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Was bedeutet die Einführung des iTunes Phone für Apple?
Viel Wind um nichts?
Was bedeutet die Einführung des iTunes Phone für Apple? In diesem Artikel soll es nicht um das ROKR E1 Handy gehen, sondern um die Zusammenarbeit Apples mit den Mobilfunkbetreiber. Diese kann sich nämlich als intelligenter Schachzug für die Zukunft Apples heraustellen.
Was gewinnt Apple durch die Zusammenarbeit mit Cingular in den USA und den Mobilfunkbetreibern in anderen Ländern? Der Handy-Markt ist vom Volumen her wesentlich grösser als der MP3-Player-Markt. Cingular wird eine gross angelegte Werbekampagne starten, in der iTunes eine wichtige Rolle spielen wird. Apples Partner in andern Ländern werden wohl ebenfalls entsprechende Werbekampagnen planen. iTunes wird auf diese Weise in Bevölkerungsschichten bekannt gemacht, die iTunes überhaupt nicht kannten oder die Software noch nie ausprobiert haben. Einige Zuschauerinnen und Zuschauer werden dann vielleicht neugierig und laden sich iTunes herunter und testen es. Wiederum andere Personen kaufen sich ein iTunes Phone, weil sie gerne Musik auf ihrem Handy hören möchten und werden so auf iTunes aufmerksam. Die Netzbetreiber produzieren enorm viel Publizität für Apple, die das Unternehmen selbst nicht generieren könnte. Der Grund hierfür liegt weniger beim nötigen Geld, das könnte Apple schon aufbringen, sondern beim Image. Es gibt immer noch viele Leute, die aus Prinzip keine Apple-Produkte kaufen würden, dennoch kaufen sie vielleicht das iTunes Phone (schliesslich handelt es sich ja um ein Handy von Motorola) und werden so mehr oder minder gezwungen, sich mit iTunes auseinander zu setzen. Sie sehen dann (hoffentlich) ein, dass das Programm gar nicht so schlecht, ist wie sie glaubten, obwohl es von Apple stammt. Wer weiss, vielleicht kaufen einige dieser Leute später sogar einen iPod.
Man kann sich fragen, ob Apple mit dem iTunes Phone nicht die iPods konkurrenziert. Solange ein Handy nicht mehr als 100 Songs speichern kann, sollte keine Gefahr bestehen. Mit Ausnahme des 512 MB iPod shuffle verfügen die iPods über eine wesentlich grössere Speicherkapazität. Das Handy kann somit nur ein Ergänzung zu einem bereits vorhandenen iPod sein. Andere Musikliebhaber kaufen ROKR E1, weil ihnen 100 Songs genügen und sie nicht einen separaten MP3-Player herumtragen möchten. Die einzige Gefahr könnte dann entstehen, wenn Motorola oder die Netzbetreiber iTunes Phones produzieren möchten, die deutlich mehr Songs speichern können. Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Apple diese Gefahr auch erkannt hat und die nötigen Vorkehrungen getroffen hat.
Alles in allem ist die Veröffentlichung des iTunes Phone ein wichtiger Schritt für Apple, der die Chance eröffnet, den Bekanntheitsgrad von iTunes und des iTunes Music Store deutlich zu erweitern. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, wie gut sich ROKR E1 verkaufen lässt und wie gross seine Auswirkungen auf iTunes, den iTMS und die iPod-Verkaufszahlen sein werden.