Apple hat einen Baum-Chef für den Campus 2
Auf dem Gelände des neuen Apple Campus 2 in Cupertino sollen dereinst 7’000 Bäume stehen. Heute stehen bereits 4’500 Bäume auf dem Gelände, welche allerdings zur Mehrheit abgerissen werden sollen. Bis zum Ende der Bauzeit will Apple als Ersatz 6’000 neue Bäume pflanzen. Dabei sollen neue Bäume, aber auch ein Teil der alten Bäume verpflanzt werden. Neben Eichen (Savannah und Woodland) will Apple gemäss den Plänen auch Apfel-, Pflaumen-, Aprikosen-, Kirschen- und Persimonen-Bäume anpflanzen.
Um dieses ambitionierte Projekt zu stemmen, hat Apple einen «Senior Arborist», einen Baum-Chef, angestellt. Dave Muffly, welcher zuvor an der Stanford Universität gearbeitet hat, hat diese Stelle inne. Unter Fachkollegen gilt der Baumpfleger als bekannte Persönlichkeit. Dass Apple den Namen des Baumpflegers so lange geheim halten konnte, überrascht deshalb die Fachkollegen von Muffly. Bereits bei einer der ersten Präsentationen vor einem Ausschuss der Stadt Cupertino merkte Steve Jobs im Jahr 2011 an, dass man einen «Senior Arborist» gefunden habe.
Der neue Baum-Chef soll in den letzten Wochen viel gereist sein, um Baumarten zu finden, welche sich gut in die Pflanzenwelt des Campus 2 einfügen könnten. Als Baumpfleger sorgt sich Muffly zudem um die Gesundheit der Bäume. Vor allem während der Bauphase, in welcher einige Bäume nicht an ihrem Bestimmungsstandort gelagert werden können, müssen die Bäume besonders geschützt werden. Spezialfirmen werden die gelagerten Bäume am Ende der Bauzeit an ihrem Bestimmungsort einsetzen.
Ein ungenannter Baumpfleger, welcher mit dem Projekt von Apple betraut sein will, berichtet gegenüber der «Los Angeles Times» von einem ambitionierten, aber teuren Projekt. Der Entscheid, die Bäume auf dem Gelände nicht frisch anzupflanzen, sondern teilweise von externen Betrieben als ausgewachsene Bäume zuzukaufen, ist deutlich kostenintensiver als andere Pflanzarten. Auf der anderen Seite entsteht mit der Verpflanzung ausgewachsener Bäume der Eindruck einer fertigen Landschaft. Das visuelle Ergebnis ist somit deutlich besser als mit frisch angepflanzten Bäumen.
Apples kostenintensive Anstrengungen bei den Bäumen passen zu den Dimensionen des Gesamtprojekts. Anstelle der ursprünglich geplanten 3 Milliarden US-Dollar soll Apples neues Hauptquartier bis zu 5 Milliarden US-Dollar kosten. Der Apple-Hauptsitz wird damit teurer als das neue World Trade Center in New York.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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