Apple-Aktie: Trumps Steuerreform sorgt für neue Rekorde
Im Dezember war Apples Aktienkurs vor allem angetrieben durch die letzten Verhandlungen und dann dem Abschluss von Trumps Steuerreform. Die gestern in Kraft getretene Reform senkt die Steuern und ermöglicht es dem Unternehmen, den gigantischen im Ausland deponierten Bargeld-Berg günstiger in die Staaten zu repatriieren.
Jahrelang weibelte Apples CEO Tim Cook in Washington um eine Änderung im Steuersystem der USA. Cooks Anliegen war, dass für Repatriierungen, also das Zurückführen von im Ausland gelagertem Geld «zurück» in die USA, für Unternehmen weniger Steuern fällig werden.
Vor zwei Wochen erfüllte sich Cooks Wunsch. Als Teil von US-Präsident Donald Trumps Steuerreform wird der Repatriierungs-Steuersatz in den USA von zuvor 35 Prozent auf 15.5 Prozent gesenkt. Die Steuerreform wurde kurz vor Weihnachten vom Kongress abgesegnet. Neben dem tieferen Repatriierungs-Steuersatz wird auch die Körperschaftssteuer von 35 Prozent auf 21 Prozent gesenkt – was Apple natürlich ebenfalls entgegenkommt.
Apples Barreserven: Fast 94 Prozent liegen im Ausland
Für Apple bedeutet die per 1. Januar in Kraft getretene Steuerreform, dass das Unternehmen nun seine gigantischen im Ausland deponierten Barreserven günstiger in die Staaten repatriieren kann. In Apples prall gefüllter Kriegskasse liegen 269 Milliarden US-Dollar. Davon liegen nur 17 Milliarden in den USA – eine Viertel Billion US-Dollar sind im Ausland gelagert (252.3 Mrd. USD bzw. 93.8 Prozent).
Nun ist Apple am Zug. Wie die Repatriierungs-Pläne des Unternehmens genau aussehen, dürfte Apple wohl spätestens mit der Bekanntgabe der nächsten Quartalszahlen Ende Januar oder Anfang Februar bekannt geben.
Analyst erwartet umfangreiche Repatriierung
«Loup Ventures»-Analyst Gene Munster erwartet, dass Apple mittelfristig 214 Milliarden US-Dollar in die USA zurückholt. Dem Analyst zufolge wird Apple mit einem Teil dieses Geldes weiterhin grosszügig in das eigene Kapitalrückflussprogramm investieren. 69 Milliarden US-Dollar sollen für Aktienrückkäufe ausgegeben werden und gleichzeitig die Quartalsdividende um 15 Prozent erhöht werden. Bereits im April 2016 und April 2017 wurde die Dividende um je 10 Prozent erhöht.
Weiter glaubt der Analyst, dass Apple seinen Schuldenberg von 104 Milliarden US-Dollar beibehalten wird. Mit den prognostizierten Ausgaben würde Apples Barreserve auf 150 Milliarden US-Dollar sinken. Munster ist aber überzeugt, dass Apples Cash wohl nicht auf ein solch «tiefes» Niveau sinken wird. Der Analyst rechnet vor, dass das Unternehmen im Fiskaljahr 2017 (Oktober 2016 bis September 2017) 31 Milliarden US-Dollar an Barreserven auf die Seite legen konnte. Wenn von weiterhin jährlich 30 Milliarden US-Dollar ausgegangen wird, dann wird Apples Kriegskasse im Jahr 2022 bereits wieder (wie heute) mit 270 US-Dollar gefüllt sein.
Apple-Aktie stellt neue Rekorde auf
An der New Yorker Technologiebörse NASDAQ sorgte Trumps Steuerreform im Dezember für einen weiteren Schub für Apples Aktienkurs. Am 18. Dezember stellte der Kurs der Apple-Aktie gar drei neue Rekorde auf. Einerseits wurde Intraday mit 177.20 US-Dollar ein neues Allzeithoch aufgestellt, weiter schloss der Kurs mit einem Tagesplus von 2.45 US-Dollar bzw. 1.41 Prozent auf einem neuen Rekord-Schlusswert von 176.42 US-Dollar. Mit diesem Aktienkurs war Apple zu besagten Handelsschluss 905.80 Milliarden US-Dollar wert.
Nach Weihnachten beruhigte sich der Kurs wieder etwas und notierte die ganze Altjahreswoche bei etwa 170 US-Dollar. Grund für das Minus von über 5 US-Dollar bzw. etwa 3 Prozent waren Bedenken von Analysten, das iPhone X könnte sich im nun angelaufenen Frühjahresquartal schlechter verkaufen als bisher prognostiziert. Am Freitag, dem letzten Handelstag 2017, schloss der Kurs bei 169.23 US-Dollar. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens betrug damit per Ende des letzten Jahres 878.38 Milliarden US-Dollar.
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