Gerüchteüberblick zur WWDC 2013
Was kommt und was nicht?
Am Montag startet in San Francisco Apples alljährliche Entwicklerkonferenz. Zeigen wird uns Apple «die Zukunft von iOS und OS X». Erwartet werden deshalb erste Blicke auf iOS 7 und OS X 10.9 — und noch einiges Anderes. Vor einem Apple-Event scheint die Gerüchteküche rund um den iPhone-Hersteller immerzu aus dem Ruder zu laufen — so auch in diesem Jahr. Ein Blick über die Gerüchteflut.
OS X
Die nächste Version des Mac-Betriebssystems dürfte am Montag vorgestellt werden — dabei wird es sich höchstwahrscheinlich um «OS X 10.9» handeln. Während in den vergangenen Monaten sehr viel über die nächste Version von iOS spekuliert wurde, erhielt OS X nicht ganz so viel Aufmerksamkeit und entsprechend gibt es auch weniger Gerüchte um die nächste OS X Raubkatze.
Am höchsten gehandelt werden eine Integration von Siri und Apples Kartentechnologie ins neue OS X, sowie Design-Anpassungen an einigen Stellen des Mac-Betriebssystems.
Mit der Diktierfunktion wurde bei Mountain Lion bereits einwenig Siri in OS X integriert — mit 10.9 soll der digitale Assistent nun auch komplett auf dem Mac Einzug halten.
Auch die Apple-Karten sollen den Sprung von iOS auf OS X schaffen. Hier sind sich die Gerüchteköche aber noch gänzlich uneinig, wie die Karten denn in OS X implementiert werden sollen. OS-X-Programme wie iPhoto, Aperture und andere nutzen derzeit Google Maps oder OpenStreetMap für ihre Mapping-Funktionen — hier könnte Apple künftig auf die eigene Karten-Technologie zurückgreifen. Ebenfalls möglich wäre eine eigenständige Karten-Applikation für OS X, ähnlich jener auf iOS oder vergleichbar mit dem bestehenden Programm «Earth» von Google. Eher unwahrscheinlich — aber dennoch möglich — wäre eine Version, die über den Browser aufgerufen werden kann, ähnlich Google Maps.
Auch mit 10.9 dürften weitere Bestandteile von iOS in OS X einfliessen, wie dies bereits bei 10.7 Lion und 10.8 Mountain Lion der Fall war. Des Weiteren dürfte 10.9 natürlich auch die bestehenden System-Bestandteile weiter verbessern — im Gespräch sind hier zum Beispiel ein Spaces, das auch mit mehreren Bildschirmen optimal funktioniert, oder ein mit Tabs ausgerüsteter Finder.
Absolut im Dunkeln tappt die Gerüchtelandschaft derweil noch über den Namen des nächsten OS X. Angeblich soll das Betriebssystem intern bei Apple «Cabernet» (wie die Rebsorten) benannt worden sein. Sicher ist, dass Apple die Raubkatzen für die Benennung ihrer Mac-Betriebssysteme langsam aber sicher ausgehen.
Grosse US-Apple-Webseiten berichten darüber, dass in ihren Zugriffs-Statistiken in den letzten Wochen immer wieder Macs mit OS X 10.9 gelistet wurden. Dies können wir ebenfalls bestätigen. Auch in den Statistiken von macprime.ch tauchten in den letzten Wochen Zugriffe von Macs mit 10.9 aus dem Raum San Francisco / San Jose auf. Inklusive Safari 7. Was wiederum zu den Gerüchten passt, denn OS X 10.9 soll auch mit einem neuen und natürlich schnelleren Safari-Browser daherkommen.
Das neue OS X wird höchstwahrscheinlich nicht direkt nach der WWDC verfügbar sein. Das OS könnte aber im Sommer oder Anfang Herbst auf den Markt kommen. Eine Beta-Version könnte hingegen durchaus bereits ab nächster Woche an Entwickler verteilt werden.
iOS 7
Viel mehr Gerüchte als über OS X gibt es derweil über die nächste Version des iPhone- und iPad-Betriebssystems. iOS 7 komme mit einem neuen Design daher — da scheint man sich mittlerweile sicher zu sein. Über die letzten Monate hielt sich dieses Gerücht hartnäckig — mit unzähligen Berichten darüber, dass das neue iOS-Design signifikant anders sei als das bisherige. Zum Wohle oder Übel bisheriger Benutzer.
Tim Cook persönlich heizte vergangene Woche an der D11-Konferenz entsprechenden Gerüchten weiter an. Jony Ive soll eine Schlüsselrolle bei iOS 7 gespielt haben, so der Apple-Chef — quasi eine Bestätigung, dass iOS 7 zumindest einwenig anders aussehen dürfte, als die bisherigen iOS-Versionen.
Während einige Gerüchteköche von einem komplett neuem (Flat-)Design ausgehen, erwarten Andere nur punktuelle Änderungen und Anpassungen — vor allem aber sollen krasse skeuomorphe Elemente aus iOS verschwinden, so der Tenor der Gerüchte.
Einem Bericht zufolge, soll sich das ganze iOS-Design abflachen und neu primär in weiss- und schwarz-Tönen daherkommen.
Viel weniger handfestes gibt es derweil über allfällige neue Funktionen in iOS 7. Neben einem Musik-Streamingservice, den wir hier nicht umbedingt als iOS-Bestandteil anschauen, und einer Integration von Flickr und Vimeo, wird vor allem über ein mobiles Bezahl-System spekuliert. Während andere Smartphones längst mit NFC ausgerüstet sind, fehlt den Apple-Geräten eine solche technische Ausrüstung noch. Es ist aber nach wie vor unklar, ob Apple auch auf den NFC-Zug aufspringen wird, eine andere Technologie dem NFC vorziehen wird, oder gar eine eigene Lösung aufbauen möchte.
Auch eine Implementierung der OS-X-Funktion AirDrop steht im Raum. Entsprechende technische Voraussetzungen würde bereits das iPhone 5 erfüllen. Mit AirDrop wäre der Austausch von Dateien zwischen iOS- (und OS-X-)-Geräten endlich ein Kinderspiel.
iOS 7 wird höchstwahrscheinlich zusammen mit neuer iPhone-Hardware im Herbst veröffentlicht werden. Zur WWDC erwarten wir deshalb zuerst einmal einen ersten Blick auf die neue iOS-Version und eine Beta-Version für Entwickler.
iCloud
Viele Nutzer und Entwickler erhoffen sich signifikante Neuerungen bezüglich iCloud. Vor allem Entwickler kämpfen mit der Anbindung von OS-X- und iOS-Applikationen an den Cloud-Dienst von Apple. Diversen Berichten zufolge, muss Apple die Schnittstellen für den «Documents in the Cloud»-Dienst markant verbessern um auf eine breitere Unterstützung von Dritthersteller-Applikationen für iCloud hoffen zu können. Vieles scheint noch nicht so zu funktionieren, wie man sich das wohl bei Apple vorgestellt hatte.
Zusammen mit den neuen iOS- und OS-X-Versionen wird es sehr wahrscheinlich auch noch neue iCloud-Funktionen geben.
iWork
Nicht auszuschliessen ist es, dass Apple am Montag auch eine neue iWork-Suite für den Mac vorstellen wird. Die Office-Suite wurde auf dem Mac bereits seit 2009 nicht mehr grundlegend aufgefrischt.
iRadio
Viele Experten glauben, dass Kunden heute primär durch berappen einer Abo-Gebühr auf den ganzen Musik-Katalog eines Dienstes zugreifen wollen und nicht mehr für jedes einzelne Musikstück bezahlen wollen. Dabei gehört einem die Musik zwar nicht mehr, sie wird also nicht wie bei einem Kauf bei iTunes heruntergeladen, sondern man streamt sie nur — hat dafür aber unlimitierten Zugriff auf den ganzen Katalog des Dienstes. Wer keine Abo-Gebühr zahlen will, muss sich auf Einschränkungen beim Funktions-Umfang und auf Werbung einstellen. Branchen-Experten sind sich einig, dass Angebote nach diesem System — wie z.B. Spotify oder Pandora — die Zukunft gehört, während das «iTunes Modell» am auslaufen ist.
Der schon länger spekulierte «iRadio»-Dienst von Apple soll den iTunes Store nun ins Zeitalter der Streaming-Dienste hieven.
Der Radio-ähnliche Dienst soll ausgehend von den persönlichen Musik-Vorlieben ein Programm für den Hörer zusammenstellen. Die so gespielten Titel sollen jederzeit pausiert oder übersprungen, sowie — und dies dürfte Apples «Ass» gegenüber den Konkurrenten sein — direkt im iTunes Store gekauft werden können. Über die entsprechenden Technologien verfügt Apple bereits. Mit dem (gescheiterten) sozialen Musik-Netzwerk «Ping» und der «Genius»-Funktion in iTunes dürfte Apple bereits einen reichen Datensatz an Informationen wie Vorlieben und zusammenpassenden Musik-Stücken angesammelt haben.
Finanziert werden könnte iRadio entweder über ein Abo-Modell, oder aber — und diese Möglichkeit wird derzeit in der Gerüchteküche höher gehandelt — durch Werbung. Apple soll das eigene iAd-Werbenetzwerk bereits für iRadio anpassen, so neuste Gerüchte.
Seit mehreren Monaten versuche Apple die entsprechenden Lizenzvereinbarungen mit den grossen Musik-Labels unter Dach und Fach zu bekommen. Angeblich haben Uneinigkeiten zwischen Apple und den Labels bereits zu diversen Lancierungs-Verschiebungen des Dienstes geführt. Nicht ausgeschlossen ist deshalb, dass noch ausstehende Lizenzvereinbarungen einer Vorstellung zur WWDC im Wege stehen könnten. Trotzdem spekulieren einige, dass der neue Dienst während der WWDC-Eröffnungskeynote vorgestellt wird.
Neue Macs
Apple versprach für 2013 eine «neue Lösung» für den Mac Pro. Der Mac-Bolide wurde bereits seit Jahren nicht mehr grundlegend aktualisiert. In den letzten Wochen gab es einige Berichte, wonach zur WWDC nun endlich ein Nachfolger präsentiert werden soll. Was sich Apple genau für den neuen Über-Mac einfallen liess, wird sich zeigen. Gerüchten zufolge soll dem Modell nach 10 Jahren endlich ein neues Design spendiert werden, auch scheint der neue Mac Pro kompakter gebaut und deshalb nicht mehr ganz so erweiterungsfähig zu sein. Des Weiteren soll der neue Mac Pro stark auf die bei ihm bisher vermisste Thunderbolt-Schnittstelle setzen.
Jüngsten Gerüchten zu beurteilen nach, dürfte die von Apple für 2013 versprochene «neue Lösung» für den Mac-Boliden «Mac Pro» wohl aber doch noch nicht zur WWDC vorgestellt werden. Neuste Gerüchte gehen davon aus, dass der neue Mac Pro erst im Herbst auf den Markt kommen wird — das Warten soll sich angeblich aber durchaus lohnen.
Höher im Kurs liegen derweil aktualisierte MacBooks. Die Gerüchteküche spekuliert, dass die Änderungen primär die Innereien betreffen werden. Intel hat eine neue Prozessoren-Generation am Start. Diese neuen Prozessoren dürften in den überarbeiteten Mac-Notebooks zum Einsatz kommen. Daneben sollen die FaceTime-Kameras, die WLAN-Technologie und die Mikrofone verbessert werden. Einem weiteren Gerücht zufolge könnte das 13-Zoll grosse MacBook Pro mit Retina Display ein dünneres Gehäuse bekommen.
Neues iPhone und neues iPad
Unwahrscheinlich ist derweil die Vorstellung eines neues iPhones oder neuer iPads. Das «iPhone 5S» oder «iPhone 6» sowie die fünfte iPad-Generation und eine zweite iPad mini Generation werden erst für den Herbst erwartet. Gleiches gilt für neue iPods und ein neues Apple TV.
Kein Geld verwetten würden wir zudem auf die Vorstellung eines Apple-Fernsehers und einer Apple-Uhr oder auf eine Ankündigung eines Apple-Vergnügungsparkes in der San Francisco Bay Area.
Live Ticker am Montag-Abend
Wie immer werden wir am Montag-Abend mit unserem Live Ticker ab 18 Uhr MESZ live von den Neuigkeiten aus dem Moscone Center in San Francisco berichten.
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5 Kommentare
Kommentar von anonymous5962
Kommentar von John Appleseed
Kommentar von RogerAG
Kommentar von flyfisherman
Kommentar von RogerAG
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