Macworld 2009: Die grosse Keynote-Vorschau
Eine Zusammenfassung der aktuellsten Gerüchte und Spekulationen
Was haben das MacBook Pro, iLife, Safari, der Intel-iMac, das iPhone und das MacBook Air gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle feierten ihre Geburtsstunde auf der Macworld Expo in San Francisco. Seit vielen Jahren gilt die im Januar stattfindende Macworld als das Highlight schlechthin im Apple-Kalender. Doch damit wird bald Schluss sein. Mit der Ankündigung, 2009 zum letzten Mal an der Macworld Expo teilzunehmen, hat Apple die Vorfreude auf das diesjährige Mac-Fest mit einer gehörigen Portion Wehmut vermischt. Wenn Apple am nächsten Dienstag die Macworld 2009 wie gewohnt mit einer Keynote eröffnen wird, dürften viele Mac-Fans mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach San Francisco blicken. Nicht nur, dass die Keynote im Zeichen des Abschieds stehen wird, auch die Abwesenheit von Apple-Chef Steve Jobs drückt zweifellos auf die Stimmung der Apple-Anhänger. Trotzdem spricht vieles dafür, dass wir eine spannende Keynote erwarten dürfen. Dass Phil Schiller für einmal den Part von Steve Jobs übernimmt, muss noch lange nicht bedeuten, dass Apple auf das traditionelle Produktfeuerwerk an der Macworld verzichten wird. Nach einigen eher ruhigen Monaten kamen in den letzten zwei Wochen zahlreiche Gerüchte über neue Apple-Produkte auf. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Spekulationen aus dem Vorfeld der Macworld zusammen und wagen eine Prognose, was für die Keynote erwartet werden darf.
Wie üblich vor der Macworld reichen die Spekulationen von neuen Macs über ein neues iPhone-Modell bis hin zu einem Apple-Netbook, einem PDA oder einem Heimserver. Die glaubwürdigsten Gerüchte drehen sich allerdings mit wenigen Ausnahmen allesamt um neue Mac-Produkte. Beginnen wir also beim Mac:
Erst vor wenigen Monaten hatte Apple seine Notebook-Familie einer Generalüberholung unterzogen, so dass hier sicher keine grossen Neuerungen zu erwarten sind. Denkbar wäre höchstens ein Unibody-MacBook-Pro mit 17-Zoll-Display.
Spannender präsentiert sich die Situation bei den Desktop-Macs. Schon seit einer halben Ewigkeit machen Gerüchte über einen neuen Mac mini die Runde, nun könnte es endlich so weit sein. TUAW spekuliert über einen Mac mini aus Aluminium und schwarzem Kunststoff. Ähnlich wie die Time Capsule soll sich im Gehäuse des Mac minis eine Kerbe befinden, welche nicht nur der Kühlung dient, sondern auch gleich die Öffnung für das optische Laufwerk beinhaltet. Auf Wunsch lässt sich letzteres angeblich durch eine zweite SATA-Festplatte austauschen. Ein allfälliger neuer Mac mini würde mit Sicherheit auch schnellere Prozessoren und vermutlich einen Nvidia-Chipsatz mit schnellerer Grafik erhalten. Gut möglich, dass Apple auch den Preis des Mac minis wieder unter die Grenze von 500 Dollar senken wird. Weitere Neuerungen auf technischer Seite dürften die Anschlüsse betreffen. Apple hat bereits angekündigt, künftig alle Desktop-Macs mit einem Mini DisplayPort auszustatten, im gleichen Schritt dürfte vermutlich der FireWire-Port gestrichen werden. AppleInsider will in Erfahrung gebracht haben, dass der neue Mac mini neben dem Mini DisplayPort auch über einen Mini-DVI-Anschluss verfügen wird und somit zwei Displays ansteuern kann.
Neue Anschlüsse und schnellere Prozessoren sind auch für den iMac zu erwarten. Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass Apple bei der nächsten iMac-Modellreihe erstmals Desktop-Prozessoren von Intel einsetzen wird. Gut möglich, dass im iMac bald 4-Kern-Chips ihr Werk verrichten und für einen massiven Geschwindigkeitsschub sorgen werden. Untermauert wird diese Theorie von Berichten, wonach Apple die nächste iMac-Generation mit einer leistungsfähigeren Kühleinheit versehen werde.
Die Frage bleibt offen, ob der iMac auf der Macworld ein Thema sein wird. Da die Geräte seit April 2008 unverändert sind, ist eine baldige Aktualisierung zu erwarten, Apple könnte dies aber auch wie so oft im Rahmen eines Silent Upgrades in den kommenden Wochen tun.
Ähnliches gilt für den Mac Pro. Apples High-End-Mac war schon lange kein Thema mehr auf einer Consumermesse. Trotzdem würde dem Mac Pro eine Auffrischung gut tun, die aktuellen Modelle haben bereits ein volles Jahr auf dem Buckel. Im gleichen Schritt könnte Apple auch die alten Cinema Displays und den Xserve aktualisieren.
Neben der Einführung neuer Desktop-Macs dürfte auch die Präsentation von neuer Mac-Software auf Phil Schillers Keynoteprogramm stehen. iLife ‘08 und iWork ‘08 sind unterdessen fast eineinhalb Jahre alt. Ohnehin wurden neue Versionen von Apples Consumer-Apps bisher meist auf der Macworld vorgestellt.
9 to 5 Mac berichtet, die iWork-Programme Keynote, Pages und Numbers würden künftig auch als Web-Apps vorliegen (vergleichbar mit MobileMe). Ähnliches wird auch für iMovie erwartet. Ohnehin soll der Fokus von iMovie verstärkt auf dem Erstellen und Bearbeiten von Web-Videos liegen.
Sollten sich die Gerüchte um die neuen Web-Apps bewahrheiten, dürften sich für die Anwender interessante neue Perspektiven eröffnen. Bisher konnten sich die Web-Versionen anderer Office-Programme zwar nicht flächendeckend durchsetzen, doch im Falle Apples könnte dies anders sein. Mit MobileMe hat Apple bereits gezeigt, dass es möglich ist, leistungsfähige Software über den Browser auszuführen. Die kommende Version 4 von Apples Webbrowser Safari wird zudem weitere Verbesserungen in diesen Bereichen bringen, so dass sich Web-Apps in Zukunft noch komfortabler nutzen lassen. Für iWork-Anwender könnte dies beispielsweise bedeutet, dass künftig jedermann Keynote-Präsentationen oder Pages-Dokumente mithilfe des Browsers betrachten könnte. Probleme mit der Kompatibilität der Dateiformate würden der Vergangenheit angehören.
Offen blieben die Fragen, wie Apple mit dem Datenschutz umgehen würde und ob auch Anwender ohne MobileMe-Account die Web-Apps nutzen könnten.
Zweifellos das wichtigste Softwareprodukt des Mac-Jahres 2009 wird OS X Snow Leopard sein. Apple hat Snow Leopard auf der letzten WWDC für den Sommer 2009 angekündigt. Seitdem hielten sich allerdings hartnäckig Gerüchte, wonach Apple auf einen früheren Erscheinungstermin hinarbeitet.
Auch wenn sich Apple bei der Entwicklung von Snow Leopard nicht in erster Linie um spektakuläre neue Features gekümmert hat, ist zu erwarten, dass Apple die neue Systemversion früher oder später im Rahmen einer Keynote der Öffentlichkeit präsentieren wird. Und welcher Anlass könnte hierfür besser geeignet sein als die Macworld? Microsoft hat bereits angekündigt, in den kommenden Tagen eine erste öffentliche Beta-Version von Windows 7 zu veröffentlichen. Mit der Präsentation von Snow Leopard auf der Macworld könnte Apple der Konkurrenz aus Redmond einmal mehr die Show stehlen.
Im Bereich Musik gibt es nur vereinzelte mögliche Neuigkeiten. Ein kleinerer iPod shuffle ist im Gespräch, gross ist das Verbesserungspotential am Einsteiger-iPod aber nicht. Für ein Ausrufezeichen könnte Apple allenfalls mit einer Ausweitung des iTunes-Plus-Angebotes im iTunes Store sorgen. Im Dezember wurde bekannt, dass Gespräche über DRM-freie Musikdownloads über iTunes zwischen Apple und mehreren Major-Labels unterdessen weit fortgeschritten seien.
Wesentlich interessanter als beim iPod präsentiert sich die Ausgangslage beim iPhone. Gut möglich, dass Phil Schiller zumindest die Erfolge des iPhones in den vergangenen Monaten Revue passieren lässt.
Zudem wurde ein iPhone nano in den letzten Wochen immer wieder als Macworld-Kandidat gehandelt. Dass Apple wohl früher oder später ein kleineres und günstigeres iPhone-Modell einführen wird, ist ein offenes Geheimnis. Die Frage ist lediglich, ob es bereits zur Macworld so weit sein könnte. Angeheizt wurden die Gerüchte insbesondere durch das Auftauchen von speziell für ein iPhone nano gefertigten Hüllen eines chinesischen Anbieters. Der gleiche Anbieter hatte im Sommer 2008 bereits im Voraus passende Hüllen für das iPhone 3G und den iPod nano 4G veröffentlicht gehabt.
Auch wenn das Erscheinen eines iPhone nanos nur eine Frage der Zeit sein dürfte, existieren noch keine zuverlässigen Informationen über die möglichen Unterschiede zum normalen iPhone. Apple wird am technologischen Grundgerüst, beispielsweise an der Displayauflösung, nicht viel Spielraum für Veränderung haben, um die Kompatibilität zu den bestehenden iPhone-Apps zu gewährleisten. Gleichzeitig muss das normale iPhone natürlich einige Alleinstellungsmerkmale behalten. Zudem bringt eine weitere Miniaturisierung sicherlich Nachteile hinsichtlich Bedienkomfort mit sich. Ein kleineres Display beispielsweise hätte auch eine kleinere Tastatur zur Folge.
Zusammengefasst spricht vieles dafür, dass die Kernthemen der Macworld 2009 im Mac-Bereich liegen werden. Snow Leopard sowie neue Versionen von iLife und iWork könnten bereits einen grossen Teil der Keynote füllen. Mit einem komplett neuen Mac mini könnte Phil Schiller für ein zusätzliches Highlight sorgen, das Gleiche gilt natürlich auch für die allfällige Vorstellung eines iPhone nano. Und vielleicht hat Phil ja noch die eine oder andere Überraschung in der Hinterhand, mit der niemand gerechnet hatte. Für die Stimmung in San Francisco wäre es sicher toll, wenn sich Apple mit einem Knaller von der Macworld verabschieden würde.
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6 Kommentare
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Kommentar von Gerry Clement
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