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Die Zeit ist reif für Mac OS X v10.4 «Tiger»

Warum wir eine neue Raubkatze brauchen

Planen Sie, demnächst auf Mac OS X v10.4 «Tiger» umzusteigen, wollten aber nicht den Sprung ins kalte Wasser wagen, sondern Ihr System erst aktualisieren, wenn die neue Version ausgereift ist? Seit Apple letzten Montag das Update auf Version 10.4.1 freigegeben hat, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, noch länger zu warten, es sei denn, Sie möchten sich demnächst einen neuen Mac anschaffen. Im folgenden Artikel möchte ich darlegen, wieso die Zeit reif für «Tiger» ist.

Thomas Zaugg

Ich habe bereits vor zwei Wochen über meine ersten Erfahrungen mit Mac OS X v10.4 «Tiger» berichtet. Mein Fazit lautete bereits damals, dass es sich lohne, auf die neue Betriebssystemversion umzusteigen. Ich habe diese Empfehlung vor allem auf die neuen, wichtigen Features, Dashbaord und Spotlight sowie die neuen Versionen von Mail und Safari abgestützt, es gibt aber noch viele andere Gründe, wieso das Upgrade eine lohnende Investition ist. Nebst diesen grossen Neuerungen gibt es unzählige kleine Änderungen, die zwar für sich betrachtet kaum der Rede Wert wären, die Summe der Änderungen macht jedoch den grossen Unterschied zur Vorgängerversion, Mac OS X v10.3 «Panther», aus. Wenn Sie noch mit Mac OS X v10.2 «Jaguar» arbeiten und Ihr Mac die Hardwarevoraussetzungen erfüllt, lohnt sich das Upgrade doppelt, denn die Neuerungen, die «Panther» brachte (z. B. Exposé, Schriftsammlung, FileVault oder der überarbeite Finder sind natürlich auch in «Tiger» enthalten, z. T. sogar mit weiteren Verbesserungen. Apple unterhält erfahrungsgemäss nur die jeweils aktuelle Betriebssystemversion sowie deren Vorgänger. Es dürften also keine Sicherheitsupdates für «Jaguar» mehr erscheinen. Nur schon deshalb ist eine Aktualisierung praktisch ein Muss.

Sicherheit

Heutzutage steht die Sicherheit weit oben auf der Prioritätenliste der Computerbenutzer. Tiger bietet eine verbesserte Firewall, die nun sogar einen «Tarnmodus» bietet, der den Mac im Internet praktisch unsichtbar macht. Das so genannte «Virtual Memory», der temporäre Arbeitsspeicher auf der Festplatte, lässt sich nun verschlüsseln und kann somit nicht mehr so leicht wie bei früheren Versionen ausgelesen werden. Neu können mit der Druckfunktion von Mac OS X erstellte PDF-Dateien verschlüsselt und mit einem Passwort versehen werden. Das Programm Schlüsselbund ist komplett überarbeitet worden und erleichtert die Verwaltung der auf dem System gespeicherten Passwörter und anderen geheimen Daten.

Jugendschutz

«Tiger» verfügt als erstes Betriebssystem über eingebaute Jugendschutzfunktionen. Als verantwortungsbewusste Eltern haben Sie nun die Möglichkeit, genau zu definieren welche Programme ihre Sprösslinge benutzen, welche Webseiten sie besuchen und mit welchen Personen sie E-Mails austauschen und chatten dürfen.

Produktivität

Apple hat der neuen Betriebssystemversion einige neue Programme und Funktionen spendiert, die Ihnen helfen werden, noch produktiver an Ihrem Mac zu werden. Das neue Programm Automator ermöglicht es Ihnen, mit Hilfe von vordefinierten Aktionen sich immer wiederholende Arbeitsabläufe zu automatisieren. Dafür benötigen Sie keinerlei Programmierkenntnisse! Das Textverarbeitungsprogramm TextEdit beherrscht nun auch das Erstellen von Listen und Tabellen. Wenn Sie häufig englische Texte lesen und/oder schreiben, so verfügen Sie mit Dictionary über ein ausgezeichnetes Wörterbuch sowie einen ebenso guten Thesaurus. Wenn Sie auf einer Internetseite oder in einem anderen Text auf einen englischen Ausdruck stossen, der Ihnen unbekannt ist, so brauchen sie nur mit der Maus über das entsprechende Wort zu fahren und die Tastenkombination Apfel+ctrl+D zu drücken, schon wird eine Definition des Wortes angezeigt. Schön wäre es natürlich, wenn Apple auch noch den «Duden» und Wörterbücher für weitere Sprachen einbauen würde.

Stabilität und Geschwindigkeit

Diese beiden wichtigen Faktoren hatte Apple schon mit «Panther» sehr gut gelöst. Mittlerweile konnte man diverse Testberichte lesen, die zu belegen scheinen, dass Tiger tatsächlich noch etwas mehr Leistung aus Ihrem Mac kitzeln kann. Wie ich schon in meinem ersten Bericht erwähnte, wirkt «Tiger» auf meinem PowerBook zumindest nicht langsamer. Da ein Betriebssystem kaum noch stabiler werden kann, als es «Panther» schon war, konnte Apple in diesem Bereich kaum noch etwas verbessern. Immerhin ist die Stabilität nicht schlechter geworden.

Und die Kinderkrankheiten?

Mit dem Update auf die Version 10.4.1 hat Apple eine lange Liste von Problemen und Fehlern gelöst. Auch die von mir festgestellten Stabilitätsprobleme von Safari und iPhoto 5 sollen gelöst worden sein. Bis jetzt hatte ich jedenfalls keine Probleme mehr mit den beiden Programmen. Obwohl in diversen Foren einzelne Benutzer Probleme mit dem Update hatten, bzw. bestehende Probleme nicht gelöst wurden, so scheinen keine wirklich schwerwiegende Fehler, die alle oder einen grosse Teil der Benutzer betreffen würden, vorhanden zu sein. Einem Erfolgreichen Umstieg auf Mac OS X v10.4 «Tiger» steht also nichts mehr im Weg.