Planen Apple und Intel eine Allianz?

Ist das der Aufbruch zu neuen Ufern?

Seit der Ankündigung des Apple-Intel-Deals vor einer Woche wurde viel über die Hintergründe des Geschäfts diskutiert. Mittlerweile verdichten sich die Hinweise, dass es bei der Partnerschaft zwischen den beiden Firmen um mehr als nur die Lieferung von Prozessoren geht.

Thomas Zaugg

Der Bericht der angesehenen «New York Times» vom Samstag, macprime berichtete, Apple und Intel könnten Microsoft und Sony im Kampf um die Vorherrschaft des digitalen Wohnzimmers direkt angreifen, haben den bereits früher geäusserten Spekulationen, der Mac Hersteller könnte eine enge Partnerschaft mit dem weltweit grössten Fabrikanten von Mikroprozessoren eingehen, zusätzlichen Auftrieb gegeben. Kurz vor der WWDC liess sich Intel CEO Paul Otellini mit der erstaunlichen Aussage zitieren, die normalen Anwender sollten aus Sicherheitsgründen auf Mac OS X umsteigen. Trotz des Deals mit Apple wirft der Satz Fragen auf, immerhin wird die Anzahl der an Apple gelieferten Chips nur einen Bruchteil der gesamten Produktion ausmachen. Weit über 90% aller Prozessoren werden auch in Zukunft an die Hersteller von Windows PCs gehen, aus wirtschaftlicher Sicht macht diese Aussage auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn. Otellini konnte sich die Bemerkung dennoch leisten, da die Microsoft und die PC-Hersteller auf Intel angewiesen sind. Konkurrent AMD könnte die Nachfrage nach x86-Chips nie alleine befriedigen. Zudem gibt es Hinweise, Intel und Microsoft könnten das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne haben, wie man so schön auf Schweizer Deutsch sagt. Der Entscheid Microsofts, PPC-Chips für die «Xbox 360» zu verwenden, hat die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen sicher nicht verstärkt. (Die Xbox der ersten Generation wird noch von einem Pentium III-Prozessor angetrieben.) Die Tatsache, dass der Software Riese aus Redmond die Einführung der nächsten Windows Generation («Longhorn») immer weiter in die Zukunft verschiebt, heitert die Stimmung bei Intel sicher auch nicht auf, da sich dies kaum positiv auf die Verkaufszahlen von PCs auswirkt. Die ständigen Sicherheitsprobleme von Windows bietet der Kundschaft auch keinen zusätzlich Anreiz, neue PCs anzuschaffen.

Zusammen mit Apple wird Intel zum ersten Mal in der Lage sein, Hard-und Software-Entwicklung zu beeinflussen und gleichzeitig sicherzustellen, dass beide Computer-Bestandteile optimal auf einander abgestimmt werden, wie das Apple schon seit langem praktiziert.

Apple ergibt sich zum ersten Mal die Möglichkeit, auch die Kundschaft zu erschliessen, die zwar gerne auf Mac OS X umsteigen würde, aber dennoch nicht auf Windows verzichten kann oder möchte. Mit einem Intel Mac wird man in Zukunft Mac OS X und Windows auf dem gleichen Rechner ohne Emulation und mit voller Geschwindigkeit ausführen können.

Längst hat sich Apple im Bereich digitaler Musik mit iPod+iTunes ein zweites Standbein geschaffen und wird die Anstrengungen im Bereich digitaler Medien in Zukunft wohl noch ausbauen und zusätzliche Angebote lancieren. Auch in diesem Bereich ergänzen sich die beiden Firmen perfekt.

Fazit

Ich glaube fest an eine enge Partnerschaft zwischen Apple und Intel. Die Zusammenarbeit wird sicher beiden Firmen einen enormen Nutzen bringen und wir als Kunden dürften gespannt sein, was der Deal uns für neue Produkte und Möglichkeiten bieten wird.

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