Apple klagt am Bundesverwaltungsgericht gegen Swatch
Das Theater zwischen Apple und Swatch geht in eine neue Runde: nun muss das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen entscheiden, ob der neue Swatch-Spruch «Tick different» vom ikonischen Apple-Slogan «Think different» abgekupfert worden ist.
«Tick different» – der Schweizer Uhren-Gigant SWATCH kupfert bei «Neu-Konkurrent» Apple ab und schreibt auf seine Uhren, was offensichtlich von Apples Slogan «Think different» inspiriert wurde. Swatch-Chef Nick Hayek behauptet auf die Kopier-Anschuldigungen hin, etwaige Ähnlichkeiten seien «rein zufällig». Der Uhren-Konzern habe sich vielmehr an einen eigenen Claim aus den 1980er-Jahren angelehnt, der «Always different, always new» hiess. Aufgedruckt findet sich der Spruch beispielsweise auf den neuen Bellamy-Uhren des Konzerns, welche über eine Bezahlfunktion via integrierten NFC-Chip verfügen.
Swatch liess den Slogan ins Schweizer Markenregister eintragen, worauf Apple durch die Zürcher Kanzlei «Lenz & Staehelin» Widerspruch beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum einlegte. Das Amt lehnte die Beschwerde Apples in der Folge aber ab. Nun zieht Apple den Fall vor das Bundesverwaltungsgericht, welches demnächst über den Markenstreit verhandeln muss, wie die «Schweiz am Wochenede» berichtet. Apple argumentiert, dass «Think different» zum «Kern der Marke Apple» gehöre. Der Slogan gehörte zu einer grossen Image-Kampagne, welche das Unternehmen von 1997 bis 2002 durchführte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Swatch mit Marken gegen Apple provoziert. Als Apple vor ein paar Jahren — noch vor der Lancierung der Apple Watch — die Marke «iWatch» registrieren liess, ging Swatch im Frühjahr 2014 mit der eigenen Marke «iSWATCH» gegen Apple vor.
Was nüchtern betrachtet einzig als Retour-Kutsche aus der Schweiz in Richtung Cupertino interpretiert werden kann, ereignete sich in der Folge im Spätherbst 2014: Swatch liess sich «one more thing» sichern — jenen Satz, der unverkennlich mit Apple-Gründer und -Visionär Steve Jobs assoziiert wird. Dieser pflegte am Schluss von Keynotes jeweils noch ein weiteres, meist speziell überraschendes Produkt mit den Worten «but there is ‹one more thing…›» anzukündigen. Swatch widerum argumentierte, dass Jobs den Satz nicht selber erfunden habe, sondern ihn aus der Fernsehserie «Columbo» abgekupfert habe.
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