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Apple bestätigt Interesse an System für autonome Autos

In einem Brief an eine US-Aufsichtsbehörde schreibt Apple über das Interesse und die Bedenken um autonome Autos.

Stefan Rechsteiner

Schon länger schwirren die wildesten Gerüchte um ein Auto von Apple herum. Das Unternehmen soll sich in der Nachbarschaft von Cupertino in verschiedene Einrichtungen eingemietet haben und dort unter grosser Geheimhaltung an einem eigenen Auto arbeiten. Verschiedene Branchen-Persönlichkeiten haben in den vergangenen Jahren zum iPhone-Hersteller gewechselt. Auch international sollen Auto-Teams aufgebaut worden sein. Und das Unternehmen soll sogar an der Übernahme des Sportwagen-Herstellers McLaren interessiert gewesen sein. Zuletzt hiess es, das «Project Titan» — wie Apples Auto-Pläne intern angeblich bezeichnet werden — werde kräftig zurechtgestutzt. Apple fokussiere neu nicht mehr auf das Bauen eines eigenen Autos, sondern vielmehr auf die Entwicklung eines Auto-Betriebssystems «carOS», welches autonomes Fahren ermögliche.

Diese Pläne sind nun erstmals indirekt bestätigt worden. In einem Brief an die US-Verkehrssicherheitsbehörde «NHTSA» spricht sich Apple dafür aus, dass Tests autonomer Fahrzeuge möglichst wenig eingeschränkt werden. Dabei soll die Behörde für einen fairen Wettbewerb zwischen bereits etablierten Playern und Neueinsteigern sorgen.

Wie im Brief weiter ausgeführt wird, glaubt Apple an ein enormes Potential des automatisierten Transports, die Sicherheit im Strassenverkehr zu verbessern. Apple stehe dafür ein, dass Unternehmen, die selbstfahrende Autos entwickeln, sich «rigorosen Sicherheitsbestimmungen» unterwerfen müssen — diese Gesetze aber sollten die Unternehmen nicht daran hindern, wirkliche Fortschritte erzielen zu können.

Weiter hebt Apple im Brief hervor, dass es sehr wichtig sei, dass alle Mitspieler der Branche «Unfall und Fast-Unfall»-Daten miteinander teilen, um die Technologien verbessern zu können — dies soll aber ohne eine Beeinträchtigung der Privatsphäre der Lenker möglich sein. Wenn die ganze Industrie ihre Daten untereinander teile, könne eine viel umfangreichere Sammlung angelegt werden, als nur eine einzelne Firma. Dies wiederum erlaube es jedem Mitspieler ihre Technologien zu verbessern.

Unterzeichnet wurde der Brief von Apples «Director of Product Integrity» Steve Kenner, seines Zeichens ehemaliger Verkehrssicherheits-Manager von Ford.

In einem Statement gegenüber der Financial Times hat ein Apple-Sprecher den Brief bestätigt und das Interesse an der Ausarbeitung neuer Gesetze für dieses Gebiet bekräftigt.

Apple investiere kräftig in maschinelles Lernen und autonome Systeme. Es gäbe viele potentielle Anwendungen für diese Technologien — darunter sei auch die Zukunft des Transportwesens. Aus diesem Grund wolle man der NHTSA bei der Ausarbeitung der optimalen Vorgehensweisen für die Industrie behilflich sein.