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iPod + iTunes - The New Generation

Die Zukunft hat begonnen

Apple hat es wieder einmal geschafft, alle Beobachter der Szene rund um die Firma mit dem angebissenen Apfel zu überraschen. Die Überraschung bestand nicht darin, dass Apple eine neue iTunes-Version und einen Flash-iPod mit Farbdisplay vorgestellt hatte, sondern was die Designer in Cupertino daraus gemacht haben. Es ist wohl nicht vermessen, von einer neuen Generation des iPod + iTunes-Duos zu sprechen.

Thomas Zaugg

iPod nano

Nur schon beim Anblick einer Fotografie des jüngsten Sprosses der iPod-Familie kommt man aus dem Staunen kaum heraus, was die Designer von Apple wieder einmal geschafft haben, ist einfach unglaublich! Der iPod nano besticht aber nicht nur durch sein Äusseres, sondern auch durch seine neue Software. Zum ersten Mal verfügt ein iPod über einen Screen-Lock - Die Privatsphäre bleibt also in Zukunft gewahrt. Auch für die Tatsache, dass der nano nicht nur die Covers der gerade gespielten Alben anzeigen kann, sondern auch Fotos speichern und auf dem kleinen Display darstellen kann, gebührt Apple Lob. Der iPod nano fügt sich nahtlos in die erfolgreiche iPod-Familie ein. Jeder iPod war bei seiner Einführung ein Meilenstein, beim iPod nano ist dies nicht anders. Ein digitaler Musik-Player, der bis zu 1000 Songs speichern kann, gerade einmal 9 cm hoch, 4 cm breit und 0.69 cm dünn ist und dabei mit dem genialen Click Wheel als Bedienungselement aufwarten kann sowie das bekannte iPod-User-Interface mit Farbdisplay besitzt, ist wahrlich ein Meilenstein und ein Vorgeschmack dessen, was uns in den kommenden Jahren im Bereich digitale Medien von Apple alles noch erwarten könnte. Als Apple Anfang 2004 den iPod mini (der jetzt durch den iPod nano abgelöst wird) einführte, dauerte es genau zwei Wochen, bis die ersten 100’000 Stück in den USA verkauft waren. Wenn Apple den iPod nano in genügend grossen Stückzahlen liefern kann, wird der Neue wohl sämtliche Rekorde brechen, die Marktführerschaft bei den MP3-Playern hat Apple einmal mehr gefestigt. Die Konkurrenz wird sich in Zukunft noch wärmer anziehen müssen. Ein Ende des iPod-Booms ist nicht absehbar, wie sehr sich die Konkurrenten Apples auch anstrengen mögen. Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Spätestens mit der Einführung des iPod nano scheint sich Apple von FireWire als Multimedia-Schnittstelle verabschiedet zu haben. Der neue iPod kann zwar noch über die FireWire-Schnittstelle aufgeladen werden, ob er auch über FireWire betankt werden kann, ist aufgrund der Angaben auf Apples Webseiten fraglich. Den meisten PC-Besitzern wird es egal sein, sie verfügen ja schon länger über USB2-Schnittstellen. Aussen vor bleiben dabei die Besitzer von Macs, die vor Mitte 2003 eingeführt wurden, sie müssen sich mit dem langsamen USB1.1 begnügen. Der Schritt weg von FireWire zu USB2 macht keinen wirklichen grossen Sinn, denn mittlerweile hat sich FireWire auch bei den Windows-Kisten als Standard etabliert. Von einigen Billig-PCs abgesehen, verfügt jeder einigermassen aktuelle PC über FireWire. Irgendwie scheint es, als degradiere Apple in dieser Hinsicht die Kunden, die der Firma auch in schlechten Zeiten die Treue gehalten haben, zu einer Randgruppe. Das müsste nicht sein. Auch aus technischer Sicht drängt sich der Schritt nicht auf, ist doch die Bandbreite des FireWire-Buses höher als diejenige des USB2-Buses.

iTunes 5

Irgendwann musste iTunes ja mal eine optische Überarbeitung erfahren. Seit der Einführung von iTunes 4 im April 2003 hat Apple zwar immer neue Funktionen der beliebten Musikverwaltungssoftware hinzugefügt, an der Oberfläche hatte sich aber praktisch nichts verändert. Der neue Look ist wirklich gelungen, auf den ersten Blick erinnerte mich iTunes 5 an Mail 2, vor allem wegen der Seitenleiste und den Buttons. iTunes 5 (und Mail 2) geben uns einen Einblick, wie sich Apple die grafische Benutzeroberfläche in Zukunft vorstellt, «Brushed Metal» scheint ausgedient zu haben. Auch wenn iTunes nun zeitgemässer daher kommt, unter der Haube hat sich eigentlich wenig geändert, wer von iTunes 4.2 auf iTunes 4.9 updatet, wird mehr Änderungen entdecken als beim Update von Version 4.9 auf Version 5. Die neue Suchfunktion im iTMS ist sicher sehr nützlich, ebenso die Möglichkeit, Playlists in Ordner verschieben zu können. Die Kindersicherung ist auch eine sinnvolle Ergänzung im Zeitalter der «Porncasts». Ansonsten hat sich aber für Mac-User wenig geändert. Einmal mehr profitieren Windows-User noch mehr vom Update: Neu können auch Kalender und Kontakte zwischen Outlook und iPod synchronisiert werden. Die Liste der Neuerungen fällt also für einen Versionsprung von 4.x auf 5.x eher modeart aus. Anderseits ist iTunes bereits so gut, dass es für Apple auch keinen Anlass gibt, alles auf den Kopf zu stellen. Wenn sich iTunes in Version 5 genau so gut entwickelt wie in Version 4, dürfen wir sehr zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Fazit

Alles in allem sind die Neuerungen, die uns Steve Jobs gestern präsentiert hat, sehr positiv, es bleibt mir eigentlich nur anzufügen: Keep up the good job, Apple and don’t completely forget the Macs!