Hat der iPod eine Zukunft?

Günstige iPhone-Preise brechen dem iPod das Genick

Viel wurde in den letzten Wochen geschrieben über Apple, OS X und das iPhone. Der altbekannte iPod hingegen bewegt die Gemüter kaum mehr. Hardmac hat diese Beobachtung aufgegriffen und ein Gedankenspiel lanciert. Macht das iPhone den iPod bald überflüssig?

dae

Alles was der iPod bietet, bietet auch das iPhone. Durch den hohen Preis und die schlechte Verfügbarkeit (in vielen Ländern) knabberte das iPhone bisher kaum an den iPod-Verkaufszahlen. Doch was passiert, wenn das iPhone demnächst weltweit und - dank Subventionen - zu deutlich günstigeren Preisen als bisher verkauft wird?

Aktuell kostet das günstigste iPhone in den USA 399 Dollar. Ein iPod touch kostet je nach Speicherausstattung zwischen 299 und 499 Dollar. Wenn nun die Netzbetreiber künftig ihre eigenen iPhone-Konditionen bestimmen können, werden die iPhone-Preise bald ins Bodenlose fallen. Klar ist ein iPhone-Kauf mit hohen Abokosten verbunden, trotzdem wird Apple in Erklärungsnot geraten, wenn der iPod touch plötzlich ein Vielfaches eines iPhones kostet.

Apple wird gezwungen sein, die Preise für den iPod touch drastisch zu reduzieren. Damit gerät allerdings das gesamte iPod-Modellschema ins Wanken, ist der iPod touch doch das Paradepferd einer preislich fein abgestuften Palette an iPod-Modellen.
Der iPod classic besitzt mit seiner grossen Speicherkapazität noch ein Alleinstellungsmerkmal, welches ihm eine Daseinsberechtigung gibt. Es ist aber lediglich eine Frage der Zeit, bis auch grosse Flash-Speichermodule zu vergleichbar günstigen Preisen wie die im iPod classic verbaute Festplatte erhältlich sein werden. Spätestens dann dürfte die Zeit des iPod classic abgelaufen sein.
Für den iPod shuffle und den iPod nano sieht es noch düsterer aus. Fällt der Preis des iPod touch, bleibt unterhalb nicht mehr viel Luft. Es ist schwer zu sagen, ob das herkömmliche iPod-Konzept mit ClickWheel noch eine Zukunft hat. Ich glaube, dass der klassische iPod seinen Kultfaktor fast vollständig ans iPhone abgetreten hat und kaum mehr als Statussymbol taugt. Den iPod touch wird Apple sicherlich in der Produktpalette behalten, ob daneben aber mittelfristig Platz für mehr als ein weiteres iPod-Modell (wenn überhaupt) bleibt, wird erst die Zukunft zeigen.

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen

31 Kommentare

Kommentar von Eric

Das iPhone wird jetzt von den Telekomgesellschaften subventioniert, damit wir als Konsumenten nur noch USD 199.—dafür zahlen.

Schlechte Nachricht! Das iPhone kostet bei uns nicht USD 199, also etwa 200 Franken. Dieser Preis allein wird höher liegen, dazu kommt der Abzahlvertrag (“Abonnement”), womit man locker auf einen Preis von 1500 bis 2000 Franken kommt, günstig gedacht. Nicht alle schwimmen im Geld und nicht alle wollen teuer telefonieren.

Dieser Inhalt kann nicht mehr kommentiert werden.

Kommentar von Eric

Flash wird natürlich auch in den grösseren iPods kommen, alles eine Preisfrage. Mir ist aber sowieso egal, wie in einem iPod gespeichert wird, Hauptsache, es funktioniert und das Gerät ist weiterhin klein und robust. Bislang bieten beides nur der iPod Nano und der iPod Shuffle. Die anderen iPods und das iPhone sind zu gross und zu wenig stabil.

Dieser Inhalt kann nicht mehr kommentiert werden.

Kommentar von anonymous220

@Eric - Du meinst also den gleichen “Abzahlvertrag”, den heute 90% aller Mobilfunkkunden fuer jedes andere Handy auch abschliessen?
Diese Rechnerei hat mich schon bei der Einfuehrung des iPhones in Deutschland aufgeregt: ja, man hat ein Abo mit Grundgebuehr, aber man kriegt ja auch eine Gegenleistung dafuer. Der Geraetepreis veraendert sich dadurch also nicht. Hier von 1500 bis 2000 Fr. Geraetepreis zu sprechen ist IMHO bloedsinnig.

ps: die Data Flat koennen wir aber wohl vergessen. One in Oesterreich bietet jedenfalls keine an - nur 3gb sind inbegriffen fuer 39 Euro pro Monat. Wenn die Oesterreicher keine Flat kriegen, wo sonst Flats ueblich sind und die europaweit tiefsten Mobilfunktarife vorherrschen, dann wird das bei uns mit Garantie nichts. Meine Befuerchtung scheint sich zu bewahrheiten: die Provider machen sich bei den 3G Geraeten wegen der Netzauslastung in die Hose!

Dieser Inhalt kann nicht mehr kommentiert werden.

Kommentar von Eric

Du kannst Dir unsere teure Mobilkommunikation gerne schönrechnen, ich mache es nicht.

Und neu ist es nicht, dass viele nicht rechnen können, für Telefon und SMS wäre normalerweise ein Prepaid-Abo von Migros oder so die günstigste Lösung.

Natürlich bekommt man eine Gegenleistung. Aber das ändert nichts daran, dass man ehrlicherweise die gesamten Kosten betrachten muss. Ein iPhone gibt es nicht für USD 199 in den USA, sondern für deutlich mehr. Bezahlt man nicht deutlich mehr in monatlichen Raten, gibt es schlicht kein iPhone.

Beim Handy ist es wie beim Auto: Die meisten ignorieren die Kosten und zahlen ab, beim Auto per Leasing, beim Handy über die Abos. Beim Auto kann ich zum Glück wählen und mir ein Auto direkt kaufen. Beim Handy ist es leider häufig nicht möglich. Die Anbieter wissen, wieso. Abzahlen bringt mehr Geld als Sofortzahlung.

Dieser Inhalt kann nicht mehr kommentiert werden.

Kommentar von Paul

@ Erich

Das Auto-Leasing ist nicht der beste Vergleich. Das Auto kostet mit nach Abzahlung und mit der Schlussrate am Ende mehr, als wenn ich es gleich bar bezahlt hätte. Das Telefon hingegen kostet mich nichts, wenn ich den Gegenwert des Abos ausnutze, also die Gratis-Minuten und SMS ausschöpfe. Ausserdem ist bis jetzt noch jedes Natel ohne Vertrag erhältlich, nur kostet das ohne Subvention der Mobilfunker dann auch entsprechend.

Die Rechnung geht ja nur auf, wenn die Subvention geringer ist als die Monatsraten während der Zwangslaufzeit. Ich weiss nicht, ob das heute noch so ist, aber ich habe mir damals ein Sony Ericsson K750i (benutze ich bis heute) mit Vertrag gekauft, das billigste Abo gewählt und am selben Tag gekündigt und eine Prepaid-Karte von Orange reingesetzt. Keine Minute über den Vertrag telefoniert und es hat sich gelohnt, weil der subventionierte Preis geringer war als der Vollpreis.

So weit sind wir beim Auto ja noch nicht, dass wir es günstiger erhalten und dann mit monatlicher Zahlung sozusagen eine Flatrate für Service, Steuern und Benzin erhalten.

Beim iPhone sehe ich die Lage aber zum ersten Mal anders, durch die enormen Internetfähigkeiten macht das ohne Flatrate keinen grossen Sinn. Und Flatrate kombiniert mit Prepaid wird es wohl nie geben. Insofern gebe ich denjenigen Recht, dass zumindest ein Teil der Vertragsgebühr zum Kaufpreis hinzugerechnet werden muss, ohne diese Funktionalität geht viel vom iPhone-Gedanke verloren. Mail, Safari, Wetter, Aktien, Google Maps usw. überall zu jederzeit und nicht mit kilobyte- und Sekundenzählen ist halt schon was anderes.

Dieser Inhalt kann nicht mehr kommentiert werden.

Anmelden um neue Kommentare zu verfassen

Allegra Leser! Nur angemeldete Nutzer können bei diesem Inhalt Kommentare hinterlassen. Jetzt kostenlos registrieren oder mit bestehendem Benutzerprofil anmelden.