stufe 3 bezeichnete Sicherheit erreicht – und damit einen Protokollschutz bietet, der den aller anderen weitverbreiteten Messaging-Anwendungen übertrifft. Unseres Wissens verfügt PQ3 über die stärksten Sicherheitseigenschaften aller Messaging-Protokolle weltweit.»
Apple habe nicht einfach nur den bestehenden Algorithmus durch einen neuen ersetzt, sondern «das kryptografische Protokoll von iMessage von Grund auf neu aufgebaut», so der Mac-Hersteller weiter. Es werde das bestehende Protokoll in diesem Jahr vollständig ersetzen.
Eingeführt wird PQ3 mit den kommenden OS-Updates auf iOS 17.4, iPadOS 17.4, macOS 14.4 und watchOS 10.4. Das neue Protokoll ist bereits in den entsprechenden OS-Betas enthalten. Wie Apple informiert, werden iMessage-Konversationen zwischen Geräten, die PQ3 unterstützen, automatisch auf das Post-Quantum-Verschlüsselungsprotokoll umgestellt. Sobald Apple «Betriebserfahrungen mit PQ3 im grossen globalen Massstab von iMessage gesammelt» hat, werde es «das bestehende Protokoll in diesem Jahr in allen unterstützten Konversationen vollständig ersetzen».
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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