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Mac mini als Media Center?

Wo die technischen Grenzen sind

Kürzlich berichtete das Gerüchteportal Think Secret, Apple werde bereits zur Mac World San Francisco im Januar einen neuen Mac mini mit Intel-Prozessor vorstellen. Der neue mini soll zudem die technischen Voraussetzungen haben, um Fernsehsendungen digital aufzeichnen zu können. FrontRow soll ebenfalls zum festen Bestandteil des Intel minis werden. Mutiert Apples kleinster Computer somit schon bald zum Media Center?

Thomas Zaugg

Auf den ersten Blick erscheint die Weiterentwicklung des Mac mini zum Media Center als logischer Schritt, nutzen doch bereits heute viele Besitzer das kleine Kistchen als Wohnzimmer-PC, obwohl eine Media Center-Software im Moment noch fehlt. Dass Apple schon bald einen Mac mini auf Intel-Basis inklusive FrontRow vorstellen könnte, erscheint ebenfalls plausibel. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich der Mac mini in seiner jetzigen Form (unabhängig von Prozessor und Software) zum lang ersehnten Media Center aus dem Hause Apple mausern wird.

Die Gründe dafür sind einfach: Die Leistungsfähigkeit der Hardware reicht schlicht nicht aus, um digital Fernsehprogramme aufzuzeichnen und High Definition-Video-Material abzuspielen. Dazu bräuchte der mini im Vergleich zur aktuellen Hardware-Austattung nicht nur einen leistungsfähigeren Prozessor, sondern auch eine wesentlich bessere Grafikkarte sowie eine schnellere und grössere Festplatte. Man darf davon ausgehen, dass Apple im Mac mini einen Prozessor der Pentium M-Linie verwenden wird. Die schnellsten Prozessoren dieser Linie sind zwar schnell genug für die oben erwähnten Aufgaben, allerdings sind die Top-End-Pentium Ms so teuer, dass sie nur in Notebooks der höheren Preisklasse zum Einsatz kommen. Eine schnellere Grafikkarte würde zwingend einen aktiven Lüfter benötigen, wo dieser im kompakten Gehäuse Platz finden soll, bleibt mir ein Rätsel. Schliesslich müsste Apple wohl oder übel normale 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten verwenden, damit der mini sinnvoll als digitaler Video-Rekorder eingesetzt werden könnte. Auch dafür wäre ein Redesign des Mac minis notwendig. Das Resultat dieser Modifikationen wäre ein Gerät, das erstens wesentlich grösser wäre und vor allem den Preis deutlich in die Höhe treiben würde. Diese Aussage lässt sich mit Blick auf Grösse und Preis aktueller, qualitativ guter Festplatten-Rekorder problemlos belegen.

Der Mac mini sollte ein günstiger Mac sein, mit dem sich die Aufgaben, die der Durchschnitts-User an einen Computer stellt, erledigen lassen. Ein Media Center-Mac mini würde dieses Konzept völlig über den Haufen werfen.

Fazit

Die nächste Generation des Mac mini wird sicher das eine oder andere Wohnzimmer erobern können, als Media Center im eigentlichen Sinne wird er wohl nicht dienen können.