Apple erforscht automatischen Kamerawechsel bei Video-Aufnahmen
Das US-Patentamt hat am Donnerstag ein Patent von Apple veröffentlicht, welches die Aufnahme von Videos vereinfachen könnte.
Das Patent mit dem Namen «automatic video stream selection» beschreibt eine Technologie, bei welcher die Aufnahmen der Frontkamera und der Kamera auf der Rückseite parallel aufgenommen werden können. Die von Apple entwickelte Technologie entscheidet aufgrund bestimmter Parameter, welche der beiden Video-Quellen genutzt wird. Um zu entscheiden, welche Kamera genutzt werden soll, analysiert das Programm unter anderem das Sprechverhalten oder die beiden Kamera-Signale werden auf bestimmte Muster hin analysiert.
Die von Apple beschriebene Technologie kann beispielsweise für FaceTime genutzt werden. Aufgrund von Bandbreiten-Beschränkungen im mobilen Netz ist es momentan nicht denkbar, die Video-Signale beider Kameras über das Mobilfunknetz zu versenden. Dank der nun patentierten Technologie würde das iOS-Gerät selbständig entscheiden, welches der beiden Video-Signale dem anderen Nutzer zur Verfügung gestellt wird. Beispielsweise könnte die Kamera auf der Rückseite so lange eingeschaltet bleiben, bis sich der Nutzer vor dem iPhone platziert hat und mit dem Gespräch beginnt. Ebenfalls denkbar ist der Einsatz der neuen Technologie für die Aufnahme von Videos.
Im Patentbeschrieb werden spezifische Anwendungsbereiche genannt, in welchen die von Apple patentierte Technologie zum Einsatz kommen könnte. Beispielsweise wird der «Report»-Modus beschrieben, bei welchem die Kamera auf der Rückseite verwendet wird, solange man nicht spricht oder die Lippen nicht bewegt. Wenn der Nutzer mit dem Sprechen beginnt, wird automatisch auf die Front-Kamera gewechselt. Umgekehrt wird wieder auf die Kamera auf der Rückseite gewechselt, sobald der Nutzer wieder mit dem Sprechen aufgehört hat. Ebenfalls denkbar ist ein Interview-Modus, in welchem die jeweils sprechende Person gefilmt wird.
Die Gewährung des Patents ist noch kein Garant für eine Implementierung der beschriebenen Technologie in der näheren Zukunft. Wie andere IT-Unternehmen auch lässt sich Apple Ideen verschiedenster Art schützen, um sie im Bedarfsfall einsetzen zu können. Bei diesem Patent könnten aber auch technische Hindernisse eine Rolle spielen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass das iPhone 5 in der Lage sein wird, die nötigen Prozesse auszuführen. Ob die nächste iPhone-Generation technisch dazu in der Lage ist, wird man erst nach deren Veröffentlichung mit Sicherheit sagen können.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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