iBook- und Mac mini-Update sorgt für gemsichte Gefühle

Der Realität in die Augen sehen

Eigentlich ist alles so gekommen, wie man es erwarten konnte, die heute vorgestellten neuen iBook- und Mac mini-Konfigurationen brachten keine wirklichen †berraschungen. Wenn man sich auf den diversen Apple-Fan-Sites umsieht, löste das Update, um es einmal vorsichtig auszudrücken, gemischte Gefühle aus. Wie soll man die Produktüberarbeitung beurteilen?

Thomas Zaugg

Mac mini

Beim kleinsten und günstigsten Mac aller Zeiten hat sich eigentlich nichts geändert, technisch entsprechen die «neuen» Geräte immer noch der ursprünglichen Konfiguration vom Januar 2005. Was sich geändert hat, ist die Tatsache, dass der Mac mini jetzt mit 512 MB Arbeitsspeicher ausgerüstet ist. Damit ist das Gerät «out-of-the-box» so ausgestattet, dass nicht schon beim Kauf zusätzlicher Arbeitsspeicher eingebaut werden muss. Dies ist sicherlich eine positive Entwicklung. Es gab und gibt zwar Leute, die die Meinung vertreten, 256 MB wären auch ausreichend. Tatsache ist aber, dass Apple selbst 256 MB als Minimalanforderung für Mac OS X v10.4 «Tiger» angibt. «Minimalanforderung» bedeutet anders ausgedrückt «absolutes technisches Minimum», wer einigermassen seriös arbeiten will, braucht mehr. Auch die Tatsache, dass zwei der drei Konfigurationen Wireless LAN- und Bluetooth-Schnittstellen bereits eingebaut haben, ist ebenfalls positiv zu bewerten. Wer ein «SuperDrive» möchte, muss dieses ebenfalls nicht mehr separat bestellen. Auch wenn Apple die Preise der Basiskonfigurationen ausserhalb der Vereinigten Staaten aufgrund des gestiegen Dollar-Kurses etwas angehoben hat, so sind die Geräte unter dem Strich dennoch etwas günstiger geworden, der Aufpreis für das zusätzliches RAM und für die drahtlosen Schnittstellen ist gesunken. Würde die Geschichte hier enden, man könnte von einem guten Update sprechen. Was man kritisieren muss, ist die Tatsache, dass sich bei der Grafikkarte nichts getan hat. Dass die verwendete «Radeon 9200» nicht mehr ganz taufrisch ist und nicht gerade als Turbo unter den Grafikkarten gilt, wäre ja noch zu verschmerzen. Das Hauptproblem der «Radeon 9200» besteht aber darin, dass sie nicht «CoreImage» kompatibel ist. Auch wenn viele User «CoreImage» nie nutzen werden, so war doch die neue Technologie, die unter anderem für den Welleneffekt im «Dashboard» verantwortlich ist, eine der Neuerung in Mac OS X v10.4 «Tiger», die Apple immer besonders hervorgehoben hat. Gerade in diesen Tagen und Wochen, in denen mehr und mehr Windows User, mit dem Gedanken spielen, zu «switchen», ist es eigentlich unverständlich, wieso Apple Geräte verkauft, die offenbar technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, und eine wichtige Technologie, in der Mac OS X Windows um Lichtjahre voraus ist, nicht unterstützen. Schade, kann man da nur sagen.

iBook

Die augenfälligste Neuerung besteht darin, dass Apple zum ersten Mal seit längerer Zeit nur noch zwei Modelle anbietet. Auch werden die iBooks nun standardmässig mit 512 MB RAM verkauft (die auf dem Mainboard aufgelötet sind, so dass neu bis zu 1.5 GB RAM eingebaut werden können) neu ist auch Bluetooth ohne Aufpreis zu haben. Ansonsten hat sich wenig getan, der Prozessortakt wurde marginal erhöht. Immerhin kommt eine neuere Grafikkarte zum Einsatz, die wahrscheinlich CoreImage kompatibel ist. Positiv ist auch die Tatsache zu werten, dass das Superdrive beim 14-Zoll-Modell nun ohne Aufpreis zu haben ist. Das 12-Zoll-Modell hingegen muss noch immer ohne DVD-Brenner auskommen, wahrscheinlich um das 12-Zoll-PowerBook nicht zu konkurrenzieren. Alles in allem ein solides, aber kein weltbewegendes Update.

Fazit

Apple scheint mit diesem Update eine klare Message in Bezug auf die Zukunft der Macs auszusenden: Der PowerPC ist tot, es lebe der Pentium!

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